So fahren die Busse
Wie Schüler aus Baden zu ihren Schulen nach Speyer kommen - Routen der Linie 717 im Detail

Von Sebastian Blum
Heidelberg. Kurz vor der Sperrung der Salierbrücke liegen bei den zuständigen Behörden noch einige Dinge im Argen. "Wir haben jetzt erfahren, dass die Brücke erst ab 10 Uhr gesperrt wird. Das ist für uns unverständlich", sagte ein Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN). Demnach sei der Verkehrsverbund davon ausgegangen, dass die Sperrung am Montag, 21. Januar, schon ab 4 Uhr morgens zum Betriebsbeginn in Kraft tritt. "Ich befürchte, dass es so Lücken in der Versorgung gibt. Manche Leute werden nicht mitfahren können", so der Sprecher.
Denn bleibt der Plan bestehen, muss der VRN sein Shuttlekonzept im laufenden Bus-Betrieb dieses Tages umstellen. Ab etwa 10 Uhr dürfen dann lediglich Rettungswagen im Einsatz, Kleinbusse des ÖPNV, Fußgänger und abgestiegene Radfahrer die Salierbrücke passieren. Alle anderen Kraftfahrzeuge müssen eine der beiden vom Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe empfohlenen Ausweichstrecken nutzen (siehe Grafik oben). Autos und Lastwagen können über die Autobahnbrücke fahren, der landwirtschaftliche Verkehr muss über die Bundesstraße B35 bei Germersheim ausweichen, weil die meisten Traktoren keine Genehmigung für Autobahnen haben.
Beim öffentlichen Nahverkehr sind die Busse der Linie 717 betroffen, die von Heidelberg über Oftersheim, Schwetzingen, Ketsch, Hockenheim, Reilingen, Neulußheim und Altlußheim nach Speyer fahren. Um den Schüler- und Berufsverkehr morgens und nachmittags abzuwickeln, fahren zu Stoßzeiten je drei Sprinter vom Knotenpunkt am Parkplatz Luxhof (siehe orangener Pfeil unten) als verlängerte Linie 717 zum Speyrer Domplatz und zurück. Diese Variante gilt morgens vor allem für Schüler, die ans Gymnasium am Kaiserdom gehen. Die Kleinbusse sind täglich bis 23 Uhr im Einsatz. Werktags fahren sie ab 4.40, samstags ab 5.30 und sonntags ab 9 Uhr. Der VRN rechnet mit einer Fahrzeit von sieben Minuten, weist aber darauf hin, dass sich die Zeit bei Staus verlängern könnte. Die Busse dürfen nur einzeln an der Baustelle vorbeifahren.
Um Umstiege zu vermeiden, fahren 717-Busse täglich zusätzlich sieben Mal nach, und neun Mal von Speyer über die A 61. Aus Sicherheitsgründen sollen sie 60 Stundenkilometer auf der Autobahn nicht überschreiten, wenn Fahrgäste stehen. Hat jeder einen Sitzplatz, dürfen die Busse mit maximal 80 km/h fahren. Nach Angaben des VRN sollen Nutzer elf Minuten Fahrzeit berechnen. Diese Variante gilt laut Fahrplan für Schüler, die zur ersten Unterrichtsstunde an folgende Schulen müssen: Edith-Stein-Gymnasium, Hans-Purrmann-Gymnasium, Friedrich-Schwerd-Gymnasium, Edith-Stein-Realschule und Nikolaus-von-Weis-Gymnasium. Sie sollen an der Haltestelle "Stadthalle" in Speyer aussteigen.
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Auf badischer Seite sind nach Angaben von Christian Wühl, zuständiger Verkehrsplaner des VRN, täglich zwischen 140 und 150 Schüler betroffen. Die Zahlen entstammen einer Erhebung des VRN vom Schuljahresbeginn. "Zumindest in der Anfangsphase" werde zudem ein Koordinator im Einsatz sein, der den Verkehrsfluss sicherstellen soll.
Info: Viele betroffene Gemeinden machen auf ihren Internetseiten auf das Verkehrskonzept aufmerksam. Auch der VRN hat Fahrpläne zur Einsicht und zum Download im Internet unter www.vrn.de bereitgestellt.



