Haßmersheim

250.000 Euro Schaden bei Brand (Video/Fotogalerie/Update)

Plastikballen in einer Lagerhalle haben gebrannt - Zeugen haben zuvor Personen mit Feuerwerk gesehen

01.01.2019 UPDATE: 01.01.2019 12:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Foto: Schattauer

Von Heiko Schattauer

Haßmersheim. Schon fünf Stunden vor dem eigentlichen Feuerwerk sorgte in Haßmersheim ein Feuer an bzw. in einer Gewerbehalle zwischen Industrie- und Götzstraße für helle Aufregung. Kurz nach 19 Uhr war dort am Silvesterabend von Zeugen ein Brand ausgemacht worden. Mehr als drei Stunden lang kämpften dann Feuerwehrkräfte aus Haßmersheim und den umliegenden Orten gegen die Flammen, die ihnen immer wieder entgegenschlugen. Die gute Nachricht: Niemand wurde verletzt. Die schlechte: Der Sachschaden dürfte ersten Einschätzungen zufolge mindestens 250.000 Euro betragen.

Zur Brandursache konnte die Polizei vor Ort noch keine näheren Angaben machen. Da jedoch vor dem Brandausbruch Zeugen offenbar mehrere Personen wahrgenommen haben, die in der Nähe Feuerwerk gezündet haben, liegt die Vermutung nahe, dass ein an der Halle gelandeter Feuerwerkskörper den verheerenden Brand ausgelöst haben könnte.

Feuer gefangen haben jedenfalls Stapel mit gepressten Kunststoffsäcken vor einem Lagergebäude an der Industriestraße. Der Brand griff dann auch auf das angrenzende Gebäude über, das an der Fassade und am Dach beschädigt wurde. Durch den schnellen Löscheinsatz konnte eine Ausbreitung auf ein weiteres, direkt angrenzendes Gebäude, in dem tonnenweise Stoff- und Kleiderreste zur Sortierung gelagert und verarbeitet werden, aber verhindert werden. Vor allem das Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr aus Mosbach leistete hier effektive Hilfe gegen die hartnäckigen Brandnester.

Geschockt verfolgte Michael Leipold, Geschäftsführender Gesellschafter des Textilrohstoff- und recyclingunternehmens Fessner, zu dem die Hallen gehören, das Geschehen am Silvesterabend. "So stellt man sich den Jahreswechsel nun ganz und gar nicht vor", so Leipold, der von einem wertvollen Oldtimer berichtete, der zwischen den Kunststoffstapeln abgestellt war - und ebenso Raub der Flammen wurde. Den materiellen Schaden schätzen Leipold und Polizei nach den ersten Erkenntnissen auf rund 250.000 Euro.

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Bei den Anwohnern wurden derweil unschöne Erinnerungen wach: Vor etlichen Jahren war nur ein paar Meter weiter ebenfalls eine Lagerhalle komplett niedergebrannt. Im April 2015 war einen Steinwurf entfernt der sogenannte Lindner-Bau der denkmalgeschützten Alten Mälzerei vollständig Raub der Flammen geworden. Ein Brandstifter, der nicht ermittelt werden konnte, hatte dort offenbar das Feuer gelegt. Und im Juli 2018 legte ein Großbrand die Container der Asylbewerberunterkunft (ausgelöst durch ein simples Teelicht) in Schutt und Asche.

Die Löscharbeiten am Silvesterabend dauerten unterdessen bis 22.15 Uhr an. Die Feuerwehren aus Haßmersheim, Mosbach und Neckarelz-Diedesheim sowie eine örtliche Werkfeuerwehr waren mit insgesamt 67 Einsatzkräften vor Ort. Die Einsatzwagen des Rettungsdienstes wurden glücklicherweise nicht in Anspruch genommen, es gab keinelei Verletzten zu beklagen. Ein auf dem Gelände an der Industriestraße befindlicher alter Trafoturm wurde von einem EnBW-Mitarbeiter vorsorglich gesichert.

Die Polizei bittet für die weiteren Ermittlungen zur Brandursache um Hinweise aus der Bevölkerung, insbesondere, da vor dem Ausbruch des Feuers offenbar Feuerwerk vor Ort gezündet worden war. Zeugen sollten sich an das Polizeirevier Mosbach unter Telefon (0 62 61) 80 90 melden.

Update: 1.1.2019, 14.55 Uhr

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