Dielheim

Schule wird das größte Bauprojekt in der Geschichte

Aktuell geht die Gemeinde von 14,5 Millionen Euro Gesamtkosten aus - Gemeinderat stimmt der Ausführungsplanung zu

27.11.2018 UPDATE: 28.11.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

Die Planungen für die Sanierung und Ertüchtigung der Dielheimer Leimbachtalschule laufen seit geraumer Zeit. Nachdem jetzt die letzten Hürden genommen wurden, stimmte der Gemeinderat der aktuellen Planung mit Gesamtkosten von 14,5 Millionen Euro zu. Foto: Rößler

Dielheim. (rö) Es ist mit Kosten von aktuell 14,5 Millionen Euro das "größte Bauprojekt in der Geschichte Dielheims", wie Bürgermeister Thomas Glasbrenner sagte. Zwar beschäftigt sich der Gemeinderat schon seit geraumer Zeit mit der energetischen Sanierung und zeitgemäßen Ertüchtigung der Leimbachtalschule. Doch erst jetzt stimmte das Gremium einhellig der Ausführungsplanung zu und ermächtigte die Verwaltung, die Ausschreibung der Fachgewerke vorzunehmen.

Nachdem bereits im Februar 2017 die Planungsleistungen vergeben worden waren, hatte man damals noch damit gerechnet, dass der auf zwei Jahre veranschlagte Umzug der Schüler in Container bereits in den folgenden Weihnachtsferien über die Bühne gehen könnte. Doch anschließend kam das Großprojekt aus mehreren Gründen wieder ins Stocken: Zum einen wartete die Gemeinde auf einen Zuschussbescheid aus dem neu aufgelegten Kommunalinvestitionsförderungsgesetz II des Bundes, der schließlich im Juni diesen Jahres in Höhe von 1,7 Millionen Euro gewährt wurde (ein weiterer Zuschuss von 900.000 Euro fließt aus dem Ausgleichsstock).

Zum anderen wurde nach Lösungen gesucht, um die enorm hohen Kosten für das Container-Ausweichquartier zu senken. Dafür waren noch Anfang des Jahres 3,2 Millionen im Gespräch, sodass die Maßnahme bei der Verabschiedung des Haushalts auf Antrag der CDU unter Finanzierungsvorbehalt gestellt wurde. Und schließlich wurde auch der bereits 2017 eingereichte Bauantrag erst jetzt vom Baurechtsamt in Wiesloch genehmigt.

"Wir waren seit Mitte des Jahres unterwegs, um die Kosten für die Module zu senken", sagte der Bürgermeister. Und das mit Erfolg: Für die Container, in die die Schulräume ausgelagert werden, rechnet man noch mit 2,5 Millionen (hinzu kommen Planungskosten von 70.000 Euro) und geht somit von Gesamtkosten in Höhe von 14,5 Millionen Euro aus. Die reine Bausumme beläuft sich auf 9,85 Millionen, für die Neben- und Fachplanungskosten hat das Bauamt 2,1 Millionen Euro ermittelt. Zudem wurden für die Jahre 2019 bis 2021 Preissteigerungen von neun bis zehn Prozent eingeplant.

Gesenkt wurden die Kosten unter anderem dadurch, dass die Bereiche Kochen und Technik während der Sanierung an die Mannabergschule in Rauenberg ausgelagert werden können. Außerdem hat man laut dem Bürgermeister das Raumprogramm der Module so angepasst, dass es "ans Minimum" herangeht, auch wenn das seitens der Schule "nicht so positiv" gesehen werde. So konnte man das Ausweichquartier von drei auf zwei Geschossen reduzieren.

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Den Wünschen der Schule ist man laut Heike Widder vom Bauamt dadurch entgegengekommen, dass einige der Raummodule von sechs auf sieben Meter (bei drei Metern Breite) verlängert wurden. Zwar ist die Lieferzeit der Module noch unklar, trotzdem dränge die Zeit für die Ausschreibungen, "um gute Preise zu erzielen", so Glasbrenner.

Wie der Bürgermeister auf RNZ-Anfrage sagte, sieht der Zeitplan aktuell vor, das "zeitaufwendige Verfahren" der europaweiten Ausschreibung im Januar oder Februar zu starten. Wenn die Container wie erhofft lieferbar sind, könnten sie ab Pfingsten bis zum Ende des Schuljahrs auf dem Festplatz an der Leimbachhalle aufgestellt werden. Die eigentlichen Arbeiten am Schulgebäude würden dann zum Start der Sommerferien beginnen. Derzeit, so Glasbrenner, frage man bei den Containerfirmen die Verfügbarkeit ab. Sollte man ein Risiko sehen, würde man den Baubeginn auf die Herbstferien verschieben.

Seitens der Fraktionen gab es allgemeine Zustimmung zur Planung. Für Irritationen sorgte lediglich, dass vom Architekturbüro Jöllenbeck und Wolf kein Vertreter für nähere Erläuterungen in der Sitzung anwesend war, wie laut Verwaltung eigentlich vereinbart. Klaus Eberle (CDU), Josef Blum (SPD) und Ernst Hofstetter (CDU) wiesen darauf hin, dass die zeitlichen Abläufe mit Aufstellung der Container und Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten gut koordiniert werden müssen. Eberle sprach vom "Unbehagen, dass wir nicht von Anfang an in Verzug kommen". Ute Sendner (Bürgerinnen) sagte: "Lasst uns endlich anfangen."

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