Leimbachtalschule ist Dielheim Millionen wert
Erster doppischer Etat - Verschuldung steigt deutlich an

Die Leimbachtalschule Dielheim. Foto: Pfeifer
Dielheim. (rö) "Wir werden den Gürtel enger schnallen müssen", sagte Dielheims Bürgermeister Thomas Glasbrenner in seiner Haushaltsrede. Der erste doppische Haushalt in der Gemeindegeschichte - die "doppelte Buchführung in Konten" löst das alte System der Kameralistik ab -, der am Montagabend in den Gemeinderat eingebracht wurde, kann nach jetzigem Stand nicht ausgeglichen werden, Einnahmen von 19 Millionen Euro stehen Ausgaben von 20 Millionen gegenüber. Trotzdem betonte der Bürgermeister: "Wir wollen nach wie vor Gestaltungsspielräume haben und nicht nur den Bestand verwalten." Damit das möglich ist, muss man allerdings den Schuldenstand gehörig erhöhen: um fünf Millionen im Kernhaushalt, um 3,4 Millionen im Eigenbetrieb Wasserwerk.
Im Mittelpunkt stehen für Glasbrenner Kinder- und Jugendbetreuung sowie Bildung. Schwerpunkte setze man auch mit Investitionen in die Infrastruktur, es sei an die Belange der Senioren und der Betriebe gedacht und auch Mittel für die Unterbringung von Geflüchteten stünden zur Verfügung. "Ich bin überzeugt, dass der Haushaltsentwurf die richtigen Akzente setzt", sagte der Bürgermeister.
Kämmerer Hagen Zuber veranschlagt Steuereinnahmen in Höhe von 8,75 Millionen. An Zuweisungen und Zuwendungen erwartet Dielheim 6,7 Millionen. Aus Grundstücksverkäufen hat man eine Million eingeplant.
Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem die Personalkosten mit über 6,4 Millionen zu Buche, über die Hälfte fließt in die Kindergärten. An Umlagen zahlt die Gemeinde 3,2 Millionen an den Kreis, 2,5 Millionen Finanzausgleichs- und rund 300.000 Euro Gewerbesteuerumlage.
Größte Investition sind Umbau und Sanierung der Leimbachtalschule, wofür 2018 rund 2,7 Millionen Euro veranschlagt sind. In den Balzfelder Kindergarten investiert die Gemeinde eine Million, in Kanalsanierungen etwa 1,5 Millionen.
Aktuell, das betonten sowohl der Bürgermeister als auch der Kämmerer, ist die Finanzlage Dielheims noch positiv. So weist die Gemeinde derzeit einen Zahlungsmittelbestand von 9,6 Millionen Euro auf, der bei planmäßigem Verlauf der anstehenden Investitionen bis Ende 2021 auf rund 700.000 Euro zusammenschmelzen würde. Umgekehrt entwickelt sich die Verschuldung: Zum Jahresende 2017 lag sie bei rund 2,1 Millionen oder 234 Euro pro Einwohner.
Mit dem neuen Darlehen in Höhe von fünf Millionen und einer gleichzeitigen Tilgung von 550.000 Euro erhöht sie sich auf 6,5 Millionen oder 732 Euro pro Einwohner. Dazu kommen die Schulden im Eigenbetrieb Wasserwerk, die durch ein neues Darlehen von 3,4 Millionen (für die Neuausrichtung der Wasserversorgung) auf 3,75 Millionen ansteigen.



