"Im Winkel" war die Irrfahrt des Lkw zu Ende
Laster auf Abwegen hinterließ eine Spur der Verwüstung - Bammentaler Baustelle verwirrte Navi

Die Spuren des Lastwagens waren gestern Nachmittag klar zu erkennen. Foto: Alex
Mauer/Bammental. (cm) Manchmal sollte man besser nicht blind seinem Navigationsgerät vertrauen. Diese Erfahrung machte am Mittwoch gegen 7 Uhr auch der ukrainische Fahrer eines polnischen Lasters mit Anhänger. Die Fahrt des 37-Jährigen endete unfreiwillig in Mauer in der Straße "Im Winkel" - und wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei nicht um eine Autobahn, sondern eher um einen Feldweg. Weil er aber trotzdem weiter fuhr, hinterließ der Laster in einem Garten eine Spur der Verwüstung. Schuld war die ruhende Baustelle in der Bammentaler Ortsdurchfahrt. Diese brachte den Laster auf Abwege.
Wie Polizeisprecher Dennis Steidel auf RNZ-Anfrage sagte, wollte der Fahrer zur Firma Mauser im Bammentaler Industriegebiet. Weil dieses derzeit nicht über die B 45 anfahrbar ist, landete der Laster wohl in Mauer und das Navi schlug die Feldwege als Route vor. Aus welcher Richtung der Laster genau kam und was er geladen hatte, blieb unklar. Seine "letzten Meter" sind aber bekannt: Von der Schützenstraße bog der Mann in das Sträßlein "Im Winkel" ab. Obwohl es dort dann zu eng wurde, fuhr er weiter. Dabei zerstörte er einen Garten - und seinen Anhänger. An den Findlingen im Garten riss er sich die Bremsanlage ab.
Es folgte ein stundenlanger Polizeieinsatz. Um überhaupt erst einmal mit dem Mann kommunizieren zu können, musste ein des Ukrainischen mächtiger Beamter kommen. Das große Problem: Der Fahrer hatte kein Geld, um das Abschleppen zu bezahlen, geschweige denn die Reparatur. "Die polnische Spedition hat gesagt, dass das ein Problem ihres Fahrers wäre", sagte Polizeisprecher Steidel. "Der Mann wurde im Stich gelassen."
Immerhin: Das Problem mit den Bremsen konnte im wahrsten Sinne "gelöst" werden. Die festgesetzten Bremsen wurden provisorisch gelockert, sodass der Anhänger wieder rollen konnte. Die Zugmaschine war nicht beschädigt. Mit Polizeieskorte ging es dann zum Gelände eines Abschleppunternehmens im Sinsheimer Stadtteil Reihen. Dort legte die Polizei den defekten Anhänger still. "Dieser wird jetzt dort von einer polnischen Firma repariert", so Polizeisprecher Steidel.
Die Bilanz des Ausflugs in den "Winkel": 3000 Euro Schaden am Garten und 5000 Euro am Laster. Ein weiteres Mal vertraut der Fahrer seinem Navigationsgerät sicher nicht mehr so blind.



