Rosenberg

Ortsdurchfahrt wird zur "unendlichen Geschichte"

Acht Wochen Verzögerung - Nächster Bauabschnitt nächste Woche unter Vollsperrung - Breitbandausbau geht in nächste Runde

24.10.2018 UPDATE: 25.10.2018 06:00 Uhr 3 Minuten, 30 Sekunden

Die Arbeiten in der Rosenberger Ortsdurchfahrt verzögern sich, weil der Subunternehmer auf sich warten lässt. Nächste Woche soll trotzdem der nächste Bauabschnitt (von der Dorfstraße abwärts) angegangen werden. Die Arbeiten seien nur unter Vollsperrung möglich, wurde am Dienstag im Gemeinderat informiert. Foto: Helmut Frodl

Rosenberg. (F) Eine überschaubare Tagesordnung von sechs Punkten im öffentlichen Teil hatte der Gemeinderat am Dienstagabend in der ehemaligen Schule im Sindolsheim zu bewältigen. Bürgermeister Gerhard Baar konnte dazu einige interessierte Bürger und seinen Nachfolger Ralph Matousek begrüßen. Wie Baar sagte, befinde er sich mit seinem Nachfolger bereits in einem regen Austausch, um einen völlig reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Der Punkt "Heizung" im Lebensmittelmarkt wurde von der Tagesordnung abgesetzt. Beschlossen wurde die Änderung der Satzung über die Teilnahme an der verlässlichen Grundschule. Ein einstimmiger Beschluss wurde auch über die Fortsetzung des kreisweiten Breitbandausbaus in der Gemeinde Rosenberg gefasst.

Eingangs erläuterte Baar die Auftragsvergabe für den Einbau der Heizung im ehemaligen Lebensmittelmarkt in der Hauptstraße. Beide eingegangenen Angebote seien schlecht miteinander vergleichbar, weil sie verschiedene Fabrikate offerieren. Man habe sich am Nachmittag mit Ralph Matousek, einem Fachmann bei Lebensmittelmärkten, beraten und sei zu dem Schluss gekommen, dass es konzeptionell noch andere Möglichkeiten gebe, die man prüfen sollte, deshalb schlug Baar vor, diesen Punkt von der Tagesordnung abzusetzen. Diesen Vorschlag folgte der Gemeinderat einstimmig.

Nächster Punkt war die Änderung der Satzung über die Teilnahme an der verlässlichen Grundschule in Rosenberg. Wie Bürgermeister Baar und Rechnungsamtsleiterin Simone Trumpp informierten veranlasse der Stundenplan des neuen Schuljahres die Gemeinde dazu, die Betreuungszeiten anzupassen. Die Anmeldungen seien sehr vielversprechend, und man sei mit der Betreuung auf einem guten Weg. Die verlässliche Grundschule findet an jedem Schultag von 7.30 bis 8.30 Uhr und von 12.10 bis 14 Uhr statt, donnerstags zusätzlich von 11.20 bis 12.10 Uhr.

In verschiedenen Wortmeldungen aus den Reihen des Gemeinderats sprach sich der allgemein dafür aus, die Gebühr weiter bei einem Euro pro Betreuungsstunde zu belassen. Zuvor hatte eine Gemeinderätin vorgeschlagen, die Betreuung kostenfrei anzubieten, da Rosenberg eine kinder- und familienfreundliche Kommune sei. Mehrheitlich wurde die neue Satzung beschlossen, die zum 1. Oktober in Kraft tritt.

"Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", sagte Bürgermeister Baar beim nächsten Punkt der Tagesordnung. Dabei ging es um die Fortsetzung des kreisweiten Breitbandausbaus, der nun in die nächste Runde gehe. In einem weiteren - den gesamten Landkreis umfassenden - Erschließungsabschnitt sollen nun die derzeit unterversorgten Anwesen (Randbereiche der Ortschaften, Siedlungsweiler, Einzelgehöfte ...) mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden, die bis zu den Grundstücksgrenzen der Anwesen reichen, die sogenannten FttB-Anschlüsse.

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Dabei, so der Bürgermeister, spielten wieder die Förderprogramme eine Rolle, die von der Landesregierung bzw. dem Bund auf den Weg gebracht werden. Gerade hinsichtlich der Bundesförderung bestehe ein enges Zeitfenster für eine Förderung, weshalb bereits in den nächsten Monaten konkrete Anträge gestellt werden müssen, was das Landratsamt für den gesamten Landkreis übernehme. Jede Kreiskommune sei nun aufgerufen, ihrerseits eine Erklärung abzugeben, ob sie sich und mit welchen Anwesen an der erneuten kreisweiten Ausschreibung beteiligt. Vor wenigen Tagen wurde mit dem Beauftragten des Kreises die Versorgungslage in der Gemeinde Rosenberg konkret besprochen, wonach hier 35 Anwesen betroffen seien.

Nach aktuellen Kostenermittlungen, so Baar weiter, könne man davon ausgehen, dass der Eigenanteil - je nach Höhe der Förderung durch Bund und Land - Eigenmittel der Gemeinde von circa 2000 Euro pro Hausanschluss erforderlich mache, insgesamt also rund 70.000 Euro. Bisher sei noch nicht klar, wann diese Mittel vom Landkreis bei der Gemeinde abgerufen werden. Am 8. November soll in einer gemeinsamen kreisweiten Erklärung der Bürgermeister des Neckar-Odenwald-Kreises die Bereitschaft der Kommunen zur Beteiligung an dieser Ausbaustufe verbindlich erklärt werden.

In der anschließenden Diskussion war der einhellige Tenor des Gremiums, dass man sich dieser Zukunftstechnologie nicht verschließen sollte und alle Anwesen mit Breitband versorgt werden sollten. Nach kurzer Aussprache beschloss der Gemeinderat dass sich die Gemeinde an der nächsten Stufe des weiteren Ausbaus der Breitbandversorgung mit allen unterversorgten Gebieten, Weilern und Einzelgehöften beteiligt. Der Landkreis übernehme die Versorgung der Schulen im Landkreis mit Glasfaseranschlüssen. Einbezogen sei dabei auch die Grundschule Rosenberg.

Der getroffene Beschluss wurde auf Vorschlag von Gemeinderat Jürgen Arnold (Hirschlanden) dahingehend ergänzt, dass die Zustimmung auf den genannten Zahlen basiert. Sollte sich der Eigenmittelanteil der Gemeinde wesentlich verändern, behalte sich der Gemeinderat vor, nochmals darüber zu befinden, wenn konkrete Zahlen vorliegen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Abschließend gab Bürgermeister Baar einige aktuelle Information über den Stand der Baumaßnahme in der Ortsdurchfahrt. Die bauausführende Firma Benninger habe derzeit ein großes Problem, so Baar, denn die Firma bekomme keine Firma, welche die jetzt anstehenden Pflasterarbeiten ausführt. Die Firma warte bereits seit drei Wochen auf den Subunternehmer, der aber noch nicht gekommen sei, um die Gehwege zu pflastern.

Deshalb hätten in den letzten Wochen Nebenarbeiten durchgeführt werden müssen. Der Bau sei inzwischen acht Wochen im Baurückstand. Der nächste Bauabschnitt, von der Dorfstraße abwärts, werde Ende nächster Woche angegangen. Die Arbeiten seien nur unter Vollsperrung möglich. In den nächsten Wochen sei es deshalb nicht möglich, mit dem Auto vom Unterdorf ins Oberdorf zu kommen. Hierfür bat der Bürgermeister bei der Bevölkerung um Verständnis. Gemeinderätin Maria Weber appellierte, in der jetzt beginnenden dunklen Jahreszeit die Baustelle gut auszuleuchten.

Ein weiteres Thema, das Gemeinderätin Anna Heppner ansprach, war die Sperrung des Spielplatzes in Hirschlanden. Hier entgegnete der Bürgermeister, dass diese Sperrung notwendig gewesen sei, da dort erhebliche Baumängel festgestellt worden seien. Er werde hierfür keine Haftung übernehmen. Derzeit werde durch die Mitarbeiter des Bauhofs der Spielplatz nach den gesetzlichen Vorgaben umgebaut und erst dann wieder eröffnet, wenn die notwendigen Arbeiten erfolgt seien.

Letzter Punkt war die "Sauberkeit" im Ort, die nach Meinung von Gemeinderat Gerd Walch zu wünschen übrig lasse. Er sprach speziell den Hundekot an, der an vielen Stellen herumliegen würde.

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