Dr.-Schmeißer-Stift Eberbach

Wenn der Mäzen selbst auf die Pläne schaut

Hopp Stiftung stellt 250.000 Euro zu Verfügung - Vorstand ist im Gespräch mit Unternehmen -Spendenappell bekräftigt

21.09.2018 UPDATE: 22.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Die Hoffnung ruht auf einer breiten Spendenaktion, die sozusagen über den Hintereingang des Dr. Schmeißer-Stifts eine Brücke zur Verwirklichung der Baupläne in schwerer Zeit ermöglichen soll. Der Trägervereinsvorstand jedenfalls geht diese Chance an. Foto: Felix Hüll

Von Felix Hüll

Eberbach. "Sie können davon ausgehen, dass er sich das genau angesehen hat", erklärt Ingrid Rupp von der Dietmar Hopp Stiftung. Der Namensgeber und Mäzen hat nach Worten der Stiftungsleiterin die Pläne zum Umbau des Dr.-Schmeißer-Stifts selbst zu Gesicht bekommen und Einfluss auf die Entscheidung genommen, dafür 250.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Dieses Geld fließt in den Topf, mit dem die 500.000- Euro-Deckungslücke in der Umbaufinanzierung nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Prüfers Michael Patzak geschlossen werden soll. Die Stiftung fördert Projekte in den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung.

Laut Rupp prüft die Hopp Stiftung bei den ihr vorgelegten Anträgen den tatsächlichen Bedarf, empfiehlt auch erst einmal andere Fördermöglichkeiten und bewilligt dann ihre Zuschüsse - in Eberbach bereits 5,5 Millionen Euro für den 10,8 Millionen-Euro-Neubau der Urologie am Krankenhaus sowie 190.000 Euro für den 700.000-Euro-Kunstrasenplatz in der Au.

Für das Betreute Seniorenwohnen stellt Hopp nun befristet bis Ende Juli 2019 eine Viertelmillion Euro zur Verfügung. Leiterin Ingrid Rupp: "Wir freuen uns, wenn dies zu einer öffentlichen Spendensammlung führt."

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In der Stiftung des Metropolregion-Mäzens aus dem Kraichgau ist klar, dass man mit der Förderzusage dem Vorhaben Aussicht auf Erfolg bescheinigt. Und das verleiht Rückhalt dem vom Vereinsvorstand gestarteten Spendenaufruf zur Einzahlung auf dass Konto IBAN: DE97.6729.1700.0020 3804 03 der Volksbank Neckartal (BIC: GENODE61NGD).

Zudem sei man im Kontakt mit Unternehmen wegen weiterer Zuwendungen. In einem Pressegespräch bekräftigten die Vorstandsmitglieder um Vorsitzenden Peter Reichert, Fedor Grißtede, Gerhard Rohr, Heiko Stumpf und Hans Wipfler, dass jeder Euro zähle beim Versuch, das Finanzierungsproblem des gemeinnützigen Vorhabens zu lösen.

Bekanntlich geht der Vorstand davon aus, dass bei dem 6,9 Millionen-Euro-Umbau bereits mit den Tilgungen der Kredite begonnen werden muss, während der Umbau noch nicht abgeschlossen ist: Trotz einer angenommen 2,6 Prozent-Rendite gelte es, 500.000 Euro Aufwendungen abzudecken, bevor der Verein nach Fertigstellen des Hauses durch die Vermietung der 34 Wohnungen (für etwa 80 Personen) wieder eigene Einnahmen verzeichnen kann. Mit als Mieter dabei ist der Anbieter einer Tagespflege für wohl 12 bis 15 Personen.

Die Situation soll den Vereinsmitgliedern bei ihrer nächsten Versammlung am Donnerstag, 4. Oktober, ab 18.30 Uhr im Foyer des Heims "Lebensrad" dargelegt werden. Da wird Vorsitzender Reichert auch informieren, dass der Verein bei der Stadt einen Antrag auf Übernahme einer Bürgschaft gestellt hat. Architekt Christoph Weidner arbeite daran, die bereits ein Jahr alten Angebots- und Berechnungszahlen zu aktualisieren.

Weil Vereinsvorsitzender Reichert als Bürgermeister befangen ist, wurde nicht öffentlich der Antrag unter Vorsitz von Bürgermeisterstellvertreter Rolf Schieck behandelt. Vertreter der vier Ratsfraktionen verständigten sich darauf, sich über ihre Positionen zum Antrag und zum weiteren Vorgehen vorerst nicht zu äußern. Auf der öffentlichen Tagesordnung der nächsten Ratssitzung jetzt am Donnerstag steht der Antrag nicht.

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