Autobahn-Vollsperrungen

Die Belastungsgrenze in Sinsheim ist erreicht

Dritter Brückenabriss brachte erneutes Stau-Wochenende

16.09.2018 UPDATE: 17.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden

Stau und wieder Stau: Blechlawine am Ortseingang von Dühren. Foto: Sadik Demirov

Sinsheim. (tk) Der Autobahnausbau hat die Menschen entlang der Bundesstraßen B292 und B39 am Wochenende erneut auf eine harte Probe gestellt: Zum dritten Mal in diesem Sommer versank die Region im Stau. Dieses Mal war der Grund der Abriss einer Autobahnbrücke bei Horrenberg. Der Autobahnverkehr wurde in Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg auf- und abgeleitet.

Für Dühren, Eschelbach, aber auch andere Dörfer im Einzugsbereich der Autobahn bedeutete dies den Ausnahmezustand, nachdem schon am Freitagmorgen bis -nachmittag Unfälle und Pannen im Bereich der Dauerbaustelle für Behinderungen gesorgt hatten. Am Freitagvormittag dauerte die Autobahnfahrt von Steinsfurt nach Sinsheim-Mitte geschlagene 45 Minuten; ebenso lange, der Weg von der A6-Abfahrt ins - ebenfalls teilgesperrte - Sinsheimer Zentrum.

Schlaflose Nächte, Staus schon seit Freitag

Ähnlich ging es am Samstagabend weiter. Eine Stunde nach der Sperrung um 20 Uhr hatte sich die Blechlawine bereits aufgebaut. Der Höhepunkt war am späten Samstagabend erreicht und hielt bis nach Mitternacht an. Schon am frühen Sonntagmorgen ging es weiter, reihten sich Pkw, und wider Erwarten, etliche Lkw vor den Häusern.

Deutlicher Unterschied zu den im Juli vorgenommenen Sperrungen: Samstags wie sonntags bauten sich die Stauphasen in Wellen auf und ab, profitierten Verkehrsplaner und Bevölkerung von einem insgesamt eher verkehrsschwachen Wochenende. So berichteten Autofahrer in der Nacht auf Sonntag bisweilen nur von starkem Verkehr, jedoch nicht von Stau.

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Dennoch wurde die Sperrung als quälend empfunden: Die RNZ erreichten Schilderungen von schlaflosen Nächten bei Anwohnern der Eschelbacher und Dührener Ortsdurchfahrt. Nutzer des an Wochenenden ohnehin stark ausgedünnten öffentlichen Personennahverkehrs waren aufgeschmissen und oft Stunden länger unterwegs als geplant, Anschlusszüge wurden verpasst, Termine nicht eingehalten.

Aus der Not eine Tugend machten Tankstellen- und Imbissbetreiber entlang der Ausweichstrecke, so wurden etwa bei der Dührener Avia-Tankstelle von Ufuk und Adem Bozaci die Öffnungszeiten bis weit nach Mitternacht verlängert: Hier wurde über "schlecht gelaunte Kunden" berichtet.

Zudem war deutlich spürbar, dass die Verkehrsproblematik rund um Sinsheim allmählich an die Belastungsgrenze der Menschen geht, zumal Sperrungen in Waldangelloch und Eichtersheim in Kürze anstehen und aktuell Michelfeld und die Sinsheimer Hauptstraße teilgesperrt sind. Der Ton wird rauer: Die binnen weniger Jahre zwei Mal sanierte Dührener Ortsdurchfahrt müsse womöglich erneut hergerichtet werden "wenn es so weiter geht" - so lautete ein Kommentar, den man am Wochenende regelmäßig hörte.

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