Stadtrundfahrt des Gemeinderates

Buchen investiert viele Millionen in Bauplätze

In der Kernstadt und in den Stadtteilen werden attraktive Baugebiete geschaffen

10.09.2018 UPDATE: 11.09.2018 06:00 Uhr 3 Minuten, 31 Sekunden

Ein elektronisch versenkbarer Poller wurde am Stadtturm installiert. Die Funktionsweise erläuterte Tobias Häfner. Ein zweiter Poller soll unweit der Bäckerei Schmitt die Einfahrt Unberechtigter in die Fußgängerzone der Buchener Innenstadt verhindern. Foto: F. Weidenfeld

Buchen. (Wd) Am zweiten Schützenmarktwochenende führt der Gemeinderat zusammen mit der Spitze der Stadtverwaltung schon traditionell seine Rundfahrt durch, um aktuelle Projekte in Augenschein zu nehmen. Der Fokus lag diesmal zweifellos auf neuen Baugebieten in der Kernstadt und in Stadtteilen, denn die Nachfrage nach Bauplätzen ist ungebrochen.

Die Stadt investiert viele Millionen in die Erschließung von Bauland. Hunderte von Bauwilligen erhalten so die Möglichkeit, in Buchen zu investieren. Dabei hat sich die Weitsicht ausbezahlt, denn Buchens Bauflächen sind bereits im Regionalplan verortet - anders als in manchen Kommunen des Kreises. Das zahlt sich jetzt aus in einer schnelleren Umsetzung von neuen Baugebieten. Buchens Baugebiete sind begehrt. Die Gesamtstadt wird in der Folge kräftig wachsen.

Erwartungsfroh trafen sich die Kommunalpolitiker am Samstag in aller Frühe unter Führung von Bürgermeister Roland Burger am Parkplatz Schulzentrum. Dort wurde der neue Fitnessparcours in Augenschein genommen, der im Zuge des "Grünen Bandes" unweit der Morre entstanden ist. Die Stadt investierte über 100.000 Euro. Was man für Übungen an den Geräten machen kann, das führten gekonnt die Turner aus Hettingen unter Leitung von Michael Schmelcher vor. Beeindruckt von den Leistungen der jungen Sportler brandete Beifall auf. Danach fuhr die Gruppe mit dem Bus zum neu erschlossenen Baugebiet "Bremmwiese", wo bekanntlich 66 Bauplätze seit 10. September den Häuslebauern zur Verfügung stehen.

Anschließend steuerte man die "Marienhöhe" an, wo auf 19,5 Hektar Bauplätze entstehen sollen. 8,5 Hektar Grünfläche befindet sich dann in dem fast 36 Hektar umfassenden Gebiet. Wie Bürgermeister Burger erläuterte, soll hier auch der Mietwohnungsbau eine Chance erhalten. Rund 80 Prozent der Fläche des neuen Baugebietes seien schon in städtischen Besitz. Damit habe man Millionen investiert, um die Bauflächen rasch bereitstellen zu können. Der Bebauungsplan soll noch 2019 zur Rechtskraft gelangen. Mit der Erschließung wird 2020 gestartet. Wie begehrt dieses neue Baugebiet ist, lässt sich aus der Tatsache ersehen, dass jetzt schon über 100 Reservierungen bei der Stadtverwaltung vorliegen.

Von der "Marienhöhe" fuhr der Bus nach Hainstadt, wo Ortsvorsteher und Vorsitzender der "Lebenshilfe Buchen", Bernd Rathmann, das beeindruckende Bauprojekt der "Lebenshilfe" erläuterte. Mithilfe vieler Spenden, öffentlicher Mittel und dem Fleiß der Mitglieder wurde ein schmuckes Domizil geschaffen, das rege genutzt wird. Ebenfalls wurde die Außenanlage der Tagespflege Rüdt von Collenberg-Haus in Augenschein genommen. Nächstes Ziel war die Fertigstellung der Erschließung des Baugebiets "Neue Gärten", wo ca. 380.000 Euro investiert wurden. Noch als Baustelle präsentiert sich der Ausbau der Bahnhofstraße, die bis Ende des Jahres für rund 660.000 Euro fertiggestellt sein soll.

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Ein imposanter Anbau entsteht beim Hainstadter Kindergarten. Dort werden die Plätze von 90 auf 135 aufgestockt. Geschaffen werden moderne Räume für eine reguläre und drei Kleinkind-Gruppen, was letztlich über eine Mio. Euro kosten wird. Ursprünglich wurde mit geringeren Kosten gerechnet. Die ersten Räume sollen bereits im Oktober zur Verfügung stehen.

In Hettingen entstanden auf einer Fläche von 2,5 Hektar 20 Bauplätze, wofür die Stadt rund 580.000 Euro aufgewendet hat. In dieser Woche sollen die Asphaltierungsarbeiten abgeschlossen sein. Zudem wird noch ein Regenrückhaltebecken für rund 220.000 Euro gebaut. Eine kurze Pause legte die Gruppe dann im "Hasenwald" ein. Der Tierpark wurde hier auf 9 000 Quadratmeter umgestaltet und als "Leader"-Projekt mit 60 Prozent gefördert. So wurden neue Gehege, neue Wege und ein neuer Spielplatz für rund 392.000 Euro geschaffen. Der Verein der Vogelfreunde, der die Anlage ehrenamtlich betreibt, habe es nun leichter, freute sich der Bürgermeister.

Gekonnt präsentierte die Turnergruppe aus Hettingen unter Leitung von Michael Schmelcher Gemeinderat und Bürgermeister die Vielseitigkeit der möglichen Übungen am neuen Fitness-Parcours im Buchener Schulzentrum. Foto: Fritz Weidenfeld

Der Farrenstall in Eberstadt soll als Sommertreffpunkt für Bevölkerung und Flüchtlinge dienen und zum kleinen Museum umgebaut werden, wie Ortsvorsteher Nico Hofmann vor Ort erläuterte. Die Kosten betragen rund 37.000 Euro, der Bund fördert das Projekt mit 10.000 Euro. Erläutert wurde die Schaffung eines Streichelzoos mit Spielplatz bei der Firma Möbel Grammlich. Nico Hofmann verdeutlichte den Wunsch, dass man auch in Eberstadt Nachfrage nach neuen Bauplätzen habe. In Richtung Buchen sollen diese ausgewiesen werden. Bürgermeister Burger betonte, dass dies im Jahr 2020 in Angriff genommen werden soll.

In Bödigheim wird die ökologische Waldflurbereinigung für rund 3,6 Mio. Euro durchgeführt. Der städtische Anteil beträgt rund 660.000 Euro. Im Zuge dessen sollen auch mehrere schienengleiche Bahnübergänge beseitigt und damit die Verkehrssicherheit erhöht werden. Im Stadtteil soll auch das Baugebiet "Hofäcker" um insgesamt 24 Bauplätze erweitert werden, wovon zunächst sechs Bauplätze realisiert werden sollen, wie Baudezernent Hubert Kieser betonte.

In Waldhausen wurde kurz das Caritas-Altersheim in Augenschein genommen, das derzeit für rund 12 Mio. Euro modernisiert wird und erheblich mehr kosten wird als ursprünglich angenommen. Kurz widmete man sich auch der Fertigstellung der Erschließung "Am Birkenflur", die rund 387.000 Euro kostete. Die jetzt fälligen Beiträge stoßen bei den Anwohnern auf heftigen Protest. "Ich sehe keinen großen Luxus", erklärte Bürgermeister Burger in Richtung der Vorwürfe, kündigte aber weitere Gespräche mit den Betroffenen an.

Ortsvorsteher Dieter Weber erläuterte dann sein Wunschprojekt zum Ende seiner Amtszeit, die Schaffung eines "Bürgertreffs" am Festplatz. Hier soll mit viel Eigenleistung ein vier mal 7,50 Meter großes Gebäude in Holzständerbauweise errichtet werden. Die Bodenplatte soll noch im Herbst entstehen, das Baumaterial von der Stadt gestellt werden. Rund 75.000 Euro abzüglich der Eigenleistungen beträgt der Projektrahmen.

"In den Stadtteilen ist der soziale Kit noch in Ordnung. Es ist eine Ehrenpflicht der Stadt, dieses Projekt für Waldhausen zu realisieren", so Bürgermeister Burger. In Oberneudorf wurde die Pflasterung des Dorfmittelpunktes besichtigt, die vom stellvertretenden Ortsvorsteher K.H. Hemberger erläutert wurde. Zurück in Buchen nahm man den elektronisch versenkbaren Poller am Stadtturm in Augenschein, der unberechtigtes Befahren der Fußgängerzone verhindern soll. Ein weiterer wird im Bereich der Bäckerei Schmitt eingebaut.

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