Hitze im Südwesten

Das müssen Sie beachten

Über 30 Grad bis Ende der Woche - Tempolimits, Ozonwerte, Tiere, Blutspenden

24.07.2018 UPDATE: 24.07.2018 16:55 Uhr 2 Minuten
Symbolfoto: dpa

Stuttgart. (dpa-lsw) Sommer, Sonne und Gluthitze in Baden-Württemberg: Der Deutsche Wetterdienst rechnet bis zum Ende der Arbeitswoche mit Temperaturen vielerorts mit deutlich mehr als 30 Grad.

Zunehmende Schwüle am Wochenende zieht Gewitter nach sich. Die Saunahitze hat nicht nur Auswirkungen auf die Zahl der Gäste in Freibädern. Hier ein Überblick:

Tempolimits:  Seit Dienstag gilt ein Tempolimit auf manchen Strecken der Autobahnen A81 und A7. Voraussichtlich bis Sonntag darf man dort zwischen 10 Uhr und 20 Uhr mit seinem Fahrzeug nicht schneller als 80 Stundenkilometer unterwegs sein. Um "Blow-ups" genannte Hitzeschäden zu vermeiden, würden die Autobahnabschnitte erneuert oder mit sogenannten Entlastungsstreifen versehen, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit. Dazu werden einzelne Beton-Segmente durch elastischeres Material ersetzt, so dass sich die Fahrbahn ohne zu zerbersten ausdehnen kann.

Ozonwerte: Bei hohen Temperaturen steigt auch die Ozonkonzentration in der Luft an. Das unsichtbare Gas kann zu Atembeschwerden und Schleimhautreizungen führen. Vor allem Kinder und Asthmapatienten reagieren besonders empfindlich auf Ozon, sagte eine Sprecherin der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg (LUBW). Betroffene sollten ab Nachmittag auf Sport im Freien und ungewohnte körperliche Anstrengung verzichten. Eine Überschreitung der Werte gibt es in Mannheim Nord.

Waldbrände: Nachdem der Regen am vergangenen Wochenende das Waldbrandrisiko sinken ließ, steigt es jetzt wieder massiv. Laut dem Deutschen Wetterdienst wird von Mittwoch an in vielen Landesteilen vermutlich die zweithöchste Warnstufe erreicht. Da kann schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder ein aus dem Ruder gelaufenes Grillfeuer verheerende Folgen haben, wie Forstminister Peter Hauk (CDU) warnte.

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Ernte: Wegen der Hitze müssen auch Bauern in Baden-Württemberg mit Einbußen bei der Ernte rechnen. Besonders Weizen und Sommergerste hätten unter der Trockenheit gelitten, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbandes. Bis zu 20 Prozent verglichen mit dem Fünfjahresschnitt könnte der Ertragsrückgang bei den beiden Getreidesorten betragen, an einzelnen Stellen sogar bis zu 40 Prozent.

Tiere: Nicht nur die Menschen schwitzen, auch den Tieren macht die Hitze zu schaffen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Strategien zur Abkühlung. Amphibien graben sich in die Erde ein, sagte eine Sprecherin des Naturschutzbundes Nabu. Bienen, Hummeln und Wespen nehmen laut Nabu mit ihren Körpern Wasser auf, fliegen damit in ihr Nest und schlagen dort mit den Flügeln, um sich und allen anderen im Nest eine Erfrischung zu verschaffen. Da Vögel sich nicht durch Schwitzen abkühlen können, benötigen gerade sie viel Wasser zum Baden und Trinken. Mit unterschiedlich tiefen Wassertränken könne jeder den Tieren beim Abkühlen behilflich sein.

Blutspenden: 1700 Blutkonserven werden täglich in Baden-Württemberg benötigt. Wegen der Hitze gehen aber weniger Menschen zur Blutspende als sonst, teilte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit. Potenzielle Spender fürchten Kreislaufprobleme nach der Blutentnahme. In den vergangenen Wochen ging laut DRK die Zahl der Spender um acht Prozent zurück. Mit weiteren Einbußen von bis zu 20 Prozent müsse gerechnet werden. Die Notfallversorgung sei momentan aber noch gewährleistet.

Wasserstände: Kaum Regen sorgt auch für niedrige Wasserstände der Flüsse. In Freiburg beispielsweise hat die Dreisam nur noch knapp 18 Zentimeter Wasser. Weiter in der March warten Störche auf kleine Fische, die sich in Wassersenken gesammelt haben. Nach LUBW-Angaben sind die Tiefwerte aus dem Sommer 2003 aber noch nicht erreicht. Mit einem weiteren Absinken der Wasserstände sei zu rechnen.

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