Eppingen

Nach jahrelangem Hin und Her wurde das Parkhaus eingeweiht

Holaschke: "Für uns ist das mehr als eine Autogarage"

20.07.2018 UPDATE: 21.07.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Einschneidende Erlebnisse gab es bei Planung und Bau des Parkhauses für die Beteiligten zuhauf. Daher war der gestrige Schnitt durchs Absperrband wohl eine eher leichte, aber auch sehr befreiende Übung. Foto: Armin Guzy

Eppingen. (guz) Der Tag war bedeutend und heiß, das Publikum zahlreich, und der schmucke Schattenspender 80 Meter lang und 30 Meter breit. Den Nebenzweck als Hitzeschutz für die Besucher erfüllte das neue, mehr als vier Millionen Euro teuer Parkhaus bei seiner Einweihung schon mal recht gut. Seit dem "P-Day" am gestrigen Freitag muss es sich nun auch im automobilgesellschaftlichen Alltag bewähren.

Dass dies gelingen wird, daran hegte keiner der Festredner Zweifel. "Für uns ist das mehr als eine Autogarage", betonte Oberbürgermeister Klaus Holaschke, der zunächst mit der Akustik im neuen Bauwerk an der Wilhelmstraße zu kämpfen hatte. Es sei ein großer Tag für Eppingen, auf denen sich die meisten gefreut hätten. Und die Zeit der kniffeligen Aufgabe, in der Innenstadt einen Parkplatz zu finden, sei damit hoffentlich vorbei.

Dass der Weg lang und steinig war, dass viel gestritten und um Lösungen gerungen wurde, dass der Vertrag mit dem ersten Planer aufgehoben wurde und auch die Träume von einem Einzelhandelszentrum an dieser Stelle geplatzt waren, verschwieg er nicht.

Holaschkes dankte unter anderem Bund und Land, die das Vorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro unterstützt haben, den Baufirmen aus der Region, die auch kurzfristig einsprangen, wenn’s klemmte, der Deutschen Industrie- und Parkhausbau GmbH, vor allem aber Baubürgermeister Peter Thalmann und den Stadträten, die für das Hin und Her mitunter auch persönlich von Bürgern verbal angegangen worden waren.

"Für mich ist das heute ein wichtiger Abschluss der Innenstadtentwicklung", sagte der OB und erinnerte an die Zeit, als die Bundesstraße noch mitten durch den historischen Stadtkern führte, das Rathaus außerhalb lag und der Marktplatz noch Parkplatz war.

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Für 20 Millionen Euro wurde alles umgestaltet und mit hohem Aufwand und Anspruch neu geordnet: Rathaus, Brettener Straße und Bahnhofsstraße, Leiergasse und Ludwigsplatz. Der Preis für das neue Flair war allerdings der Verlust von Parkraum, der nun mit fast 200 neuen Stellplätzen ausgeglichen wurde. Das Parkhaus habe durch seine Architektur den Charakter eines Gebäudes und setze nun einen städtebaulichen Punkt, sagte Holaschke. Die anfängliche Befürchtung, dass die Wilhelmstraße zwischen den mächtigen Baukörper Parkhaus und Rathaus zu einer Schlucht werden könnte, sei letztlich unbegründet gewesen.

Bürgermeister Peter Thalmann erklärte dann, warum es zu Mehrkosten beim Abbruch der Alten Süßmosterei und mehrfach zu Zeitverzögerungen gekommen war, und warum der erste Planer nach einer Explosion der Kosten schließlich in die Wüste geschickt wurde. "Wir gingen auf ein unkalkulierbares Risiko hin - das war die richtige Entscheidung", blickte Thalmann auf den Tag zurück, als der Gemeinderat das Großprojekt überraschend gestoppt und es dann später mit dem Büro Obermeyer neu aufs Gleis gesetzt hatte. Nicht unerwähnt ließ er, dass das Parkhaus so geplant ist, dass es erweitert werden kann. "Nicht sofort, aber vielleicht in 20 oder 30 Jahren."

"75 Prozent unserer Kunden besuchen uns mit dem Auto", verdeutlichte der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins, Steffen Kammerlander, die Bedeutung des Bauwerks für die Händlerschaft und die entsprechenden Erwartungen. "Sehr attraktiv" sei es nun geworden, lobt er: "schick, modern und einladend". Nach dem Haussegen durch Pfarrer Manfred Tschacher und dem obligatorischen Scherenschnitt durchs samtene Absperrband wurde gefeiert und beim langen Einkaufsabend geschoppt. Am heutigen Samstag geht es weiter: Die Händler laden vormittags zu "Eppingen frühstückt" und Aktionen ein.

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