Gemeindehaus soll spätestens 2021 fertig sein
Neubau war großes Thema in der Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde - Pfarrbüro mit neuen Öffnungszeiten

Traudel Well, Bürgermeister Manuel Just und Pfarrerin Tanja Schmidt (v.l.) am ehemaligen Bauhoflager, wo das Gemeindehaus gebaut wird. Foto: Dorn
Hirschberg-Leutershausen. (aste) 280 Quadratmeter soll es groß werden, das neue Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde gegenüber dem Rathaus. Diese Maße sind nicht einfach dahergeholt, sondern haben sich nach der Anzahl der Gemeindemitglieder zu richten. Und da muss Pfarrerin Tanja Schmidt auf der Gemeindeversammlung am Dienstagabend leider vermelden: "Wir schrumpfen." Durch Todesfälle und Austritte hat die Evangelische Kirchengemeinde in den letzten Jahren rund 300 Mitglieder verloren.
"Es wäre nicht zukunftsorientiert gedacht, jetzt größer zu bauen, während wir immer kleiner werden", sagt dazu Kirchengemeinderätin Traudel Well. Von den geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro muss die Kirchengemeinde circa 220.000 Euro selbst tragen, die über Spenden aufgebracht werden sollen. "Wir sind eine hochengagierte Gemeinde - wir schaffen das", ist sich Pfarrerin Schmidt sicher. "Wir reißen den Kindergarten jetzt ja nicht nur ab, weil er zu alt ist, sondern auch, weil eine gemeinsame Nutzung mit Gemeindehaus bei den heutigen Vorgaben nicht mehr möglich ist", erinnert Well nochmals an die Notwendigkeit, zwei separate Gebäude zu schaffen.
"Es handelt sich diesmal formal um keinen Wettbewerb, sondern um eine Mehrfachbeauftragung von sechs Architekturbüros", erläutert Well den weiteren Ablauf. Daher gibt es auch keine Preisgelder, sondern jedes der Büros erhält das gleiche Honorar. Der Preis für den Gewinner ist dann sozusagen, dass er seinen Entwurf realisieren darf.
Anfang Juni fällt der Startschuss für die Entwurfsphase. Ein Preisgericht wird dann Anfang Oktober den Gewinner küren. Diesem Gremium gehören neben vier unabhängigen Architekten Pfarrerin Tanja Schmidt, die Kirchengemeinderäte Ulrich Schulz, Traudel Well und Carsten Ewald, sowie Bürgermeister Manuel Just und als dessen Stellvertreterin Kämmerin Anna-Dorothea Richter an.
"Wir entscheiden da aber nur über eine gestalterische Richtung", betont Well. Befürchtungen einzelner Gruppen, zur Planung nicht gehört zu werden, möchte sie damit vorgreifen. "Es wird noch viele Gespräche geben", verspricht sie. Bis dann mit dem Bau begonnen werden kann, wird nochmals gut ein Dreiviertel Jahr vergehen. Spätestens 2021 soll das Gemeindehaus aber fertig sein.
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Bis dahin haben die einzelnen Gruppen der Kirchengemeinde Unterschlupf in anderen Räumen gefunden. "Wir fühlen uns dort sehr wohl", betont die Pfarrerin und dankt allen Unterstützern.
Vom Kindergarten berichtet Kirchengemeinderat Jörgen Heise, dass sich mittlerweile alle gut eingefunden haben im ehemaligen Pavillon der Grundschule. Demnächst sollen noch zwei neue Spielgeräte für das Außengelände dazukommen.
"Viele haben es sicher bemerkt: Vor der Kirche steht schon wieder ein Gerüst", fügt Carsten Ewald noch an. Ein durch Frost und Blätter entstandener Wasserschaden muss diesmal behoben werden. Im Kirchengemeinderat hat man zudem entschieden, für den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Hans Schröder keinen neuen Kirchengemeinderat zu berufen, sondern die Zeit bis zu den nächsten Wahlen mit den vorhandenen Kräften zu überbrücken. Schröders Amt als Vorsitzender des Kirchengemeinderats hatte im November Ulrich Schulz übernommen.
Außerdem haben sich die Öffnungszeiten des Pfarrbüros geändert. Es wird ab Mai freitags nicht mehr geöffnet sein, dafür aber dienstags nachmittags. "Wir kommen damit dem Wunsch nach einem Nachmittagstermin entgegen", so Schmidt.



