Die Entscheidung ist noch aufgeschoben
Ob die BBV Glasfaserkabel verlegt, ist von der Zahl der Vorverträge abhängig - 520 ist die Messlatte

Kita-Leiterin Sara Baba, Bürgermeister Marco Siesing und BBV-Vertriebschef Wolfgang Ruh (von links) beim Unterzeichnen der Verträge für den Kabelanschluss. Foto: Roland Wolf
Eschelbronn. (rw) Ist das Glas jetzt halb leer oder halb voll? Diese Frage stellten sich Bürgermeister Marco Siesing, BBV-Vertriebsleiter Wolfgang Ruh und die Leiterin der Kindertagesstätte Sara Baba, als sie im Rathaus zusammensaßen, um für die Liegenschaften der Gemeinde die Verträge für einen Glasfaseranschluss mit BBV zu unterzeichnen.
520 Verträge, das ist die Messlatte für die Breitbandversorgung GmbH, um den flächendeckenden Glasfaserausbau in Eschelbronn zu starten. Nun liegt bei der Zwischenbilanz rund die Hälfte auf dem Tisch - und das ist für Wolfgang Ruh noch zu wenig. "Während sich viele Gewerbebetriebe für die Glasfaser entschieden haben, zögern die privaten Haushalte noch", sagt Ruh. Dass sich aber das Ziel tatsächlich im Endspurt noch schaffen lässt, haben Meckesheim und Mönchzell gerade erst bewiesen, und der Vertriebschef fordert dazu auf, dass nun alle Beteiligten und Interessierten die bereits abgeholten Verträge auch unterschreiben und abgeben.
Für entsprechende Werbemaßnahmen allein für Eschelbronn hat BBV nach eigenen Angaben rund 36.000 Euro in die Hand genommen; für den Glasfaserausbau, wenn er denn realisiert wird, sollen drei Millionen investiert werden. In der derzeit vorlaufenden Vorvermarktung soll der Anschluss bis auf eine Grundgebühr kostenlos sein, anschließend sind voraussichtlich rund 50 Euro monatlich fällig.
Bürgermeister Marco Siesing verwies darauf, dass die Bundesregierung ausschließlich auf die Zukunftstechnologie Glasfaser setze und die Förderung des Vectoring-Ausbaus und damit der alten Kupfernetze einstellen wolle. Für die Gemeinde stelle sich die grundsätzliche Frage, ob sie die Chance auf zeitnahen Glasfaserzugang ohne eigene Ausbaukosten beim Schopfe packen könne oder ob man warten wolle, bis der Glasfaserzug vielleicht in zehn Jahren im Schreinerdorf Halt macht und dann die Gemeinde selber noch viel Geld in die Hand nehmen muss. Auch der Gemeinderat spricht in dieser Angelegenheit Klartext.
In der jüngsten Sitzung wurde beschlossen, der Bevölkerung den Anschluss zu empfehlen. Sonst laufe man Gefahr, der Entwicklung auf Jahre hinweg hinterher zu hinken. Die Gemeinde hat in dieser Hinsicht ein Zeichen gesetzt und für sämtliche Liegenschaften wie Rathaus, Schule, Kindertagesstätte, Bürgerhaus, Bauhof, Leichenhalle, Sporthalle und Feuerwehr den Vertrag unterzeichnet.
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Unterdessen läuft aktuell die Vorvermarktung im benachbarten Daisbach an. Eine Info-Veranstaltung am Mittwochabend im SV-Clubhaus war so voll, dass spontan eine "Open-Air"-Präsentation im Außenbereich organisiert wurde.



