Landgut Lingental

Wertlose Beute und Fenstersturz - Einbruch ging gehörig schief

Täter verletzte sich bei Fall schwer - Sanitäter kam zufällig vorbei und leistete Erste Hilfe

11.01.2018 UPDATE: 12.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Das Landgut ist derzeit geschlossen und öffnet wohl wieder Ende Januar. Foto: Alex

Leimen-Lingental. (cm) Ein Einbrecher, der sich eine Verfolgung mit Angestellten und einem Polizeibeamten liefert, aus einem Fenster stürzt und sich dabei schwer verletzt - all das ereignete sich am späten Mittwochabend auf dem derzeit geschlossenen Landgut Lingental. Doch das war noch nicht alles: Ein Teil der Beute war gar nichts wert. Der Dieb hatte nämlich "eine große Anzahl" der Gutscheinmünzen gestohlen, die noch unter dem vorherigen Betreiber des Landguts - der Familie Hofbauer - ausgegeben worden waren. Diese speziell geprägten Lingentaler, wie sie genannt wurden, werden allerdings vom neuen Inhaber "Zentsch Catering" aus Eppelheim überhaupt nicht angenommen.

Die schlechten Nachrichten für das Landgut reißen derzeit nicht ab: Nur zwei Monate nach der Wiedereröffnung musste es vor wenigen Tagen wieder schließen, weil noch nicht alle Vorgaben für die Konzession erfüllt sind. So müssen noch eine Brandmeldeanlage und Brandschutztüren installiert werden. "Möglicherweise wollte der Täter diese Schließung ausnutzen", sagte Polizeisprecher Dieter Klumpp auf RNZ-Nachfrage. "Wie der Einbrecher ins Landgut gelangte, ist noch zu klären." Fest steht: Der 28-Jährige aus Leimen kam sogar mit dem eigenen Auto und stellte es auf dem nahen Parkplatz ab. Er dachte wohl, dass sich niemand mehr auf dem Gelände aufhält.

Doch da täuschte er sich. Angestellte des Landguts ertappten den Mann gegen 23.30 Uhr im Treppenbereich zwischen Büro sowie Restaurant und konnten ihn festhalten. Er hatte eine Kiste mit einem Notebook und einer "großen Menge" Gutscheinmünzen bei sich. Wie viele der Lingentaler es waren und woher diese stammten, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Vom Landgut war gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

Als dann die Polizei eintraf, riss sich der Mann los und versuchte durch ein kleines Fenster im Dachgeschoss zu entkommen. Ein Beamter konnte ihn an Unterhose und Hemd festhalten, wie Polizeisprecher Klumpp sagte. Doch als das Hemd riss, stürzte der Dieb aus einer Höhe von etwa drei Metern auf die darunterliegende L 600 und blieb mit schweren Kopfverletzungen liegen.

Zufällig, so berichtete der Polizeisprecher weiter, kam gerade ein Sanitäter mit dem Auto vorbei und leistete bis zum Eintreffen des Notarztes sowie des Rettungswagens erste Hilfe. Anschließend wurde der Einbrecher in die Heidelberger Chirurgie eingeliefert.

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Als die Beamten den bisher nicht in Erscheinung getretenen Mann nach Ausweispapieren durchsuchten, entdeckten sie eine "weiße, pulvrige Substanz". Ob es sich hierbei um eine Droge handelte, wird untersucht. Polizeisprecher Klumpp deutete aber bereits an: "Das Ganze riecht nach Beschaffungskriminalität."

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