Ende der "Nachtschicht" in Heidelberg

Eine Disko wird zerlegt (plus Fotogalerie)

Nach der letzten Party wird in der "Nachtschicht" ausgeräumt - Teile der Einrichtung werden verkauft

04.01.2018 UPDATE: 05.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Discokugel, Boxen, Bar: Alles muss raus. Hier flext ein Arbeiter gerade ein Metallgestänge entzwei. Foto: Rothe

ste. Vergangene Woche ging die Ära der "Nachtschicht" mit einer rauschenden Party zu Ende. Jetzt wird ausgeräumt, abgebaut und der Rest der Einrichtung verkauft.

Auf dem Weg die Treppe hinunter zur ehemaligen Kult-Diskothek auf dem Landfried-Gelände sieht noch alles aus wie immer. Doch im Innern jedoch ist nichts mehr so, wie es mal war: Lautsprecherboxen und Scheinwerfer stehen auf dem Boden, die Bar ist schon weg, ein Handwerker rückt einem Metallgestänge mit dem Trennschleifer zu Leibe. Inmitten der Baustelle steht Helmut Heid, der ehemalige Betreiber. Sein Mietvertrag wurde nicht mehr verlängert, jetzt muss er nach über 20 Jahren die "Nachtschicht" abwickeln. Ein paar der Stehtische in Tonnenform gehen an die Halle 02, die Villa Nachttanz hat eine der Fantasie-Industriemaschinen gekauft, die den Charme der Disko ausmachten. Andere Teile der Einrichtung sollen in einem Restaurant in Mannheim Verwendung finden.

Die Dekoration wurde einst in Paris gefertigt, "in fünf Hinterhöfen", wie Heid erzählt. Obwohl die Anzeigen, Bullaugen und Generatoren aussehen, als ob sie aus massivem Stahl gebaut seien, war das alles nur Fassade. Sie sind aus Holz und wurden täuschend echt bemalt. "Bei der letzten Party am vergangenen Donnerstag hatten viele im Team Tränen in den Augen", berichtet Heid.

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Jetzt übernimmt die Tanzschule Nuzinger die Räume und richtet dort ein Restaurant im Stil der 20er Jahre ein. "The Shed" wird es heißen. Dazu wird die ehemalige Diskothek fast vollständig entkernt, nur die Stützpfeiler bleiben stehen. Im Gastro-Bereich mit Cocktailbar soll es Bar- und Jazzmusik geben. Außerdem entsteht ein 300 Quadratmeter großer Veranstaltungsbereich für Konzerte, Lesungen oder Kleinkunst-Abende. Nuzinger-Geschäftsführer Ingo Schneckenberger rechnet mit Investitionen von etwa 750.000 Euro - plus dem Beitrag des Vermieters Landfried-Immobilien.

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