Nach dem Tod des Radfahrers wird der Unfall untersucht
Am Montag vor einer Woche war ein 41-Jähriger über die "Kölner Teller" gefahren und mit dem Kopf gegen den Sockel einer Mauer geprallt

An dieser Stelle in der Schlierbacher Wolfsbrunnensteige ereignete sich das Unglück. Foto: Alex
Von Micha Hörnle
Heidelberg. Der 41-jährige Radfahrer, der am Montag nach einem Sturz in der Schlierbacher Wolfsbrunnensteige schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, starb am Sonntagabend in einer Heidelberger Klinik. Als Unfallursache stellte die Polizei bereits am Unglückstag fest, dass der Mann, der erst kurz zuvor in die Nähe der Unglücksstelle gezogen war, durch die frisch installierten "Kölner Teller" ins Straucheln gekommen war. Dabei prallte er mit dem Kopf an einen Mauersockel zwischen den Hausnummern 8 und 10. Nach Angaben der Polizei hatte er keinen Helm getragen.
Kurz nachdem die Stadtverwaltung die Metallnoppen zur Geschwindigkeitsreduzierung angebracht hatte, warnte ein Anwohner vor drohenden Unfallgefahren - gut eine Woche später ereignete sich der schwere Sturz, der nun zum Tode führte. Die Stadt hatte damals erklärt, dass es links und rechts der "Kölner Teller" am Fahrbahnrand eine Ausweichfurt für Radfahrer gebe, die zwischen 90 Zentimeter und einem Meter breit sei - was sie für ausreichend hielt. Experten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub wiederum halten nichts von den "Kölner Tellern", weil sie gerade für Radfahrer zu gefährlich seien.
Der genaue Unfallablauf ist unklar, denn bisher gibt es nur eine Zeugenaussage, wonach der 41-Jährige auf seinem Trekkingrad mit relativ hoher Geschwindigkeit die abschüssige Wolfsbrunnensteige heruntergefahren sein soll. Ungeklärt bleibt, ob er über die Metallnoppen gefahren ist oder versucht hat, ihnen links oder rechts auszuweichen. Ungünstige Witterungs- oder Lichtverhältnisse spielten keine Rolle. Nach Angaben eines Polizeisprechers war es zum Unfallzeitpunkt morgens um 8 Uhr bereits hell - tags zuvor waren die Uhren für die Winterzeit zurückgestellt worden - , die Fahrbahn war trocken.
Mehrere Leser wiesen die RNZ darauf hin, dass zumindest an einer schraffierten Ausweichstelle Anwohner ihre Räder abgestellt hätten (siehe Foto), was es dem Radfahrer wohl schwer gemacht habe, die Metallnoppen zu umfahren. Ob dies am Unfalltag der Fall war, konnte der Polizeisprecher nicht bestätigen: "Wir haben keine Hinweise auf Fremdverschulden." Es sei aber klare Rechtslage, dass schraffierte Flächen freigehalten werden müssten.
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Gestern äußerte sich auch OB Eckart Würzner: "Unsere Anteilnahme gilt den Freunden und Angehörigen." Natürlich werde geprüft, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Würzner betonte aber auch: "Die ,Kölner Teller’ werden seit 20 Jahren eingesetzt, in Tausenden von Wohngebieten." Und an der Wolfsbrunnensteige sei ein Mittel zur Geschwindigkeitsreduzierung dringend nötig gewesen.



