Der siebte Supermarkt kann kommen
Edeka darf bauen - Bestehender Markt soll subventioniert werden

Der "nah und gut"-Markt im Wiesenbacher Tal ist wirtschaftlich "auf Kante genäht". Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Die Stadt am Neckar bekommt einen siebten Supermarkt. Der Gemeinderat hat in seiner zurückliegenden öffentlichen Sitzung mit elf zu sieben Stimmen bei drei Enthaltungen knapp grundsätzlich grünes Licht für einen Edeka-Markt auf dem früheren Ortho-Gelände gegeben. Dieser soll dazu beitragen, dass der bestehende und zu Edeka gehörende "nah und gut"-Markt im Wiesenbacher Tal noch mindestens fünf Jahre erhalten bleibt.
Matthias Lein von Edeka berichtete, dass der bestehende Markt in die Jahre gekommen und nicht mehr zukunftsfähig sei. Der Betreiber Oliver Arlt, der fünf Edeka-Märkte in der Region unter anderem in Neckarsteinach und Schönau führt, habe einen "mittleren fünfstelligen Betrag ins Gebäude investiert, weil es der Vermieter nicht tut", sagte Lein. Arlt zahle zwar Gewerbesteuer in Neckargemünd, doch der Geschäftserfolg sei "überschaubar". Die zehn Arbeitsplätze sollen erhalten und im neuen Markt sollen - ebenfalls unter der Regie von Oliver Arlt - 50 weitere inklusive zwei bis drei Ausbildungsplätze geschaffen werden.
Man habe in den letzten Jahren in Neckargemünd "jedes Grundstück umgedreht" und sei jetzt mit dem früheren Ortho-Gelände fündig geworden, so Lein. Der Edeka-Vertreter berichtete, dass die meisten Kunden des "nah und gut"-Marktes im Wiesenbacher Tal zu Fuß kommen. Wer mit dem Auto einkaufen fahre, steuere wegen der ungünstigen Parksituation jedoch andere Märkte in der Stadt an.
Matthias Lein gab zu bedenken, dass in Kleingemünd zwar nur 20 Prozent der Einwohner leben, aber 80 Prozent der Verkaufsflächen angesiedelt sind. In Neckargemünd und den Stadtteilen würden 80 Prozent der Bevölkerung leben, es gebe aber nur 20 Prozent der Verkaufsfläche. In den Ortsteilen gebe es mit Ausnahme des Marktes in Mückenloch gar keine Versorgung. Die dort lebenden Einwohner müssten dann nicht mehr über den Neckar zum Einkaufen fahren, meinte Lein. Außerdem könnten Bürger aus der Altstadt den Markt zu Fuß erreichen.
"Wir wollen uns, wie unsere Wettbewerber, zukunftsfähig aufstellen", sagte der Edeka-Vertreter. Ohne die Subventionierung durch den neuen Markt werde es den bestehenden Markt "nicht mehr lange geben". Dieser sei "vom Wettbewerb bedroht" und "auf Kante genäht". Man brauche Gewinne für Investitionen.



