Technologie- und Gewerbepark Neckargemünd

Über 450 Arbeitsplätze entstehen an der B 45

Unternehmen aus Bammental, Wiesenbach und Heidelberg siedeln sich an

24.07.2017 UPDATE: 25.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Auf dem früheren Areal von "Ortho" laufen die vorbereitenden Arbeiten - die Bestandsgebäude wurden bereits modernisiert. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Die Bilanz, die Daniel Rappoldt von der Zapf-Gruppe als neuem Eigentümer des früheren Ortho-Geländes an der Bundesstraße 45 in der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates präsentierte, war durchaus beeindruckend: dreimal so viele Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie viermal so viele gewerbesteuerpflichtige Unternehmen - das sind die Kennzahlen des neuen Technologie- und Gewerbeparks am Stadtausgang Richtung Bammental.

Rappoldt erinnerte daran, dass das Medizintechnik-Unternehmen "Ortho Clinical Diagnostics" in Spitzenzeiten rund 140 Mitarbeiter in den markanten weißen Gebäuden beschäftigte. "Als wir die Gebäude im letzten September übernommen haben, waren es aber viel weniger", sagte er. Künftig sollen hier rund 460 Menschen arbeiten - darunter 200 Auszubildende der SRH. Mit 85 Arbeitsplätzen wird "Pabst Metallbau" der größte Arbeitgeber an der B 45 sein. Das Unternehmen wird einen Neubau auf der Fläche in Richtung Elsenzsportplatz errichten und zieht von Bammental zurück nach Neckargemünd, wo es laut Bürgermeister Frank Volk auch seine Wurzeln hat. Direkt nebenan will das Heidelberger Medizintechnik-Unternehmen "Endocon" bauen und ebenfalls einen Teil des bestehenden Bürogebäudes nutzen - mit insgesamt 15 Mitarbeitern.

Mit etwa 80 Arbeitsplätzen kommt das auf Technologien für Sehbehinderte spezialisierte Unternehmen "Baum Retec" von Wiesenbach nach Neckargemünd - nachdem der Firmensitz im letzten Jahr in Flammen aufgegangen war. "Baum Retec" wird einen Großteil des bestehenden Bürogebäudes nutzen. Das benachbarte Technikgebäude wird fast ausschließlich vom SRH-Berufsbildungswerk bezogen, das dort mit etwa 30 Ausbildern rund 200 Fachschüler in Computertechnologie unterrichten will. Und auf dem Grundstück gegenüber dem Profi-Markt will Edeka einen Supermarkt bauen, in dem rund 50 Menschen Arbeit finden.

Daniel Rappoldt sagte, dass damit die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt auf mehrere Säulen verteilt werden. Statt bisher nur "Ortho" als Gewerbesteuerzahler auf dem Gelände gebe es künftig vier - nur die SRH ist als gemeinnützige Stiftung nicht gewerbesteuerpflichtig. Rappoldt sah zudem eine "angemessene Nutzung" der bislang brachliegenden Grundstücke und eine "attraktive Bebauung am Stadteingang".

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Geschäftsführer Hans-Jürgen Zapf betonte, dass die erste Phase mit dem Herrichten und der neuen Nutzung der bestehenden Gebäude nun abgeschlossen sei. "Wichtig ist, dass die Unternehmen in einen Technologie- und Gewerbepark passen", sagte er. Zapf rechnete damit, dass in zwei Jahren alle Gebäude errichtet sind. Bürgermeister Frank Volk zeigte sich beeindruckt von der rasanten Entwicklung und betonte, dass sich etablierte Unternehmen und keine "Start-ups" ansiedeln. "Die Firmen passen wunderbar nach Neckargemünd."

Auch wenn die SRH keine Gewerbesteuer zahle, so freue man sich über die Ausbildungsplätze. Der Mietvertrag der SRH mit der Zapf-Gruppe sei zeitlich befristet, sodass später einmal eine andere Nutzung möglich sei, sagte Volk. Auf Nachfrage von Christian Rupp (CDU), der sich auch mehrere kleine junge Unternehmen vorstellen konnte, erklärte der Rathauschef, dass die SRH in ihrem Zentrum im Wiesenbacher Tal in den nächsten Jahren zahlreiche Gebäude für einen zweistelligen Millionenbetrag saniere und Ausweichflächen benötige, um die Ausbildung fortzuführen. Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) meinte, dass das SRH-Zentrum aus allen Nähten platze. Er sah eine Bereicherung, wenn Auszubildende aus ganz Deutschland nach Neckargemünd kommen. Hans-Jürgen Zapf erklärte, dass die SRH rund eine Million Euro in das Gebäude stecke. "Das zeigt die Ernsthaftigkeit des Vorhabens."

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