In Neckargemünder "Friedrichsburg" sollen 23 Zimmer entstehen

Erweiterungsbau des neuen Hotels kritisch

22.12.2016 UPDATE: 23.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Die "Friedrichsburg" ist eines der markantesten Gebäude der Stadt. Archivfoto: Alex

Von Anna Haasemann-Dunka

Neckargemünd. Übernachten konnte man im Gasthaus "Friedrichsburg" am Stadttor bereits. Nur wollte das zuletzt kaum jemand mehr. Denn die wenigen noch nutzbaren "Fremdenzimmer" waren in einem katastrophalen Zustand. Seit dem Frühjahr ist das historische Gasthaus aus dem 18. Jahrhundert geschlossen. Doch das soll sich wieder ändern. Der Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Bauvoranfrage für einen Umbau, eine Erweiterung und eine Nutzungsänderung. Neckargemünd bekommt somit ein neues Hotel.

"Aus städtischer Sicht ist die Nutzung positiv zu bewerten", meinte Bürgermeister Frank Volk. Der Ausschuss erteilte mehrheitlich mit neun Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung das Einvernehmen zur Bauvoranfrage und stimmte der Nutzungsänderung zu - allerdings mit dem Hinweis auf die Altstadtsatzung zur gestalterischen Nachbesserung. Insbesondere wurde auf den Einbau von Sprossenfenstern und auf die Bauausführung mit Dachüberständen hingewiesen.

Bauamtsleiterin Susanne Lutz hatte die Planung für das zur Zeit leerstehende und ungenutzte Gebäude in der Hauptstraße 9 vorgestellt, die von Bauherrin Katharina Onigkeit über "SSV Architekten" in Heidelberg eingereicht worden war. Das denkmalgeschützte Gebäude soll zu einem Hotel mit 23 Zimmern umgebaut werden. Das Dachgeschoss soll komplett abgerissen werden. Die Optik wird sich nicht stark ändern. Allerdings wird das oberste Stockwerk in den heute üblichen Raumhöhen neu aufgebaut, wodurch die Firsthöhe um 20 Zentimeter auf 10,53 Meter wächst. Erweitert wird der bereits vorhandene Anbau in Richtung Biergarten, der eine Firsthöhe von 12,76 Meter erreicht.

Die Höhe es Anbaus sorgte für Diskussionen. Petra Groesser (Grüne) räumte zwar ein, dass sich der Anbau an das danebenstehenden Gebäude mit einer Höhe von 13,31 Meter anpasst. Dennoch fand sie: "Es ist viel zu hoch. Es verbaut auch vielen die Sicht, denn die dahinterliegenden Häuser sind niedriger und die haben nun die Fassade vor der Nase." Deshalb stimmte Groesser nicht zu.

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"Das Gebäude muss eine gewisse Kubatur haben, damit man die erforderlichen Gästezimmer unterbringen kann", meinte Thomas Schmitz (Grüne). Im Gegensatz zu seiner Fraktionskollegin machte für ihn die Höhe Sinn. In der Altstadt gebe es ein Auf und Ab in der Dachlandschaft. Das sah er hier fortgesetzt. Nur weil der Innenhof vorher ungenutzt war, müsse dies nicht so bleiben.

Wie bereits Walter Berroth (SPD), der sich mit den zum Boden reichenden Fenstern nicht anfreunden konnte, bemängelte auch Thomas Schmitz die äußere Gestaltung. "Ich hätte es schön gefunden, wenn der Erweiterungsbau vom Stil her zu den anderen Gebäuden passen würde", sagte er. Die Altstadtsatzung sollte berücksichtigt werden.

Auch Steffen Wachert (Freie Wähler) sah den Erweiterungsbau wegen der Höhe kritisch und die Optik der Altstadtlandschaft beeinträchtigt. Bürgermeister Volk gab zu bedenken, dass ein Hotel mit 23 Zimmern knapp an der Rentabilitätsgrenze liege, sodass es nicht möglich wäre, auf ein Stockwerk zu verzichten. Die Enge sei ein Merkmal der historischen Altstadtbebauung, führte er als weiteres Argument für eine Zustimmung an. Ute Kaltschmidt (CDU) sah in dem geplanten Um- und Erweiterungsbau eher einen Gewinn für den Bereich. Problematisch erschien auch Lilli Betke-Hermann (SPD) das Ausdehnen der Bebauung in Richtung der bestehenden Wohnhäuser. Nichts grundsätzlich gegen die Planung hatte Desirée Endler (Grüne): Sie wünschte sich aber eine etwas "geschmeidigere" Gestaltung des Gebäudes und regte den Bau eines Modells an. Und Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) sah eine Bereicherung für den Tourismus.

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