Nach dem Hochwasser am Wieslocher Gauangelbach gibt es Handlungsbedarf

Ablagerungen verengen den Bachquerschnitt - Eine Renaturierung des Bachbetts könnte helfen

22.09.2016 UPDATE: 23.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Die Edelstahl-Skulpturen "Briggehossler", vom Künstler Pit Elsasser 2002 geschaffen, beobachten im Frühsommer von ihrem Standort im Bereich der Unteren Brücke das Hochwasser im Gauangelbach. Foto: Siegfried

Wiesloch. (hds) Der Gauangelbach hat sich in diesem Frühsommer, insbesondere in Baiertal, von seiner unangenehmen Seite gezeigt: Nach schweren Regenfällen trat er mehrfach über die Ufer und verursachte große Schäden, die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Jetzt hat sich der Ausschuss für Technik und Umwelt dieses Themas angenommen. Es ging dabei vor allem darum, möglichst kurzfristig vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, bis die noch zu errichtenden Rückhaltebecken fertig sind und die Hochwassergefahr bannen können. Auch soll untersucht werden, wie mittelfristig die Hochwassergefahr, über den Bau der ausstehenden Rückhaltebecken hinaus, minimiert werden könnte.

Wie die Verwaltung dem Ausschuss darlegte, haben sich in den zurückliegenden Jahren im Gauangelbach, speziell im Bereich in der Baiertaler Ortsmitte, Ablagerungen gebildet, die den "Bachquerschnitt" verengt und so mit zu den Problemen geführt haben. "Wir haben vor einigen Wochen eine Überprüfung durchgeführt und dabei feststellen müssen, dass es zwischen der Ortsverwaltung und der Unteren Brücke doch zu erheblichen Verengungen durch eben diese Ablagerungen gekommen ist", so Meinrad Singler von der Stadt. Abhilfe könnte eine Renaturierung schaffen. Dafür gibt es laut Singler Zuschüsse in Höhe von 85 Prozent. Es handle sich um einen ökologischen Ausbau von Gewässerabschnitten.

Allerdings könnte mit einer Renaturierung, die nichts mit dem eigentlichen Hochwasserschutz zu tun hat, frühestens Ende des kommenden Jahres begonnen werden. Die Gesamtkosten werden auf 900.000 bis 1,2 Millionen Euro geschätzt, bei der Stadt würden dann bei entsprechender Förderung zwischen 150.000 und 200.000 Euro verbleiben. Es geht dabei um eine Strecke von etwas mehr als 500 Metern. Im Ausschuss wurde gefordert, "so schnell wie möglich" die entsprechenden Anträge zu stellen (Stefan Seewöster, Fraktionsgemeinschaft AWL/WGF) und Richard Ziehensack (SPD) bemängelte ein offensichtlich nicht vorhandenes Frühwarnsystem, durch das eine Verengung des Bachprofils früher hätte festgestellt werden können. Bürgermeister Ludwig Sauer sieht ebenfalls Handlungsbedarf, gerade im Hinblick auf die entstandenen Schäden. "Wir müssen jetzt zügig loslegen", ergänzten Karl-Heinz Markmann (CDU) und Orhan Bekyigit (AWL/WGF). Und Susanne Merkel-Grau (Grüne) fragte nach, wie lange denn eigentlich eine Renaturierung halte, ehe die Probleme erneut aufträten.

Grundlage für die anstehenden Maßnahmen sei das Gewässerprofil aus dem Jahr 2002, dies gelte es, wieder herzustellen. In einem ersten Schritt haben sich die Ausschussmitglieder einstimmig dafür ausgesprochen, im Haushalt des kommenden Jahres 20.000 Euro bereitzustellen, um die entsprechenden Planungen durchführen zu können. Mit diesen Finanzmitteln sollen die erforderlichen Unterlagen für einen Zuschussantrag erarbeitet werden, sei es in Sachen Hochwasserschutz (die Förderung liegt hier bei 70 Prozent) oder eben für die Renaturierung (85 Prozent Förderung seitens des Landes).

Kurzfristig könnte durch Ausbaggern an bestimmten Stellen Abhilfe geschaffen werden. "Wir können damit Abflusshindernisse zwar beseitigen, dies ist allerdings nur in einem begrenzten Rahmen und somit nicht großflächig möglich", informierte Singler.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.