Im Heidelberger "Makerspace" kann man Dinge reparieren und kreieren

Heimat der kreativen Tüftler im Deutsch-Amerikanischen Institut. Dabei kann man voneinander lernen.

09.09.2016 UPDATE: 11.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Im "Makerspace" ist jeder willkommen. Foto: Goldschmidt

Heidelberg. (RNZ) Sie haben Ideen gesammelt, recherchiert und schließlich eigene Artikel geschrieben: Eine Woche lang waren die Ferienreporter, ein gemeinsames Angebot der RNZ und des städtischen "Ferienpasses", unterwegs. In loser Reihenfolge drucken wir die Ergebnisse ab. Paul Goldschmidt (13) besuchte den "Makerspace" im Deutsch-Amerikanischen Institut.

Haben Sie schon einmal einen fehlenden Knopf mit dem 3D-Drucker nachgedruckt? Ihren Computer selbst repariert? Oder an der Nähmaschine Ihre eigene Kleidung genäht? Genau das geschieht jeden Mittwoch im "Makerspace" des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI), wo Neugierige mit Elektronik arbeiten können. Die Werkstatt öffnet jeden Mittwoch um 18 Uhr die Türen für alle, die mitmachen wollen. Außerdem finden an Samstagen immer wieder Workshops zu verschiedenen Themen der Elektronik statt. Insbesondere für Unerfahrene sind diese gut geeignet. Weil in den Kellerräumen des DAI Leute aus vielen verschiedenen Ländern gemeinsam basteln, wird sehr viel Englisch gesprochen. Die Internetseite des "Makerspace" ist sogar komplett auf Englisch.

Viele Menschen kommen in den Makerspace, um das kaputte Display ihres Handys zu reparieren. "Sollte man mal nicht weiterwissen, findet sich fast immer eine Person, die weiterhelfen kann", sagt Petra Steffens. Die 65-Jährige sticht unter den Besuchern durch ihr Alter hervor, kennt sich aber genauso gut mit der neuesten Technik aus wie die Jungen. Die studierte Expertin für EDV ist seit ihrer Rente Teil des Teams.

Drei junge Tüftler arbeiten seit mehreren Monaten daran, eine Uhr zu bauen, die anstatt eines Minutenzeigers die Uhrzeit in Worten angibt. Für die Anzeige schneiden sie mit dem Lasercutter aus Acrylglas ein Quadrat. Im Laden kostet die Uhr ungefähr 850 Euro, hier wird sie mit einem Budget von 75 Euro hergestellt. "Wir lernen voneinander, das treibt an", sagt der 16-jährige Johannes Gruler auf die Frage, was ihn motiviert. "Wenn unsere Uhr nicht funktioniert, suchen wir den Fehler", fügt sein Mitstreiter Luzian Leclerc hinzu. "Wenn wir ihn gefunden haben, haben wir viel für das nächste Projekt gelernt."

Jeden Mittwoch kommen ungefähr 35 Leute in den Makerspace ins DAI. "Maker" werden die genannt, die regelmäßig Projekte in Makerspaces umsetzen. Die Bewegung aus den USA hat sich inzwischen über die ganze Welt verbreitet. Immer mehr Menschen wollen selbst ihre Geräte reparieren. In Makerspaces finden sie die nötigen Maschinen wie die computergesteuerte Fräse, die zurzeit vom Team im DAI aufgebaut wird.

Die Helfer arbeiten alle ehrenamtlich, daher bezahlt man nur für die Materialien, die man verwendet. Außerdem freut sich das Team über Spenden, denn die Macher haben noch jede Menge Ideen, die auf ihre Umsetzung warten.

Info: Weitere Informationen und aktuelle Workshops im Internet unter: www.wiki.heidelberg-makerspace.de.

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