Geht es beim Bau der neuen Hans-Peter Wild-Sporthalle endlich voran?
Mit der Annahme des Vertrags wurde ein Hindernis auf dem Weg zur neuen Sporthalle beseitigt.

Eppelheim. (fhs) Gut Ding will Weile haben – das ist die freundliche Umschreibung dessen, warum hier weiter ein großes Baugrubenloch klafft. In der Eppelheimer Südstadt soll ja eine neue Sporthalle anstelle der längst verschwundenen Rhein-Neckar-Halle entstehen. Aber bislang gab es wahrnehmbar erst ein paar vorbereitende Rohbauarbeiten für Fundament und Anschlüsse. In der konstituierenden Sitzung hat der neue Gemeinderat am Montag nun einstimmig einen Schenkungsvertrag bestätigt. Diesen Vertrag hat die Stadtverwaltung mit der Dr.-Hans-Peter-Wild-Stiftung GmbH ausgehandelt.
Bei allem Dank an den großzügigen Mäzen und Spender Hans-Peter Wild kam in der Sitzung auch zur Sprache, dass hier bindende Anforderungen rechtlich festgelegt wurden. Unter anderem verpflichten diese Eppelheim, auf 30 Jahre für den Unterhalt der Halle zu sorgen. Obwohl alle Wortmeldungen hervorhoben, wie dankbar man dem Stifter Wild sei, übernahm die frisch gewählte Bürgermeisterstellvertreterin Christa Balling-Gündling (Grüne) den Part, auf diese Verpflichtungen ganz besonders aufmerksam zu machen.
Da die neue Sporthalle durch eine Stiftung Wilds finanziert wird, dürfen mit Nutzen der Halle keine Gewinne erzielt werden. Die Regeln für die Hallennutzung hat die Stadt Eppelheim entsprechend festzulegen. Sollte gegen die Gemeinnützigkeit verstoßen werden, "könnten Schadensersatzansprüche bis zur Höhe der Baukosten der Halle von der Stadt eingefordert werden", warnte Balling-Gündling.
Sie erinnerte zudem nochmals daran, dass die Stadt das Herstellen der Außenanlagen, die Erschließung des Grundstücks bis zu seiner Grenze sowie die Möblierung der Halle zu finanzieren hat. Balling-Gündling: "Eine schriftliche Kostenschätzung von Seiten der Stadt liegt uns hierüber bisher noch nicht vor, was aber angesichts der anstehenden Haushaltsberatungen für den Etat 2025 dringend geboten ist."
Eppelheim müsse auch etwaige Hindernisse während der Bauphase beseitigen und der Mäzen werde keine Haftung und Gewährleistung nach der Übergabe der Halle an die Stadt übernehmen. Balling-Gündling: "Es wird keine leichte Aufgabe für die Verwaltung sein, eine rechtssichere Regelung für die Nutzung der Halle für einen Zeitraum von 30 Jahren zu erarbeiten."
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Wie alle anderen Fraktionen stimmten auch die Grünen dem Schenkungsvertrag zu, "aber trotz der Genehmigung durch die Rechtsaufsichtsbehörde bleibt ein mulmiges Gefühl", was die Auflagen betreffe. Balling-Gündling forderte die Verwaltung auf, hier Rechtssicherheit zu schaffen.
"Die Rhein-Neckar-Halle war mein größtes Thema, und manchmal hatte ich sogar Zweifel, ob ich’s lösen kann", hatte Bürgermeisterin Patricia Rebmann eingangs erklärt. Eppelheims Ehrenbürger habe dann seinem Namen alle Ehre gemacht. Rebmann: "Vielen Dank Herr Dr. Wild. Ohne ihn hätte es keine Halle gegeben."
Weil aber Geschenke, die nicht nur begünstigend, sondern auch bindend sind, einer klaren Rechtsgrundlage bedürfen, habe der Schenkungsvertrag bis hin zur Genehmigung durch die Rechtsaufsicht beim Rhein-Neckar-Kreis erarbeitet werden müssen, begründete Rebmann die harten und langen Verhandlungen, darin unterstützt von CDU-Stadtrat Harald Andres: "Diese Schenkung ist Bereicherung wie Verpflichtung zugleich."
Ohne Wilds Großzügigkeit sei die Stadt "weder jetzt noch mittelfristig" in der Lage, eine Investition in vergleichbarer Größenordnung zu stemmen. Dabei sei "nachvollziehbar und legitim, dass ein Schenker darauf bedacht ist, seine Vorstellungen über Nutzung und Zweckbindung des Schenkungsgegenstandes festzulegen", so Andres. "Es ist und bleibt allerdings eine dankbare und glückliche Investition in die Zukunft für Eppelheim, für einen attraktiven und aktiven Ort zum Wohnen und Leben."




