Der Reitclub Mosbach wurde für sein Schulpferdemanagement ausgezeichnet
Auf Bundesebene gewann der Reitclub den fünften Preis und ein Preisgeld von 500 Euro. "Das ist unheimlich fördernd für den Verein", sagt Schulpferdebeauftragte Sabine Scholz.

Mosbach. Sie heißen Kleiner Onkel, Pina Colada, Safira, Mandy, Ibiza und Silverado. Ihre Lieblingsbeschäftigung: Karotten, Heu und Äpfel futtern, durch die Gegend streifen und die Natur genießen. Die sechs mit den außergewöhnlichen Namen sind die Schulpferde des Reitclubs Mosbach. Und der ist vor kurzem für sein Schulpferde-Management ausgezeichnet worden. Auf Bundesebene sprangen der fünfte Preis und ein Preisgeld von 500 Euro für den Verein heraus. Ausgeschrieben hatte den Wettbewerb die Deutsche Reiterliche Vereinigung, in der letzten Runde kämpften 40 Reitvereine um die Prämien.
In den Jahren 2010 und 2011 gab es Veränderungen im Vorstandsteam - und einen Richtungswechsel im Reitstall. "Wir haben damals gesagt, dass wir mehr in die Breite gehen wollen", erklärt Reitclub-Pressereferent Rolf Barthel. Deshalb wurde auch eine "Schulpferdebeauftragte" ins Boot geholt. Sabine Scholz erfüllt diesen Posten seither mit Leben. "Reitsport ist für jeden machbar", das wollte das neue Team Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zeigen und hob ein ganz neues Schulprogramm aus der Taufe. Dreh- und Angelpunkt ist der Reit- und Schulbetrieb, der mittels der fünf vereinseigenen und des geliehenen Schulpferds regelmäßig stattfindet. Am Wochenende kümmern sich dann Schulpferdepaten um die Vierbeiner. "So können sie auch am Wochenende Kontakt zu den Pferden haben", erklärt Sabine Scholz die Intention.
Zum neuen und ausgezeichneten Konzept gehören aber auch Schulkooperationen. Schüler der Clemens-Brentano- und der Lohrtalschule sowie des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums und Studierende der DHBW kommen regelmäßig in den Genuss, die Welt vom Pferderücken aus zu entdecken. "Mir gefällt es gut, dass wir hier mit den Pferden arbeiten können", sagt Isabella von der Clemens-Brentano-Schule. Und ihre Klassenkameradin Daniela fügt noch schnell hinzu: "Es ist schön, dass die Pferde uns mögen." Die achtjährige Celine liest in ihrer Freizeit gerne Pferdebücher und freut sich deshalb umso mehr, selbst Abenteuer mit Pferden erleben zu können. Neben einer Reitlehrerin ist an diesem Tag auch Jugendbegleiterin Frauke Eckardt im Stall und beim Ausritt dabei. "Die Kinder sind begeistert", fasst sie die Reaktionen auf die Kooperation Schule/Reitstall zusammen.
Auch ein Voltigierangebot gibt es inzwischen im Verein. Die Initialzündung dafür war die Aktion "Turnen trifft Reiten" im Frühjahr 2012. "Voltigieren ist ja auch Turnen", erklärt Rolf Barthel. 20 Kinder sind in zwei Gruppen dabei, betreut werden sie von drei Trainern. "Ein Riesenaufwand", sagt Sabine Scholz. Hierfür werden zwei "Pferde" eingesetzt, der Haflinger Silverado und das Holzpferd Cora.
Und mit Cora ist man auch beim "KUSS" zur Eröffnung des Mosbacher Sommers 2012 in der Mosbacher Innenstadt richtig aufgefallen. Rolf Barthel: "Das war eine Attraktion." Auch im Schulpferdestall ist schon einiges passiert, die Wände wurden neu gestrichen. Und in diesem Jahr soll es eine weitere Verschönerungsaktion geben. "Es soll alles etwas schöner und komfortabler für die Reitschulkinder gestaltet werden", berichtet Sabine Scholz über die Pläne, die auch bauliche Maßnahmen einschließen.
Mit dem Ergebnis will man sich wiederum bei einem Wettbewerb anmelden, schließlich habe der Erfolg dem Team den Rücken gestärkt. Sabine Scholz: "Der Preis ist unheimlich fördernd für das Wohlbefinden im Verein, weil sich ganz viele einbringen. Dieser Preis zeigt, dass das eine gute Sache ist, und er spornt auch zu mehr an." Die 500 Euro sollen nun dem Reitschulbetrieb zu Gute kommen. Pferde und Schüler wird's freuen...