Neckar-Odenwald-Kreis

Bauern setzten ihre Proteste mit einer Sternfahrt fort

Auch der Weg war das Ziel. An die 180 Traktoren aus dem ganzen Kreis unterwegs.

12.01.2024 UPDATE: 11.01.2024 17:30 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
Foto: Kottal

Neckar-Odenwald-Kreis. (schat/rüb) Rund 73 Kilometer sind es von Hardheim bis nach Sinsheim. Eigentlich keine Distanz, die man mit einem Traktor zurücklegt. Am Donnerstag allerdings schon, denn für die Landwirte, die sich an der Protestfahrt quer durch den eigenen Landkreis und hinein in den Nachbarlandkreis beteiligten, war vor allem auch der Weg das Ziel. Möglichst viele Menschen sollen darauf aufmerksam gemacht werden, was die Bauern umtreibt, was ihnen so große Sorge bereitet.

Wie schon zum Auftakt der Proteste gegen die Sparpläne der Bundesregierung im Agrarbereich am Montag (wir berichteten) machten auch gestern wieder viele Bauern mobil; an die 180 Fahrzeuge bildeten am Ende den Odenwald-Konvoi. Vom Startpunkt Hardheim aus war der immer weiter gewachsen, reihten sich immer weitere Traktoren in die Kolonne auf den Bundesstraßen B27 und (im weiteren Verlauf Richtung Sinsheim) B292 ein. Das Tempo war dabei deutlich höher als noch am Montag, als man mit Schritttempofahrten aber auch ganz bewusst "entschleunigen" wollte.

Die Botschaften, die von den Landwirten über viele Kilometer und mehrere Stunden auf den Hauptverkehrswegen transportiert wurden, waren gewohnt deutlich: "Ohne Bauern keine Zukunft", "Unser tägliches Brot sichern wir heute ... und morgen?" oder "Sind die Milliarden verschenkt in aller Welt, dann holt man sich des Bauern letztes Geld!". Mit diesen und weiteren Parolen drückten die Landwirte aus der gesamten Region bei der Sternfahrt ihren Unmut über die vorgesehene Kürzung von Subventionen und die Politik der Ampelkoalition aus.

"Wir Landwirte demonstrieren, weil die Regelungen, Auflagen und Gesetze die Arbeit der Landwirtschaft unerträglich machen – und uns in den finanziellen Ruin treiben", betonte Albert Gramling, der Vorsitzende des Kreisbauernverbands gegenüber der RNZ.

Nach dem Start in Hardheim schlossen sich unterwegs immer mehr Bauern mit ihren Schleppern an – auf Höhe Buchen waren bereits rund 70 Fahrzeuge gezählt worden, bei der Ortsdurchfahrt in Mosbach waren es schon weit über 100, bis zur Kreisgrenze kamen noch etliche weitere Traktoren hinzu.

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Mitunter sorgten auch die wieder für spürbare Verkehrsbehinderungen auf der B27 und B292. Dessen ungeachtet drückten zahlreiche Autofahrer winkend oder durch optische und akustische Signale ihre Solidarität mit den Landwirten aus. Auch am Straßenrand gab’s immer mal wieder ein "Daumen hoch".

Nach einer Sammelpause am Hohberg zwischen Obrigheim und Aglasterhausen rollte das große Teilnehmerfeld weitgehend geschlossen gen Rhein-Neckar-Kreis. Beim Stadion in Sinsheim traf man dann auf eine Vielzahl an Mitstreitern zur abschließenden Kundgebung.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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