Bauernprotest sorgt für Chaos rund um Autobahnauffahrt
Die Traktoren verlangsamten den Verkehr stark. Betroffene Verkehrsteilnehmer zeigten allerdings Verständnis.

Bad Rappenau-Bonfeld/Fürfeld. (cbe) Zahlreiche Traktoren haben am Montag ab 6.15 Uhr den Verkehr rund um die Autobahnanschlussstelle Bad Rappenau-Fürfeld stark verlangsamt. Wer an beiden Abfahrten vorbeifahren wollte, brauchte stellenweise rund 20 Minuten. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, an der Abfahrt von Sinsheim kommend regelten die Ordnungshüter den Verkehr: Fahrzeuge, die von der Autobahn A6 abfuhren, winkten sie über die rote Ampel, um Rückstau auf der Autobahn zu vermeiden. Das führte dazu, dass Fahrzeuge, die in Richtung Fürfeld unterwegs waren, teilweise minutenlang nicht vorankamen.
>>> So lief der Protest in der gesamten Region ab <<<
Viele Verkehrsteilnehmer akzeptierten den Protest der Landwirte wortlos, einige zeigten sich solidarisch, indem sie ins Hupkonzert einstimmten. Solidarisch mit den Landwirten zeigten sich auch einige Fuhrunternehmer sowie Handwerker, die sich an dem Korso vom Gewerbegebiet Buchäcker entlang der Autobahnanschlussstelle beteiligten. Zahlreiche Jäger waren ebenso dabei. Einer hatte einen Hochsitz auf seinen Pritschenwagen gebaut, ein weiterer ließ bei geöffnetem Fenster sein Jagdhorn erschallen. "Landwirte und Jäger halten zusammen", war auf etlichen Geländewagen zu lesen. Und auch auf zahlreichen Traktoren prangten Sprüche, die sich beispielsweise gegen die Streichung des Agrardiesels aussprechen oder lauteten: "Wir Bauernkinder brauchen eine Zukunft". Mehrheitlich waren es Heilbronner Kennzeichen auf den Fahrzeugen der Teilnehmer. Einige MOS- und HD-Kennzeichen waren aber auch zu sehen.
Eine kleine Gruppe Fußgänger zeigte sich mit dem Protest der Landwirte ebenfalls solidarisch. Beppo Bürger und Hans Müller zählen zu ihnen. Einen direkten Bezug zur Landwirtschaft haben sie nicht, sagen sie auf Nachfrage. Doch es sei ihrer Meinung nach wichtig, diesen Protest zu unterstützen. "Ohne Landwirte wären wir hungrig", sagt Bürger. Und Müller ergänzt: "Das betrifft jeden: Den Landwirt, den Fuhrunternehmer, aber auch den Endverbraucher."