Delegation aus Dominica wurde in Ladenburg begrüßt
Herzlicher Empfang für die Ausnahmesportler im Domhofsaal. Bürgermeister Stefan Schmutz begleitet die Athleten zu den Spielen.

Von Axel Sturm
Ladenburg. Eine 15-köpfige Delegation vom karibischen Inselstaat Dominica, nimmt an den Special Olympics World Games teil, die am Samstag, 17. Juni, in Berlin eröffnet werden. Bereits vor zwei Jahren haben sich Ladenburg und Ilvesheim gemeinsam darum beworben, "Host Town" für die geistig behinderten Sportlerinnen und Sportlern sowie ihrem Betreuungsstab zu sein.
In den beiden Kommunen gehören die Themen Inklusion und Barrierefreiheit schon seit vielen Jahren zum Alltag. In Ilvesheim gibt es seit rund 150 Jahren die Schloss-Schule für sehbehinderte Menschen, und Ladenburg ist seit den 1970er-Jahren Heimat der Martinsschule des Rhein-Neckar-Kreises, in der rund 250 behinderte und schwerstbehinderte Kinder unterrichtet werden.

"Wir sind gerne und stolze Gastgeber für die Delegation aus Dominica, und wir wünschen unseren Gästen in Berlin viel Freude und sportlichen Erfolg. Genauso wichtig ist für uns aber, dass das Thema Inklusion im Alltag eine ganz normale Rolle spielt", waren sich die beiden Bürgermeister, Stefan Schmutz (Ladenburg) und Andreas Metz (Ilvesheim) einig. Sie begrüßten die Delegation beim Eintrag in das Goldene Buch beider Kommunen im Ladenburger Domhofsaal. "Menschen mit Behinderungen sind in Ladenburg und Ilvesheim im Alltag sichtbar und wir sind stolz, dass sie ein Teil unserer Stadtgesellschaft sind", waren sich Schmutz und Metz einig.
Den Gästen, die im Leonardo Hotel in Ladenburg wohnten, wurde ein umfangreiches Programm geboten und auch die Trainingsmöglichkeiten kamen nicht zu kurz. In der Martinsschule trainierten die Boule-Spieler, die von der Schulgemeinschaft herzlich empfangen wurden. "Alle standen Spalier und applaudierten, als die Teilnehmer der Special Olympics in unserer Schule eintrafen", berichtete Rektor Steffen Funk gerührt. Bei den Trainingsspielen mit den Martinsschülern war das freundschaftliche Miteinander eine "tolle Erfahrung", sagte Funk im Gespräch mit der RNZ.
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Auch in der Schloss-Schule war die Freude groß, die Sportlerinnen und Sportler aus der Karibik auf dem Schulsportplatz begrüßen zu können. Hier wurden die Leichtathleten von ihrem Trainer Julian Benjamin auf den Wettbewerb in Berlin vorbereitet.
Delegationsleiter Ainsworth Irish dankte beim gemeinsamen Empfang in der "guten Stube" der Stadt für die "unglaubliche Gastfreundschaft". Ladenburg und Ilvesheim seien perfekte Gastgeber und jeder Wunsch sei der Delegation von den Augen abgelesen worden. Irish zeigte sich begeistert von der Kultur in " Old Germany", die in Ladenburg an jeder Ecke sichtbar sei. Ein besonderes Fotomotiv waren bei der Stadtführung aber das Wohnhaus und die alte Auto-Garage von Bertha und Carl Benz, denn auch in Dominica habe man vor den Leistungen der Autopioniere großen Respekt, so Irish. "Enttäuscht" war die Delegation allerdings, weil es in Ladenburg und Ilvesheim nur einen Fluss gibt. "Diesbezüglich haben wir mit unseren vielen Flüssen und Wasserfällen mehr zu bieten", scherzte der Delegationsleiter, der aber von der Festwiese am Neckar begeistert war. Dort wurde nach dem offiziellen Empfang bei der Sun-Downer-Party mit der Musikgruppe "Palito Aché" noch ausgiebig gefeiert.
Begeistert von der Gastfreundschaft und der Atmosphäre war auch die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer. Sie reiste aus Stuttgart an, um den Verantwortlichen des Host-Town-Projekts zu gratulieren.
"Man spürt die Leidenschaft und Energie, die hier eingebracht wird. In Ladenburg und Ilvesheim wird vorgelebt, wie wichtig eine inklusive Gesellschaft im Alltag ist", meinte Fischer, die ebenso wie Bürgermeister Schmutz die Delegation nach Berlin begleiten wird.