Heilbronn

Nur eines von drei Freibädern ist geöffnet

Die angespannte Personalsituation führt in Heilbronn zu erheblichen Einschränkungen. So öffnet das Gesundbrunnen-Freibad erst Mitte Juli. Es fehlen Azubis und Fachkräfte.

10.05.2023 UPDATE: 10.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Das Freibad Neckarhalde ist derzeit als einziges von drei Freibädern in Heilbronn geöffnet. Weil Aufsichts-, Kassen- und Reinigungspersonal fehlt und zudem eine achtwöchige Schließung des „Soleo“ bevorsteht, sehen die Stadtwerke derzeit keine andere Lösung. Foto: Armin Guzy

Heilbronn. (zy) Die Heilbronner Freibäder haben zu wenig Personal und die Badegäste das Nachsehen. Die derzeitige Situation führt zu Einschränkungen, die durch die derzeitige Schließung des "Soleo"-Bades noch verstärkt werden. "Wir werden versuchen, mit allen möglichen Mitteln zusätzliche Personalkapazitäten noch zu gewinnen", versichert Erik Mai, der Geschäftsführer der Stadtwerke, die die Heilbronner Bäder betreiben. Erst wenn dies gelinge, könnten die Freibäder in einer nächsten Stufe weiter geöffnet werden.

Derzeit ist nur eines der drei Freibäder geöffnet: das Freibad Neckarhalde. Seine Öffnungszeiten haben sich gegenüber den Vorjahren nicht verändert. Von Montag bis Freitag wird es wie gewohnt ein Frühschwimmangebot ab 6 Uhr geben.

Wer hingegen das Freibad Kirchhausen besuchen will, muss sich voraussichtlich noch bis 26. Mai gedulden. Noch länger geschlossen ist das Freibad Gesundbrunnen: Es soll erst geöffnet werden, wenn das "Soleo" wegen Revisionsarbeiten schließt. Dieser Wechsel ist am 17. Juli vorgesehen.

Und auch nach der Öffnung der beiden Bäder wird es wegen des Personalmangels voraussichtlich zu eingeschränkten Öffnungszeiten kommen: Beide Bäder öffnen nach derzeitigem Stand dann montags bis freitags von 13 bis 20 Uhr; samstags, sonntags, an Feiertagen und in den Ferien kann von 10 bis 20 Uhr geschwommen werden.

Das "Soleo"-Bad muss wegen umfangreicher Instandhaltungsarbeiten dieses Jahr statt der sonst üblichen drei Wochen gleich acht Wochen lang geschlossen bleiben. "Die Entscheidung ist der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat sehr schwergefallen.

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Aber die dünne Personaldecke lässt uns aus Sicherheitsgründen keine andere Wahl, die Öffnungszeiten in den beiden Freibädern einzuschränken", erklärt Stadtwerke-Chef Mai. Zum einen habe sich der Fachkräftemangel in den Bädern nach Corona noch einmal verschärft, zum anderen fehlen Azubis und damit der Nachwuchs.

Damit das vorhandene Personal bei der Stange bleibt, wurden erst kürzlich zusätzliche Prämien für Überstunden eingeführt. Und auch für die Gewinnung neuer Mitarbeiter zahlen die Stadtwerke inzwischen eine Prämie. Zudem konnte mit der DLRG vereinbart werden, dass diese Personal für die Aufsicht in Kirchhausen zur Verfügung stellt.

Außerdem werde versucht, über Kooperationen mit Vereinen noch zusätzliches Personal zu gewinnen. Dazu laufen laut Stadtwerke bereits Gespräche mit dem HEC und den Heilbronner Falken über einen wechselseitigen Einsatz von Personal im Bereich der Kasse.

Fast wie ein Hilferuf klingt diese Aussage Mais: "Die Stadtwerke sind jederzeit offen für Bewerbungen – auch für Quereinsteiger oder Ferien-Jobber." Beim Aufsichtspersonal ist allerdings das Rettungsschwimmabzeichen in Silber vorausgesetzt.

Insgesamt fehlen den Bäderbetrieben derzeit fünf Aufsichtspersonen, die "saisonal", also befristet, eingestellt werden. Um einen durchgängigen Betrieb der Bäder wie in den Jahren vor Corona zu stemmen, fehlen außerdem noch Reinigungskräfte sowie fünf Personen an den Kassen.

"In der Vergangenheit konnten wir die Deckungslücke durch Drittfirmen oder saisonale Einstellungen schließen. Durch die aktuelle Arbeitsmarktlage hat sich die Situation jedoch insbesondere für Bäderbetreiber, die wie in Heilbronn auf saisonale Einstellungen angewiesen sind, dramatisch verschärft", berichtet Mai.

Alle drei Freibäder bleiben bis zum Ende der Sommerferien am 10. September geöffnet. Über eine Verlängerung der Saison in der Neckarhalde wird je nach Wetter und Personalkapazität kurzfristig entschieden. Die Preise für Freibadsaisonkarten bleiben konstant, die Einzeleintrittspreise werden hingegen erhöht – "maßvoll", wie die Stadtverwaltung betont.

Zwar werden auch in diesem Jahr Saisonkarten angeboten, die in allen drei Heilbronner Freibädern gültig sind und darüber hinaus während der Freibad-Saison vergünstigten Eintritt ins "Soleo" und ins Hallenbad Biberach gewähren, doch angesichts der zwei geschlossenen Freibäder dürfte die Saisonkarte einiges an Attraktivität einbüßen.

Mit der Einführung des neuen Kassensystems können alle Ticket-Arten online gekauft werden. Die Tickets können dann digital genutzt oder an der Freibadkasse in eine Karte getauscht werden.

Info: Ausführliche Informationen zu den Tarifen sowie die Online-Buchungsmöglichkeit für Tickets und Schwimmkurse gibt es unter www.heilbronner-baeder.de.

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