Das gibt's beim Jubiläums-Programm der Schlossfestspiele
Wo Professionalität auf familiäre Note trifft: Im Jubiläumsjahr gibt's den "Freischütz" und "Sister Act" auf. Am 14. Juli geht’s los.

Von Pia Geimer
Mosbach/Zwingenberg. Dass die beliebten Schlossfestspiele in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiern können, ist keineswegs selbstverständlich. Während der Pandemie ging es für die Festivalmacher vor allem darum, diese schwierige Zeit irgendwie zu überstehen, den Fortbestand zu sichern. "Das war nichts für schwache Nerven, im Rückspiegel betrachtet", sagt Landrat Dr. Achim Brötel, der inzwischen seit 17 Jahren als Schirmherr und Vorsitzender des Trägervereins über das Wohlergehen der Festspiele wacht.

Nach einer Komplettabsage 2020 folgte ein verkürztes "Lebenszeichen"-Programm 2021 und schließlich ein überaus erfolgreicher Neustart 2022, mit dem man von der Auslastung her schon beinahe wieder an das Rekordjahr 2019 hatte anknüpfen können. Trotzdem bleibe es eine große Herausforderung, auch die wirtschaftlichen Seiten des Unternehmens Festspiele zu meistern und die deutlich gestiegenen Kosten zu stemmen, die vor allem durch die technischen und logistischen Erfordernisse dieser einzigartigen Spielstätte anfallen.
Für die bevorstehende 40. Spielzeit vom 14. Juli bis zum 6. August haben sich Intendant Rainer Roos und sein Team dennoch ein prachtvolles Jubiläumsprogramm vorgenommen, das in dieser Woche bei einer Pressekonferenz im Landratsamt vorgestellt wurde.
"Der Freischütz" war seit Beginn der Festspiele 1983 sozusagen die Hausoper von Zwingenberg. Man kann sich perfekt vorstellen, dass die wildromantische "Wolfsschluchtszene" direkt hinter den Mauern des Schlosses in den Wäldern am Neckar spielt. Als Rainer Roos vor acht Jahren die künstlerische Leitung übernahm und mit den Musicalaufführungen startete, wurde der Spielplan auch bei den Opern vielseitiger.
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Bei der Auswahl des diesjährigen Musicals fiel die Wahl auf "Sister Act" von Alan Menken. Rainer Roos ist es gelungen, mit Nicky Wuchinger einen der jungen Superstars der Musicalszene für die Rolle des Curtis zu gewinnen. Die Hauptrolle der lebenslustigen Nachtclub-Sängerin Deloris, die einen Trupp braver Nonnen ordentlich aufmischt und den ruhigen Kloster-Alltag auf den Kopf stellt, singt Lorenza Maluku mit ihrer kraftvollen Funk & Soul-Stimme. Erstmals in Zwingenberg dabei sind auch Barbara Köhler als Oberin und Maria Meßner als anfangs schüchterne Sister Mary Roberts.
Die perfekten Besetzungen für einige Rollen entdeckte Rainer Roos bei den Solisten-Castings im November, wie etwa die temperamentvolle Estelle Klein als Sister Mary Patrick, Markus Streubel als Lieutenant Eddie und Maik Eckhardt als TJ. Holger Ries als Monsignore O’Hara, Lisa Marie Wehle und Christin Reiter als Soulgirls komplettieren den Cast von "Sister Act". Inszeniert wird das Musical von der renommierten Regisseurin Sabine Sterken, das Bühnenbild bei beiden Hauptproduktionen übernimmt erneut Helmut Mühlbacher ("Tosca").
Im Rahmenprogramm der Festspiele gibt es diesmal mit der Band "Budapest-Night" am 14./15. Juli einen pfeffrigen Einstieg im kleinen Schlosshof, am Sonntag, 16. Juli, folgt das Familienfest mit zwei Aufführungen, bei denen die kleinen Besucher bekannte Opernfiguren ganz aus der Nähe kennenlernen können.
Bei der Jubiläumsgala am Freitag, 21. Juli, sind dann neben den Solistenstars auch der Kinder- und der Erwachsenenchor, die Musiker von Orchester und Band und die Tänzerinnen und Tänzer mit von der Partie. Der Festspielchor sucht für den "Freischütz" übrigens noch Männerstimmen für den Jägerchor, eine unverbindliche Probe findet am kommenden Samstag im Seminarraum der Sparkasse Neckarelz statt.
> Neue Anlaufstelle: Für die Zwingenberger Schlossfestspiele gibt es nun auch Karten im Vorverkauf bei der Geschäftsstelle der RNZ im Gartenweg Mosbach. Ebenso hält die Tourist Info Karten bereit, alternativ gibt’s Tickets online unter www.schlossfestspiele-zwingenberg.de