So läuft es auf den Baustellen der Region
RNZ fragte bei den Rathäusern rund um Heidelberg nach dem aktuellen Stand. Kostensteigerungen und Verzögerungen nehmen zu. Die "Planung wird immer schwieriger".

Von Lukas Werthenbach
Region Heidelberg. Wie wirkt sich die globale Krise auf die Baustellen der Region aus? Dazu hat die RNZ in den Rathäusern rund um Heidelberg nachgefragt. Aus Leimen hieß es auf mehrfache Nachfrage, dass man dazu momentan keine Aussage treffen könne. Derweil sind sich alle Verwaltungen einig: Die Planung von Bauprojekten wird künftig immer schwieriger.
Bammental
Bürgermeister Holger Karl nennt folgende drei Baustellen als aktuell größte Maßnahmen: die Straßensanierung in Hermann-Löns-Weg, Bammertsbergweg und Oberdorfstraße für geplante 2,4 Millionen Euro, die Sanierung des Parkplatzes in der Schwimmbadstraße für rund 1,4 Millionen Euro und der Anbau fürs Gymnasium für etwa 1,6 Millionen Euro. "Derzeit befinden sich die Baumaßnahmen noch im Zeitplan", so Karl. "Allerdings zeichnen sich bei den Projekten, bei denen noch Auftragsvergaben anstehen, teils deutliche Kostensteigerungen ab." Firmen könnten nur noch tagesaktuell kalkulieren und sich kaum noch an Preise in Angeboten binden, sagt der Rathauschef: "Wer Baumaterialien zu hohen Preisen kauft, muss oft lange darauf warten, denn die Lieferketten funktionieren noch immer nicht reibungslos." Der Preis für Bauholz etwa sei innerhalb eines Jahres um 100 Prozent gestiegen. "Dazu kommen auch für die Unternehmen gestiegene Rohstoff- und Energiekosten", so Karl.
Dossenheim
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"Ursprünglich war für dieses Jahr ein großflächigerer Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf dem Bauhof-Gebäude und anderen öffentlichen Gebäuden geplant", erklärt eine Sprecherin der Gemeinde. Anders als geplant, konnte aber nur der Bauhof mit einer PV-Anlage ausgestattet werden, die anderen Maßnahmen mussten ins kommende Jahr vertagt werden. "Ebenso kommt es bei der Beschaffung und Installation der E-Ladeinfrastruktur, deren verstärkter Ausbau für 2022 geplant war, zu erheblichen Verzögerungen." In beiden Fällen seien Lieferengpässe der Grund. Mit Blick nach vorne seien die Auswirkungen der Gesamtlage "noch nicht in Gänze abzuschätzen". Gerechnet werde mit höheren Preisen und längeren Lieferzeiten.
Eppelheim
Hier finden im aktuellen Haushaltsjahr lediglich "Unterhaltungsmaßnahmen" statt, wie eine Stadtsprecherin sagt. Bei Reparaturarbeiten müssten häufig "erhebliche Terminverzögerungen" in Kauf genommen werden, was durch Materiallieferschwierigkeiten bedingt sei. "Dies ist bei nahezu allen Gewerken zu spüren", so die Sprecherin. Etwa bei der technischen Gebäudeausrüstung sei mit Lieferzeiten von mehreren Monaten aufgrund fehlender elektronischer Bestandteile zu rechnen. "Holzprodukte waren in der Vergangenheit auch mit längeren Wartezeiten behaftet." Einige Projekte, bei denen das Material im März bestellt wurde, könnten aktuell fertiggestellt werden. Zusätzlich seien bei kommunalen Vorhaben aktuell wegen der Energiekrise "Einsparpotenziale" gefragt.
Gaiberg
Größtes Projekt ist die Rathaussanierung mit geplanten Kosten von rund drei Millionen Euro. Bei diesem Plan bleibe es auch, sagt eine Rathaussprecherin. Die Fertigstellung war ursprünglich für Mitte 2022 geplant, musste aber wegen "unvorhergesehener Maßnahmen" um rund sechs Monate verschoben werden, so die Sprecherin. Da fast alle Firmen gerade noch "rechtzeitig" das Material bestellt hätten, seien die Folgen der Krise kaum ins Gewicht gefallen. Für eine Kanalaufdimensionierung "In den Petersgärten" beziehungsweise im Bereich des Festplatzes seien rund 690.000 Euro veranschlagt gewesen; die Fertigstellung sei für Anfang 2023 geplant gewesen, was auch eingehalten werden könne. Die Kosten steigen demnach voraussichtlich um etwas mehr als 40.000 Euro, "da die Trassenführung aufgrund unvorhergesehener Umstände verändert werden musste".
Heiligkreuzsteinach
Der Neubau des Hochbehälters Steinwald hat laut Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl wegen "enormen Preisanstiegs" bereits mit Verzögerung im Jahr 2021 begonnen. Nun sei er fast fertig, möglicherweise stehe eine Inbetriebnahme im ersten Quartal 2023 bevor. Das Projekt kostete rund 650.000 Euro. Das sind 100.000 Euro mehr als geplant. "Es hat alles einige Monate länger gedauert – Materiallieferungen haben funktioniert, aber dauerten länger", so Pfahl. Ausschreibungen mussten demnach oft wegen Kostenüberschreitungen aufgehoben werden und es musste nachverhandelt werden.
Auch bei der mit 120.000 Euro angesetzten Straßensanierung im Kaltenbrunnenweg verzögerten sich Materiallieferungen: Statt Ende November werden die letzten kleinen Restarbeiten erst 2023 abgeschlossen. Wegen "unerwarteter Probleme bei der Ausführung" rechne man mit noch unbekannten Mehrkosten. Und "etwas zeitverzögert, aber noch verträglich" wurde laut Pfahl im Juli die Erschließung eines kleinen Neubaugebiets abgeschlossen: Die Kosten liegen bei rund 350.000 Euro, eine geringfügige Überschreitung sei noch möglich. Von Vorteil sei wohl gewesen, dass man das Material schon Ende 2021 bestellt und dann gelagert habe.
Lobbach
Seit September 2021 wurde laut Bürgermeister Edgar Knecht die Wimmersbachhalle mit Bürgersaal und Nebenräumen saniert. Zunächst wollte man am 30. April 2022 fertig sein, nun stehen die Räume seit November zur Verfügung. Es gebe noch einige Restarbeiten, die aber den allgemeinen Betrieb nicht stören würden. "Wie bei einer Sanierung im Bestand regelmäßig zu erwarten, waren weitere ungeplante Maßnahmen erforderlich", so Knecht. Dafür nötige Materialien hatten demnach unabhängig von der jeweiligen Branche gegenüber früheren Jahren "deutliche Lieferschwierigkeiten", was zu einer weiteren Verzögerung geführt habe.
Man werde den Kostenplan von 563.000 Euro überschreiten, was er unter anderem mit "nicht vorgesehenem Sanierungsaufwand, aber auch mit Kostensteigerungen auf dem Markt" begründet. Genaue Zahlen gebe es erst später. "Nicht absehbar" ist indes die Fertigstellung eines Wetterschutzes am Friedhof im Ortsteil Lobenfeld: Begonnen im Oktober 2021, war die Fertigstellung für Februar 2022 vorgesehen. Anfangs hätten sich für einige Gewerke keine Handwerksbetriebe mit freien Kapazitäten gefunden. "Im weiteren Verlauf gab es Lieferschwierigkeiten, die sich in mehreren Gewerken aufgezeigt haben", so Knecht. Gegenüber der ersten Kostenschätzung von 155.000 Euro ergaben sich bei den Auftragsvergaben demnach bisher Mehrkosten von 33.000 Euro.
Mauer
Die Sanierung der Sport- und Kulturhalle als derzeit größtes Projekt der Gemeinde läuft seit September 2021. "Es waren zu Beginn rund 5,2 Millionen Euro geplant und die Fertigstellung sollte bis 30. Juni 2022 beendet sein", erklärt Bürgermeister John Ehret: "Die Arbeiten laufen verhältnismäßig sehr gut und wir sind größtenteils schneller als erwartet." Mit der Fertigstellung rechne man nun bis Ende März 2023. "Allerdings müssen wir auch Kostensteigerungen durch Verteuerungen von Gewerken und Materialien hinnehmen und rechnen nun mit 5,6 Millionen Euro", so Ehret. Gerade erst hätten die anstehenden "Prallwandarbeiten" – die Holz-Innenverkleidung der Halle – für eine Verzögerung von sechs Wochen gesorgt.
Meckesheim
"Nach vielen erfolglosen Ansätzen und vergebenen Chancen im Rahmen der Ortskernsanierung Meckesheim wurde das Projekt mit einem neuen Konzept ,Sanierung Altes Rathaus’ im Jahr 2018 mit ursprünglichen Kosten von 2,42 Millionen Euro angegangen", holt Bürgermeister Maik Brandt aus: "Das historische und denkmalgeschützte Gebäude befand sich in einem fürchterlichen Zustand und erwies sich erwartungsgemäß als ,Wundertüte’."
Im April stiegen die Kosten auf 2,96 Millionen Euro. "Die Erhöhung war in erster Linie auf die sehr schwierige Statik und den schlechten Zustand des Dachstuhls zurückzuführen", so Brandt. Ursprünglicher Fertigstellungstermin sei das Jahr 2020 gewesen, jetzt sei es der 31. Dezember 2022. Neben "vielen baulichen Mängeln" sei dies dem "erhöhten krankheitsbedingten Ausfall der Arbeiter, aber auch dem Facharbeitermangel und damit einhergehenden Verschiebungen in der gesamten Branche geschuldet". Die Sanierung der Hauptstraße in Mönchzell war zu Jahresbeginn geplant und wird nun angegangen. "Die Gesamtkostenberechnung für diesen Abschnitt beträgt aktuell 3,12 Millionen Euro und liegt damit etwa 700.000 Euro über der ursprünglichen Kostenberechnung von rund 2,4 Millionen Euro." Baubeginn war der 7. November.
"Wir hoffen in etwa einem Jahr mit diesem Abschnitt fertig zu sein", so Brandt. Wegen Kostensteigerungen, Materialknappheiten und allgemein der "geopolitischen Lage" könne man aber nur hoffen. Fehlende Arbeitskräfte seien das größte Problem für die Meckesheimer Baustellen. "Die aktuellen Entwicklungen ,erst mal abzuwarten’ ist seit Beginn der Pandemie und dem Hinzukommen des Ukrainekrieges kein guter Ratgeber", meint Brandt.
Neckargemünd
"Die Sanierung am Neckarlauer läuft bisher ohne nennenswerte Verzögerungen", sagt eine Sprecherin des Rathauses. Die auf einen Monat angesetzten Arbeiten kosten demnach knapp 211.000 Euro und wurden im November abgeschlossen. Auch mit dem Ablauf der Sanierung des Waschplatzes am Bauhof zeigt man sich zufrieden, ebenfalls gebe es hier keine "nennenswerte Verzögerung". Die Arbeiten dauerten von August bis November. Aber auch hier stellt die Stadtverwaltung allgemein fest, dass "die zum Teil sehr langen Lieferzeiten in Kombination mit kurzen Preisbindungsfristen die Planung schwierig machen". Die hohen Energiekosten würden zudem zu höheren Energieeffizienzstandards zwingen.
Neckarsteinach
"Die aktuelle Krise auf dem Weltmarkt hat dazu geführt, dass wir kurzfristig Änderungen an der Planung durchgeführt haben", sagt eine Rathaussprecherin mit Blick auf den im Oktober begonnenen Neubau einer Kindertagesstätte in der Schönauer Straße. So habe man sich anstelle einer Pelletheizung nun für den Einsatz von Geothermie mit Luft-Wasser-Wärmepumpe entschlossen. Zudem sei das anfangs geplante hölzerne Pultdach aus Kostengründen gestrichen worden: "Das Flachdach wird nun komplett über das Gebäude gebaut, damit lässt sich die Photovoltaikanlage auch etwas besser platzieren", so die Sprecherin.
Generell schreibe die Stadt die Baugewerke mit sogenannten Stoffpreisgleitklauseln aus: "Das gibt den Firmen mehr Sicherheit für ihre Kalkulation und somit ist die Teilnahme an unseren Ausschreibungen größer, so hoffen wir das jedenfalls." Bereits bei der Planung wurde für die veranschlagten Gesamtkosten von knapp 7,7 Millionen Euro eine "Sicherung" gegen eine Teuerung von zehn Prozent eingerechnet.
Nußloch
Größte kommunale Baumaßnahme ist eine Tief- und Straßenbaumaßnahme im Sanierungsgebiet "Ortsmitte III". Dort werden seit Sommer 2020 mehrere Straßenzüge inklusive Ver- und Entsorgungsleitungen komplett saniert. "Die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein", heißt es aus dem Rathaus. Verzögerungen gebe es nicht, lediglich die Sanierung eines weiteren, im Vorfeld nicht geplanten Straßenzugs habe zu einer Verlängerung der Bauzeit geführt.
Auch die geplanten Gesamtkosten von fünf Millionen Euro würden sich nicht "nennenswert" erhöhen. Die Verwaltung nennt als Gründe etwa "langfristige Verträge mit den ausführenden Firmen, gute Planung im Vorfeld und eine gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und Firmen". Zudem läuft bereits die Sanierung der Festhalle mit Hallenbad: Hier wurde laut Verwaltung die Ausführung verschoben, "da sich im Gesamtzusammenhang mit der sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Schillerschule mögliche Synergieeffekte ergeben könnten". Die größte bereits abgeschlossene Hochbaumaßnahme war die Sanierung des Untergeschosses der Olympiahalle.
Dabei seien Mängel beim Brandschutz, "massive" Lieferschwierigkeiten – etwa bei Holz, Trockenbauprodukten und Elektrozubehör – und "fachliche Mängel" bei einem beteiligten Fachplaner aufgetreten, was zu Verzögerungen und noch nicht zu beziffernden Kostensteigerungen geführt habe.
Sandhausen
Hier gehört die seit 2019 laufende energetische Sanierung des Friedrich-Ebert-Schulzentrums zu den größten aktuellen Bauprojekten. Laut Gemeindesprecher waren Gesamtkosten von acht Millionen Euro veranschlagt, davon sollen 6,75 Millionen Euro förderfähig sein. "Laut aktueller Kostenberechnung liegen die Gesamtbaukosten im Plan", sagt der Sprecher. Man gehe von einem Abschluss voraussichtlich im Sommer 2023 aus.

Die zweite große Baustelle ist die Sanierung der Hardtwaldhalle, die im Frühjahr 2020 begonnen hat. Hierfür waren anfangs rund drei Millionen Euro vorgesehen. "Bedingt durch Bauzeitverzögerungen und Nachträge, vor allem aber durch notwendige Auftragserweiterungen – beispielsweise weitere Brandschutzmaßnahmen – ergeben sich weitere Kostensteigerungen, die wir aktuell zusammenstellen."
Der Abschluss der Sanierung war ursprünglich für April 2021 vorgesehen; nun wird mit der "ersten Jahreshälfte 2023" geplant. "Hauptgrund für die Verzögerung war eine mangelhafte Leistungserbringung im Auftragsbereich Trockenbauarbeiten." Ganz allgemein sei in Zukunft "mit enormen Baupreissteigerungen zu rechnen", was man bei der Planung kommender Projekte berücksichtigen will.
Schönau
Seit Sommer 2020 wird ein altes städtisches Gebäude saniert, in dem Vereine untergebracht waren. Es wurde ursprünglich als Schule gebaut. "Die Sanierung wird zum Jahreswechsel fertig und erhält dann den neuen Titel ,Bürgerhaus am Marktplatz’", so Bürgermeister Matthias Frick. "Durch vorsichtigen Mitteleinsatz dürfte über die Gesamtplansumme von rund 1,7 Millionen Euro eine Einsparung von circa zehn Prozent erfolgen."
Während also der Kostenplan "eingehalten und unterboten" werde, hinke der Fortschritt wegen "Lieferverzögerungen von Vorlieferanten und zeitlichen Verzugs verschiedener Gewerke" hinterher. Ein Nutzungsbeginn war zunächst für September geplant. Zudem läuft seit Mai 2022 die Sanierung eines Wohngebäudes in Altneudorf; fertig soll sie im Juli 2023 sein. Hierfür wurden 450.000 Euro eingeplant. Damit befinde man sich aktuell im Zeitplan, die Kosten lägen "knapp" über dem Plan.
"Die Bauprodukte Glas, Holz, Wechselrichter und Mikrochips waren bisher ein Grund für Verzögerungen", so Frick, der allgemein meint: "Das deutlich erhöhte Kostenniveau bei Baustoffen dürfte sich nur minimal im kommenden Jahr nach unten entwickeln, jedoch durch ansteigende Personalkosten das Preisniveau insgesamt festlegen." Dies gepaart mit niedrigeren Einnahmen werde die Investitionstätigkeit durch Kommunen verringern.
Spechbach
Die größte Baustelle der Gemeinde ist der An- und Umbau des Feuerwehrhauses. Start war laut Bürgermeister Werner Braun im Januar 2021, ursprünglich waren Kosten von etwa 1,85 Millionen Euro veranschlagt – nach dem Stand vom Februar 2018. Bisher habe es immer wieder Verzögerungen gegeben. "Wobei diese eher auf den Mangel an geeigneten Fachkräften zurückzuführen sind", so Braun.

Dies zeige sich auch bei Ausschreibungen an den oft sehr wenigen Bietern. Bei den Dacharbeiten habe man erst nach vielerlei Versuchen eine geeignete Firma zur Ausführung gefunden. "Daher kam es dann hier auch bei der Materialbeschaffung zu Verzögerungen", erklärt der Bürgermeister. Aktuell befinde man sich über zwölf Monate in Verzug und gehe von Kostensteigerungen um die 700.000 Euro aus.
Mit Blick voraus meint Braun: "Die Kosten werden in der nahen Zukunft wohl weiter steigen." Ein großes Problem werde aber künftig auch sein, Fachfirmen mit den entsprechenden Fachkräften schon oder gerade für kleine Sanierungsmaßnahmen zu gewinnen.
Wiesenbach
Der Neubau für die Schule mit Mensa, Lehrerzimmer und Kernzeitbetreuung samt Kindergarten ist das größte Projekt: Baubeginn war im März 2020, die Kosten inklusive zusätzlich beschlossener Maßnahmen wurden laut Verwaltung auf rund 5,47 Millionen Euro geschätzt; die Fertigstellung war für September 2022 vorgesehen. Die Arbeiten im Kindergarten-Bereich sind jetzt abgeschlossen, der Betrieb läuft seit November. Auch die Kernzeitbetreuung ist inzwischen eingezogen. Das Lehrerzimmer im Neubau wird bereits seit September genutzt.
Die Mensa werde am 9. Januar ihren Betrieb aufnehmen. Die voraussichtlichen Gesamtprojektkosten werden mit rund 6,5 Millionen Euro angegeben. "Die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Mensa hängen mit einem Schadenfall im Zuge der Baumaßnahme zusammen", so der Rathaussprecher: Die Arbeiten würden voraussichtlich bis zum Jahresende fertiggestellt. Die Zeitüberschreitung bei diesem Großprojekt sei "minimal". Die Kosten seien aktuell gegenüber der Schätzung von 2019 um etwa 16 Prozent überschritten.
"Der Baupreisindex ist laut statistischem Bundesamt in diesem Zeitraum inzwischen um 25,11 Prozent gestiegen", sagt der Sprecher zur Einordnung. "Die preisintensiven Gewerke wurden noch vor Corona und dem Ukrainekrieg ausgeschrieben, sodass wir mit einem ,blauen Auge’ davongekommen sind." Gerade die letzten Ausschreibungen in diesem Jahr für den Außenbereich hätten zur Kostensteigerung beigetragen: "Die Preissteigerungen lagen hier bei bis zu 50 Prozent."
Wilhelmsfeld
Hier beginnt bald die teilweise Erneuerung der Wasserleitung in den Straßen Im Grund und Im Birkenweg. "Anfangs hatten wir mit Kosten von rund 200.000 Euro gerechnet", berichtet Bürgermeister Tobias Dangel. "Das Verfahren zur Auftragsvergabe zeigte jedoch, dass die Angebote deutlich (weit über 20 Prozent) über der Kostenschätzung lagen, was für kommunale Haushalte natürlich schnell zur Belastung werden kann." Durch "freie Verhandlungen" habe die Gemeinde dann bessere Angebote erzielt. Man habe bereits feststellen müssen, dass es beim Material für Wasserleitungen in kurzer Zeit zu deutlichen Preissteigerungen gekommen ist, "was eine seriöse Kostenschätzung für Projekte in diesem Bereich natürlich erschwert", so Dangel.
"Generell stellen wir fest, dass durch die Preissteigerungen bei Baustoffen, die in kurzer Zeit am Markt offenbar durchgesetzt werden können, die Kostenschätzung für kommunale Bauprojekte schwierig ist." Auch gebe es Versorgungsengpässe, die Baumaßnahmen verzögerten. "Und nicht zu unterschätzen ist die krankheitsbedingte Verzögerung – zum Beispiel durch Coronainfektionen", sagt der Rathauschef.