TSG Hoffenheim

"Verkorkste Saison" jetzt noch ordentlich zu Ende spielen

Es kann unruhig werden im Kraichgau - Werbung in eigener Sache

01.03.2021 UPDATE: 02.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Voller Einsatz: Florian Grillitsch (r.) mit langem Bein gegen Berlins Ingvartsen. Foto: APF

Von Achim Wittich

Berlin/Heidelberg. Wenn an diesem Dienstag und Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale die Klubs den nächsten Schritt in Richtung Endspielort Berlin machen wollen, sind die Spieler der TSG Hoffenheim nach dem Zweitrunden-Aus im Elfmeterkrimi gegen den Zweitligisten Greuther Fürth längst nur noch Zuschauer. Genauso wie in der Europa League, wo im Sechzehntel-Finale gegen Molde FK für die Kraichgauer ebenso überraschend Endstation war.

Doch alles Schlechte hat auch etwas Gutes. Ob das in knapp drei Monaten nach dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga (22. Mai) auch für den Dorfklub gilt? Nach einer turbulenten und bisher "verkorksten Saison" (Trainer Sebastian Hoeneß) kann sich "Hoffe" wohl oder übel ausschließlich auf den Liga-Alltag konzentrieren, während beispielsweise der nächste Gegner VfL Wolfsburg – der Tabellendritte ist am Samstag um 15.30 Uhr zu Gast in Sinsheim – am Mittwochabend bei RB Leipzig gefordert ist.

Hoeneß kann nun sein Training völlig anders steuern und wird vor allem daran arbeiten müssen, dass sich seine Fußballer für ihre oft gute Arbeit auch entsprechend belohnen. Am Sonntag bei Union Berlin war es wieder einmal so, wie bereits im gesamten Verlauf der Saison 2020/21. Die TSG hätte nach Chancen gerechnet die Partie für sich entscheiden müssen, trat aber nur mit einem 1:1 im Gepäck die Rückreise aus der Bundeshauptstadt an. "Ich bin zu 90 Prozent zufrieden", sagte Geburtstagskind Sebastian Rudy nach dem Abpfiff, was eine eher seltene Aussage eines Fußballprofis ist.

Doch natürlich war sich der nun 31-jährige Rudy auch darüber im Klaren, dass an der Alten Försterei wieder einmal viel zu wenig herausgesprungen war. "Wir erspielen uns die Chancen, nutzen sie aber zu wenig." Das fehlende "Quäntchen Glück vor dem Tor" vermisst der ehemalige Nationalspieler.

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Das allein kann kaum als Begründung dafür dienen, dass die Chancenverwertung unterirdisch bleibt. Dabei hatte sich 1899 vor einer Woche beim 4:0-Sieg gegen Werder Bremen endlich einmal in Torlaune präsentiert, um dann ein paar Tage später gegen die Norweger trotz Einbahnstraßenfußball und unzähliger Möglichkeiten keinen einzigen Treffer zu Stande zu bringen.

Auch für Hoeneß unfassbar, doch er darf sich trotz der unbefriedigenden sportlichen Situation und gegenteiliger Meldungen noch sicher aufgehoben fühlen. Sportdirektor Alexander Rosen erteilte Berichten über eine angebliche Trainersuche eine mehr als eindeutige Absage. "Das ist eine dreckige Lüge. Es ist scheinbar normal, irgendetwas zu behaupten", reagierte Rosen emotional.

Die Mannschaft machte bei den "Eisernen" zumindest nicht den Eindruck, als würde sie sich nach den Rückschlägen hängen lassen – oder gar ihrem Coach nicht mehr folgen. In den verbleibenden elf Begegnungen geht es jetzt darum, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Denn irgendwann nach Corona soll die Arena in Sinsheim wieder voll besetzt sein. Die Ansprüche der Fans jedoch sind seit der Ära von Julian Nagelsmann nicht gerade gering.

Mittelmaß tut nicht gut. Auch Leistungsträgern wie Andrej Kramaric, Christoph Baumgartner oder Florian Grillitsch nicht. Die werden Eigenbewerbung betreiben – und kaum zu halten sein. Es kann unruhig werden bei "Hoffe".

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