Nach dem Sieg in Gent

Hoeneß ist stolz auf seine Mannschaft (plus Fotogalerie)

Die TSG 1899 Hoffenheim gewinnt durch das 4:1 (1:0) gegen Gent auch das zweite Spiel in der diesjährigen Europa-League-Saison

29.10.2020 UPDATE: 29.10.2020 20:45 Uhr 3 Minuten, 5 Sekunden
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: APF​

Gent. (pami/dpa) ie TSG 1899 Hoffenheim hat im heftig gebeutelten Corona-Krisengebiet Belgien ihren ersten Auswärtssieg auf der internationalen Bühne überhaupt gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß gewann am Donnerstagabend das zweite Gruppenspiel in der Europa League bei KAA Gent ganz souverän mit 4:1 (1:0). Ishak Belfodil mit einem verwandelten Handelfmeter (36. Minute), der überragende Florian Grillitsch (52.), Mijat Gacinovic (73.) und Munas Dabbur (90.+4) erzielten die Tore für 1899.

Trotz des Treffers durch den ehemaligen Heidenheimer Tim Kleindienst (90.+3) zum zwischenzeitlichen 3:1 baute der Fußball-Bundesligist mit einem couragierten Auftritt und dem höchsten Europapokalsieg seiner Vereinshistorie seine Tabellenführung in der Gruppe L aus.

Beim zweiten Erfolg im zweiten Spiel nach dem 2:0 zum Auftakt gegen Roter Stern Belgrad konnten sich die Kraichgauer allerdings auch bei Oliver Baumann bedanken. Der Torhüter wehrte in der 14. Minute einen Foulelfmeter von Roman Jaremtschuk ab. Die Partie fand in der leeren Ghelamco Arena statt. Gemessen an der Einwohnerzahl zählt Belgien neben Tschechien zu den von der Pandemie am schwersten betroffenen Ländern in der Europäischen Union.

Die Hoffenheimer sind damit ihrem großen Ziel, im dritten Anlauf erstmals in einem internationalen Wettbewerb zu überwintern, einen Schritt nähergekommen. Gegen den Tabellen-13. der Jupiler Pro League setzte Hoeneß im Angriff auf Belfodil, Ihlas Bebou und Robert Skov, nachdem sich Torjäger Andrej Kramaric weiter in Quarantäne befindet.

Beim belgischen Meister von 2015 überzeugte der beim FC Bayern ausgebildete Ex-Heidenheimer Niklas Dorsch. Der frühere Torjäger des Zweitligisten, Tim Kleindienst, kam erst in der 69. Minute - und durfte sich noch als Torschütze in den Statistiken verewigen.

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Inmitten ihrer konzentrierten und kombinationssicheren Auftaktphase mussten die Hoffenheimer einen Foulelfmeter hinnehmen: Stefan Posch brachte Jaremtschuk zu Fall, der ukrainische Stürmer scheiterte aber vom Punkt am starken TSG-Keeper Baumann.

Vor allem Sebastian Rudy und Grillitsch dirigierten das Spiel gegen das Team von Wim De Decker, der bereits Gents dritter Trainer in dieser unruhigen Saison ist. Als KAA immer mehr wackelte, vergab Bebou eine dicke Chance (28.), ehe Belfodil seinen Strafstoß verwandelte. Für den algerischen Nationalstürmer war es nach langer Leidenszeit mit einer Kreuzband-Operation ein ganz besonderer Moment.

Grillitsch scheiterte kurz nach der Pause zunächst mit einem Aufsetzer, traf dann aber nach einer herrlichen Kombination zum 2:0. Der österreichische Nationalspieler hatte gegen Belgrad zur Halbzeit noch überstürzt das Stadion verlassen, um bei der Geburt seiner Tochter dabei zu sein. Der eingewechselte Ex-Frankfurter Gacinovic machte dann mit einem schönen Schuss zum 3:0 alles klar - ehe noch zwei späte Treffer fielen.

So spielte die TSG:

Baumann, Akpoguma, Vogt, Posch (82. Dabbur), Sessegnon, Skov, Samassekou, Grillitsch (77. Baumgartner), Rudy (68. Gacinovic), Belfodil (77. Klauss), Bebou (67. Adamyan)

Update: Freitag, 30. Oktober 2020, 08.25 Uhr


Die Stimmen zum Spiel

> Sebastian Hoeneß, Trainer der TSG:  "Ich bin schon stolz auf die Mannschaft. Wir waren zu Beginn eigentlich gut in der Partie, haben dann den Elfmeter gegen uns und bleiben dann dank der Tat von Oli im Spiel. Danach haben wir geschafft, was wir uns vorgenommen hatten: Beständigen Druck machen. Am Ende sind wir ein klarer und verdienter Sieger. Wir haben jetzt sechs Punkte, das ist eine gute Ausgangsposition. Wir wollen eine Runde weiterkommen und dafür brauchen wir Siege und Punkte. Und da haben wir heute wieder drei eingefahren. Es geht jetzt weiter, Schlag auf Schlag. Der Sieg sollte uns Mut machen und Vertrauen geben. Wir müssen immer wissen, was uns stark macht und das auch immer wieder abrufen: Wir sind aktuell sehr geschlossen im Spiel gegen den Ball, haben ein hohes Aggressivitätslevel, sind auch im letzten Drittel effektiv, haben uns eine Vielzahl von Chancen herausgearbeitet und ja auch vier Treffer erzielt. Das nehmen wir mit."

>Oliver Baumann, Torwart und Kapitän: "Es ist richtig stark, auswärts so ein gutes Spiel zu machen. Wir haben uns kurz selbst in Nöte gebracht mit dem Elfmeter gegen uns, aber danach waren wir top drin, haben nichts zugelassen. Wir haben phasenweise richtig geil gespielt und rausgezockt - und das bis ganz nach vorne. Von hinten bis zum Torerfolg, ohne dass ein Gegenspieler am Ball war. Das war schon sehr, sehr gut. Wir waren nur am Ende nicht mehr so souverän. Das Gegentor ärgert mich natürlich. Aber was soll’s? Es war insgesamt sehr erwachsen gespielt, wir haben nicht viel zugelassen. Wir können dominant sein in unserer Gruppe, haben zwei sehr gute Spiele gemacht. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und den Start, den wir hingelegt haben. Aber wir müssen trotzdem demütig bleiben. Wenn wir auf diesem Weg bleiben, dann können wir sehr erfolgreich sein in diesem Jahr."

>Florian Grillitsch, Torschütze zum 2:0: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Nach dem Elfmeter für Gent, den Oli sehr stark hält, war es ein hochverdienter Sieg. Am Ende war bei uns etwas die Luft raus, daher kam Gent nochmal zu ein paar Chancen. Der Trainer hat uns gut eingestellt. Wir wissen, was wir können und haben es top gemacht. Der Sieg gibt uns natürlich Selbstvertrauen. Montag geht es direkt weiter. Bis dahin wollen wir uns regenerieren und dann den nächsten Sieg einfahren."

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