Hoffenheim in der Krise

Stationen einer gebrauchten Saison

Von den Kramaric-Festspielen zum Corona-Schock: Die aktuelle Hoffenheimer Leidenszeit in elf Etappen.

10.01.2021 UPDATE: 11.01.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Tiefpunkt: Nach der Partie steht ein 4:0 für Schalke auf dem Videowürfel. Foto: APF

Heidelberg/Gelsenkirchen. (nb) Mit dem 0:4 auf Schalke hat Trainer Sebastian Hoeneß die bislang höchste Niederlage seiner noch jungen Bundesligakarriere kassiert. Für die TSG war es sicherlich der bisherige Tiefpunkt dieser Spielzeit. Eine gebrauchte Saison in elf Etappen.

> 1. Hoeneß wird Anfang August offiziell vorgestellt. Er kommt als Drittligameister mit Bayern II und übernimmt einen kaum veränderten Kader mit Mijat Gacinovic als einzigem Neuen sowie einigen Rückkehrern (Vogt, Belfodil, Klauss).

> 2. Das Pflichtspieldebüt des neuen Trainers gelingt, allerdings nur mit viel Mühe. Mitte September zittert sich die TSG beim Drittligisten Chemnitz erst im Elfmeterschießen in die zweite DFB-Pokalrunde.

> 3. Eine Woche später beginnen auch in der Liga die Kramaric-Festspiele. Der Toptorjäger, bereits in Chemnitz zweifacher Torschütze, trifft beim 3:2-Auftaktsieg in Köln sogar dreifach.

> 4. Mit dem 4:1-Coup gegen müde Münchner erlebt die Saison bereits am zweiten Spieltag zu früh ihren Höhepunkt. Erstmals sind wieder Zuschauer in der Arena, "Hoffe" ist Tabellenführer, die Euphorie groß.

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> 5. Den ersten Dämpfer gibt es Anfang Oktober in Frankfurt. Kramaric trifft nur einmal, die Hessen siegen 2:1, viele Profis gehen auf Länderspielreise.

> 6. Nach der Rückkehr und vor dem Heimspiel gegen Dortmund dann der Schock. Kramaric, Kaderabek und Adams sind corona-positiv bzw. müssen vorsorglich in Quarantäne. Die Partie findet vorerst zum letzten Mal vor Zuschauern in Sinsheim statt und geht 0:1 verloren.

> 7. Trotzdem gelingt in der folgenden Woche der Europapokal-Auftakt gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner Belgrad. Beim 2:0 zeichnet sich ab, dass die internationalen Vergleiche vor der K.o.-Phase kaum als Gradmesser dienen können.

> 8. Anfang November wird das Europa-League-Heimspiel gegen Liberec zur Farce. Die Tschechen haben 15 Corona-Fälle im Team, reisen mit einer C-Elf an und gehen 0:5 unter. Anschließend stehen Länderspiele an. Und das Hoffenheimer Fußballsystem wird abermals vom Virus befallen. Die Zahl der Infizierten erhöht sich auf acht, vorsorglich begibt sich die gesamte Mannschaft in Quarantäne.

> 9. Alarmstufe Rot heißt es im November und Dezember. Robert Skov (beim 1:3 gegen Union), Dennis Geiger (beim 1:1 in Mainz) sowie Florian Grillitsch und Stefan Posch (beim 1:4 in Leverkusen) fliegen vom Platz. Im Europapokal gelingt zwar mit Siegen in Liberec und gegen Gent sowie einem Unentschieden in Belgrad der Gruppensieg und der Einzug in die K.o.-Runde. In der Liga wird aber nur eine von sieben Partien gewonnen (3:1 gegen Augsburg).

> 10. Als im letzten Bundesligaduell des alten Jahres die "Fohlen" von Borussia Mönchengladbach beim 2:1 gezähmt werden, hoffen "Hoffe" und Hoeneß, dass mit dem Jahreswechsel auch der Erfolg zurückkehrt. Drei Tage später, zwei Tage vor Heiligabend, folgt das verdiente Aus im Pokal gegen Zweitligist Greuther Fürth.

> 11. Der Auftakt ins Jahr 2021 könnte schlimmer nicht sein. Nach der 1:3-Heimschlappe gegen Freiburg spricht Hoeneß wegen Ergebnis und Erlebnis – während des Spiels wächst das Lazarett auf eine zweistellige Zahl – von einem "Horrorfilm". Damals ahnte er freilich noch nicht, das der nächste Schocker auf Schalke folgen würde.

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