1899-Mitgliederversammlung

Herr Watzke und die mintfarbenen Bayern

Viel Applaus und Harmonie im Wieslocher Palatin Kongresshotel nach "historischer Saison"

03.12.2018 UPDATE: 03.12.2018 22:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Harmonische Jahreshauptversammlung: Die beiden Geschäftsführer Frank Briel (v.l.) und Peter Görlich, Manager Alexander Rosen, Trainer Julian Nagelsmann, Dennis Geiger und Kapitän Kevin Vogt lauschen den Beiträgen. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Wiesloch. Dass es schon mal brisant werden kann, wenn Mitglieder eines Bundesligisten zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen kommen, zeigte sich erst am Freitag beim FC Bayern München. Als sich Präsident Uli Hoeneß Kritik in einer Art und Weise ausgesetzt sah, dass die Auswirkungen der Jahreshauptversammlung auch vier Tage später noch nicht abzusehen sind. Wesentlich harmonischer verlief der Montagabend im Wieslocher Palatin Kongresshotel, wohin der TSG 1899 Hoffenheim e.V., der Stammverein der Profimannschaft, seine Mitglieder geladen hatte.

Auch "Hoffe" hatte mit seiner Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr Schlagzeilen produziert. Damals schob Mehrheitseigner Dietmar Hopp einem Wechsel des umworbenen Trainers Julian Nagelsmann endgültig einen Riegel vor, deutete aber auch an, dass es im Vertrag des heute 31-Jährigen eine Ausstiegsklausel für den Sommer 2019 gebe. Ein Jahr ist längst bekannt, dass Nagelsmann von dieser Gebrauch gemacht hat und im kommenden Sommer zu Ligakonkurrent Leipzig wechseln wird.

Wer von den anwesenden 542 Mitgliedern sich nun Erkenntnisse darüber erhoffte, wer Nagelsmanns Nachfolger wird, wurde freilich enttäuscht. In Abwesenheit von Hopp, der Grüße aus dem USA-Urlaub übermitteln ließ, stellte Präsident Peter Hofmann diesbezüglich augenzwinkernd fest: "Manager Alexander Rosen steht nicht zur Verfügung – Sie brauchen also nicht zu fragen, wer neuer Trainer wird."

TSG-Präsident Peter Hofmann. Foto: APF

"Breaking News" aus dem sportlichen Bereich gab es also keine. Dafür aber viel Applaus für die anwesenden Spieler um Kapitän Kevin Vogt. Freilich standen deren Großtaten im Vordergrund der Veranstaltung. Präsident Hofmann sprach von einer "historischen Saison", dank der sich die TSG erstmals für die Champions League qualifiziert und sich damit "auf die Landkarte des europäischen Fußballs" gesetzt hatte.

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Lautstark geklatscht wurde nach einer Spitze gegen Borussia Dortmunds Geschäftsführer. "Herr Watzke, Sie haben gesagt, Sie bekommen einen Brechreiz, wenn Sie an die mintfarbenen Trikots von Bayern München denken", sagte Hofmann: "Was passiert dann in Ihrem Körper, wenn Sie die wiederholten Anfeindungen gegen Dietmar Hopp in unserem Stadion sehen?"

In seinem Amt als 1. Vorsitzender wurde Hofmann genauso einstimmig für drei weitere Jahre gewählt wie der 3. Vorsitzende Frank Engelhardt. Wirtschaftsprüfer Jens Lehmann bescheinigte in Vertretung des Kassenwarts eine stabile Finanzlage und Holger Kliem, Leiter Medien und Öffentlichkeitsarbeit, informierte die Versammlung über die vielfältigen Aufgaben der Medienabteilung und die Social-Media-Aktivitäten der TSG.

Breite Zustimmung erfuhr Hofmanns Ankündigung einer Infoveranstaltung zum Verkehrskonzept für die Rhein-Neckar-Arena sowie die überaus positive Wortmeldung des Dauerkartenbesitzers und Auswärtsfahrers Norbert Schell. Schell bedankte sich vor allem bei der sportlichen Leitung um Nagelsmann und Rosen für den großen Unterhaltungswert der Hoffenheimer Bundesligaspiele.

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