Wechselgerüchte um Nagelsmann

Hopp erteilt allen Nebenbuhlern eine Abfuhr

Dietmar Hopp sprach am Montagabend bei der TSG 1899 Hoffenheim auch über den begehrten Nagelsmann

11.12.2017 UPDATE: 12.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

"Julian ist ein Ausnahmetrainer": Dietmar Hopp auf der Jahreshauptversammlung. Foto: APF

Von Eric Schmidt

Wiesloch. Es dauerte eine Weile, bis Dietmar Hopp jenes Thema anschnitt, das den Mitgliedern im Saal unter den Nägeln brannte. 16 Minuten lang hatte der Gesellschafter der TSG 1899 Hoffenheim über die CSR, die Corporate Social Responsibilty, gesprochen, über Verantwortung, Innovation und Klimaschutz. Dann, kurz vor dem Ende seiner Rede, kam er auf Julian Nagelsmann zu sprechen, "unseren Ausnahmetrainer". Nagelsmann 2018 bei Borussia Dortmund oder beim FC Bayern München? Bei der Jahreshauptversammlung am Montagabend im Wieslocher Kongresshotel "Palatin" erteilte allen Nebenbuhlern aus der Fußball-Bundesliga eine Abfuhr.

Nein, vorzeitig geschlagen geben will sich Hopp im Kampf um Julian Nagelsmann nicht. Bis mindestens 2019 will der Mäzen den Erfolgscoach, der bis 2021 einen Vertrag hat, an den Kraichgau-Klub binden. "Wir haben noch eineinhalb Saisons vor uns und wollen weiter mit ihm feiern", sagte Hopp unter dem Applaus der "Hoffe"-Mitglieder und ergänzte: "Wir wollen 2017/18 und 2018/2019 einen einstelligen Tabellenplatz. Und gerne schieben wir das Feiern noch weiter."

Dass die Zusammenarbeit mit Nagelsmann länger als bis Sommer 2019 dauern wird, das scheint der Mäzen allerdings nicht zu glauben: "Wir müssen ihn irgendwann klonen. Am 1.7.2019 sollte der Geklonte fertig sein."

Auch sonst gab sich Dietmar Hopp bei der Mitgliederversammlung im Staufersaal des "Palatin" kämpferisch. Ablösesummen in Höhe von 222 Millionen Euro nannte der 77-Jährige "irrsinnig", "weit vom Financial Fairplay entfernt". Die TSG Hoffenheim werde solche Dinge nicht mitmachen. "Diese Entwicklungen sind für uns als kleinen Verein existenzgefährdend, wenn wir keine alternativen Maßnahmen ergreifen."

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Hopp verwies auf die Talentförderung seines Vereins, auf Innovationen wie den Footbonauten und das Research Lab, das derzeit im Dietmar-Hopp-Sportpark in Zuzenhausen entsteht. "Die Corporate Social Responsibility liegt uns nicht nur am Herzen, sie ist seit Jahren gelebte Überzeugung."

Was sonst noch auffiel? Die gute Stimmung. Präsident Peter Hofmann freute sich über den neuen Vereinsrekord von 9.664 Mitgliedern und sprach von einem "fantastischen Jahr, das keine Wünsche offen ließ". Vierter in der Fußball-Bundesliga. Die erstmalige Qualifikation für die Europa League. Die Champions-League-Playoffspiele gegen Liverpool. Das alles sei "historisch" gewesen. Dass es auch Rückschläge gebe, gehöre dazu. "Wir sollten auf dem Teppich bleiben. Vor zehn Jahren waren wir noch zweitklassig." Harsche Kritik äußerte der "Hoffe"-Vorsitzende an jenen Leuten, die Dietmar Hopp als "Fußball-Terroristen" beschimpfen, Hofmann redete von "widerwärtigem Schmutz".

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