90-Jähriger rammt Auto, flieht und versteckt sich im Gebüsch
Ein angetrunkener Senior sorgte auf dem Weg zum Königstuhl für einen Unfall – und fuhr trotz erheblicher Schäden weiter. Die Polizei fand ihn später in einem "Versteck".

Heidelberg. (pol/rl) Die Autofahrt eines 90-Jährigen in Richtung Königstuhl endete am Mittwochnachmittag ziemlich kurios.
Der betagte Mercedes-Fahrer war gegen 15.35 Uhr auf dem Neuen Hilsbacher Weg in Richtung Königsstuhl unterwegs. Wie sich später herausstellte, war er wohl auf einer rund fünf Kilometer langen Strecke zwischen Waldhilsbach und dem Königsstuhl größtenteils auf der Gegenfahrbahn gefahren.
Als er dann vermutlich zu schnell in eine Kurve fuhr, verlor er die Kontrolle über den Wagen und kollidierte seitlich mit einem entgegenkommenden Hyundai.
Obwohl beide Autos stark beschädigt wurden, fuhr der 90-Jährige weiter. Verletzt wurde dabei niemand. Der 24-jährige Hyundai-Fahrer reagierte geistesgegenwärtig, notierte sich das Kennzeichen und informierte die Polizei.
Eine sofort eingeleitete Fahndung führte wenig später zum Erfolg: Die Beamten trafen den Unfallverursacher an seiner Wohnanschrift an. Allerdings nicht in seiner Wohnung, sondern in einem Gebüsch, in dem er sich versteckt hatte.
Bei der Aufnahme des Sachverhalts bemerkten die Polizisten deutlichen Atemalkoholgeruch. Ein freiwilliger Test ergab einen Wert von 0,9 Promille. Der Führerschein des Seniors wurde einbehalten, eine Blutentnahme angeordnet.
Der Schaden am Hyundai beläuft sich auf rund 15.000 Euro. Der Wagen musste abgeschleppt werden. Am Mercedes entstand ein Schaden von etwa 10.000 Euro.
Anhand der Reifenabriebspuren konnte die Polizei später feststellen, dass der 90-Jährige über mehrere Kilometer hinweg auf der Gegenfahrbahn gefahren war. Daher wird vermutet, dass weitere Fahrzeug von dem Mercedes gefährdet wurden. Betroffene oder Zeugen können sich beim Polizeirevier Heidelberg-Mitte unter der 06221/1857-0 melden.