Serie gehalten - Sieg verschenkt

Übereinstimmend war der Tenor der Hoffenheimer Spieler nach dem 1:1 (1:0) zum Jahresabschluss gegen Werder Bremen. Vor 29 076 Zuschauern in der Sinsheimer "Rhein-Neckar-Arena" ließ die Mannschaft von Julian Nagelsmann, der Polanski für den gesperrten Rudy ins Spiel brachte, nach der Führung durch Sandro Wagner (26. Minute) zahlreiche Chancen zur Entscheidung ungenutzt und musste kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer von Serge Gnabry hinnehmen. "Ich bin enttäuscht. Wir haben heute zwei Punkte liegen gelassen. So fliege ich nicht mit einem guten Gefühl in den Urlaub," fasste Kerem Demirbay die Hoffenheimer Gefühlslage nach dem Abpfiff zusammen. "Wir waren dominant über 90 Minuten, aber wir müssen eben das zweite und dritte Tor machen. Wir haben die Konter nicht clever ausgespielt. Wir müssen heute gewinnen," so der Deutsch-Türke, der den Führungstreffer vorbereitet hatte.

Mit dem Unentschieden bleiben die Hoffenheimer auch im 16. Spiel des Jahres ungeschlagen und sind durch die gleichzeitige Niederlage der Leipziger in München das einzige Team, das zum Jahreswechsel noch keine Niederlage auf dem Konto hat. Dennoch war die Stimmung im Kraichgau gedämpft. "Das Ergebnis ist sehr ärgerlich. Wir wollten gewinnen und hatten auch die nötigen Chancen, um das zu schaffen. So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, haben wir aber keine drei Punkte verdient. Gegen Ende war das zu ängstlich. Wir standen zu tief. Das ist ein Dämpfer vor der Winterpause," so Torschütze Wagner, der für die fast abgeschlossene Hinrunde trotzdem ein "positives Fazit" zieht. "Wir sind ungeschlagen und liegen auf Platz fünf."  

Auch im letzten Spiel des Jahres zeigten die Hoffenheimer bis vor das gegnerische Tor ein starkes Spiel, ließen die nötige Effizienz im Abschluss allerdings vermissen. "Das ist heute in keiner Weise zufriedenstellend. Wir hatten genug Möglichkeiten, das 2:0 zu machen," sprach Torwart Oliver Baumann aus, was sich in vielen Partien gezeigt hatte. Nach dem Ausgleich durch Gnabry (85.) konnte die TSG froh sein, das Spiel nach einem Schuss von Fin Bartels nicht noch zu verlieren. "Am Ende standen wir gegen den Ball einfach nicht gut. Bremen hatte schon vor dem Tor ein, zwei Möglichkeiten. Wir haben nicht gut verteidigt." 

Auch Kollege Mark Uth schlug in die selbe Kerbe, wollte sich aber an die "eigene Nase packen." Er habe "ein berauschendes Spiel gemacht, falsche Entscheidungen getroffen und den einen oder anderen Konter verschleppt." Nach den vergebenen Chancen sei die "Enttäuschung groß. Wir müssen unsere Konter einfach besser ausspielen. Der Trainer hat das in der Kabine schon angesprochen zur Halbzeit. Wir haben zwei Punkte verschenkt." Für die anstehende Winterpause hofft er auf Besserung der schlechten Chancenverwertung. "Wir haben in der Winterpause Zeit, Abläufe einzustudieren, um das besser einzuspielen. Julian Nagelsmann und sein Team werden sich da etwas einfallen lassen."

Zum Abschluss der Hinrunde treffen die Hoffenheimer im neuen Jahr am 21. Januar auf den FC Augsburg.

So spielte die TSG:

Baumann, Süle, Vogt, Hübner, Kaderabek, Polanski, Toljan, Demirbay (66. Schwegler), Amiri (82. Atik), Wagner, Uth (67. Kramaric)