1899 Hoffenheims Kapitän Beck geht wohl von Bord

Hoffenheim: Die Verhandlungen mit Besiktas Istanbul sind weit vorangeschritten - Der Transfer von Mark Uth wird am Mittwoch bestätigt

29.06.2015 UPDATE: 30.06.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Das Karussell dreht sich weiter:  Andreas Beck liebäugelt mit einem Wechsel in die Türkei. Fotos: APF

Von Joachim Klaehn

Heidelberg/Zuzenhausen. In Hoffenheim ändert sich vor der achten Bundesliga-Spielzeit, die Mitte August mit dem Hammerstart bei Bayer Leverkusen und zu Hause gegen Bayern München beginnt, doch eine ganze Menge. Nach den bereits gemeldeten Wechseln von Roberto Firmino, Anthony Modeste und Sejad Salihovic steht TSG-Kapitän Andreas Beck nach RNZ-Informationen unmittelbar vor einer Einigung mit dem türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul. Die Verhandlungen mit dem 13-fachen Meister vom Bosporus, der 2014/15 Dritter in der Süper Lig wurde und somit in der Europa League antritt, sind weit vorangeschritten. Es geht nur noch um Feinheiten im Vertragspaket.

Damit würde der nach "Sali" dienstälteste Akteur der TSG die Kraichgauer nach sieben Jahren verlassen. Warum der Kapitän bei einer entsprechenden Offerte von Bord geht, hat mit mehreren Aspekten zu tun. Der neunmalige A-Nationalspieler will sich mit 28 Jahren einer neuen Herausforderung stellen, sowohl die sportliche als auch die private Perspektive scheint für Beck zu passen, der von seinem drei Jahre älteren Bruder Arthur gemanagt wird. In der dürftigen Rückrunde der vergangenen Saison soll es zwischen Cheftrainer Markus Gisdol und seinem Kapitän darüber hinaus atmosphärische Störungen und Meinungsverschiedenheiten gegeben haben - etwa in Fragen der Leistungsbewertung und Taktik.

Am Montag ließ die TSG lediglich verlautbaren, dass es in Sachen Beck keinen neuen Stand gebe. Beck hatte bei "Hoffe" vor einem Jahr seinen Vertrag bis 2017 verlängert. Eine Ausstiegsklausel wurde eingearbeitet, wonach der Blondschopf den Verein bis zum 15. Juni für eine festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro verlassen könne.

Diese Frist verstrich - Beck weilte im Urlaub in Florida und stellte sich darauf ein, zum Trainingsauftakt Anfang Juli bei der TSG zu erscheinen und den Konkurrenzkampf mit dem neuen tschechischen Verteidiger Pavel Kaderabek (23, von Sparta Prag) anzunehmen. Doch nun kommt wahrscheinlich alles ganz anders, Besiktas bemüht sich enorm um die Dienste von Beck. Dem Vernehmen nach bieten die Schwarz-Weißen aus der Millionenstadt Istanbul dem sympathischen und klugen Fußball-Profi einen komfortablen Drei-Jahres-Vertrag an, die Ablöse dürfte sich bei 3,5 Millionen Euro bewegen.

In Hoffenheim scheint man dem Vorzeigesportler, Klassensprecher und "Krisenmanager von 2012/13", als die Blauen nur knapp dem Abstieg entgingen, keine Steine in den Weg legen zu wollen. Alle Zeichen stehen auf Abschied, wie bei "Sali" wäre es das Ende einer Ära.

Am Mittwoch wird die TSG einen weiteren Neuen endgültig bestätigen: Mark Uth (23) kommt vom SC Heerenveen nach Nordbaden und erhält einen Vertrag bis 2018. "Wir sind uns mit Mark längst einig, es hängt an einer letzten Formalie", sagt Hoffenheims Manager Alexander Rosen. Zwei Millionen Euro kostet der gebürtige Kölner, der beim holländischen Ehrendivisionär im vergangenen Spieljahr eine Leistungsexplosion zeigte: 32 Spiele, 15 Tore und elf Assists sind beachtliche Werte. Uth wird gemeinsam mit Jonathan Schmid und Kevin Volland das neue Sturm-Trio bilden.

Sehr gut möglich, dass es noch weitere Veränderungen im Kader gibt. Der Argentinier David Abraham (28) steht vor einem Verkauf, innerhalb der Bundesliga soll es konkretes Interesse für ihn geben. Der Innenverteidiger gilt als phantastischer Fußballer und feiner Kerl, war allerdings 2014/15 extrem verletzungsanfällig und brachte es lediglich auf 14 Einsätze. Ob die neue Mannschaft zum Startschuss qualitativ besser aufgestellt sein wird, muss sich erst zeigen. Klar ist freilich: Ein neuerlicher Umbruch wird bei der TSG bewusst eingeleitet.

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