TSG Hoffenheim

Kurztrip nach Liberec ist Personalpuzzle für Hoeneß (Update)

15 Spieler des Gegners hatten im Europa-League-Hinspiel wegen Corona gefehlt. Zum Rückspiel am kommenden Donnerstag sollen die meisten Stammspieler wieder dabei sein können.

24.11.2020 UPDATE: 25.11.2020 15:25 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Zuzenhausen. (dpa) Möglichst spät hin - und dann schnell wieder weg! Die TSG 1899 Hoffenheim hat ihre Reise zum Europa-League-Spiel beim FC Slovan Liberec im von der Corona-Pandemie besonders hart getroffenen Tschechien als Blitztrip organisiert. "Bei dem Ausblick auf unsere vielen Reisen bin ich ganz dankbar darüber, nicht noch eine Übernachtung im fremden Bett zu haben", sagte Trainer Sebastian Hoeneß vor dem vierten Gruppenspiel des Tabellenführers am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) ganz pragmatisch.

Schon mit einem Unentschieden kann sich der Fußball-Bundesligist erstmals in seiner Clubgeschichte für eine K.o.-Runde im internationalen Geschäft qualifizieren. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, bestritt die TSG ihr Abschlusstraining am Mittwoch in Zuzenhausen. Am Spieltag geht es morgens mit dem Flieger von Mannheim nach Bautzen, wo ein Tageshotel bezogen wird, um dann nach Liberec ins Stadion u Nisy zu fahren. Die Rückkehr ist direkt nach dem Abpfiff geplant.

Beide Clubs waren zuletzt von zahlreichen Corona-Ausfällen gebeutelt. Im Hoeneß-Team haben allerdings bis auf Stürmer Sargis Adamyan die sieben zuletzt positiv getesteten Profis die Quarantäne verlassen können. Dennoch wird es ein Personal-Puzzle für den 38 Jahre alten Chefcoach. Munas Dabbur, Sebastian Rudy und Robert Skov sind seit drei Tagen wieder im Training, Kevin Vogt, Ishak Belfodil und Jacob Bruun Larsen erst seit Mittwoch.

"Für uns geht es um den Spagat, den wir die letzten Wochen schon hatten", sagte Hoeneß. Verzichten muss er weiter auf die verletzten Benjamin Hübner und Ermin Bicakcic. Die Fitness der Rückkehrer aus der Quarantäne sei ganz unterschiedlich zu bewerten und hänge unter anderem vom Verlauf der Viruserkrankung und vom mentalen Zustand der Profis ab.

Liberec musste im Hinspiel vor drei Wochen coronabedingt gleich auf 15 Spieler verzichten und kassierte damals in Sinsheim ein 0:5. Inzwischen sieht es aber wieder anders aus beim Tabellenfünften der tschechischen Liga. "Ich kann bestätigen, dass praktisch alle Spieler des A-Teams die Quarantäne beendet haben", sagte ein Vereinssprecher. "Es wird ein ganz anderes Spiel als im Hinspiel. Die werden viel besser sein", prophezeite TSG-Torhüter Oliver Baumann.

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Die Fälle in Hoffenheim hatten sich nach dem Hinspiel gegen Liberec gehäuft. Sportchef Alexander Rosen findet es aber "hochgefährlich, da eine Spekulation anzustellen oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen". Bedenken vor dem Kurztrip hat er nicht. "Ich sehe die Europa-League-Spiele etwas anders als die Länderspiele, wir gehen da als eine Blase nach Liberec", betonte der Manager zuletzt im ZDF-"Sportstudio".

Nach sechs Spielen ohne Sieg in der Liga wollen sich die Hoffenheimer nun wieder von ihrer besten Seite auf der europäischen Bühne zeigen. Drei Siege in den drei Gruppenspielen stehen da zu Buche. "Momentan sieht es so aus, als sei die Europa League ein bisschen leichter", sagte Andrej Kramaric nach dem bitteren 3:3 gegen den VfB Stuttgart. Auf dem kroatischen Angreifer, der nach sieben verpassten Pflichtspielen am Samstag ein vielversprechendes Comeback gab, ruhen große Hoffnungen der TSG.

Update: Mittwoch, 25. November 2020, 15.25 Uhr


Stammteam von Slovan Liberec wieder einsatzbereit

Liberec. (dpa) Der FC Slovan Liberec muss beim Europa-League-Rückspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) nicht mit einem zweitklassigen Team antreten. "Ich kann bestätigen, dass praktisch alle Spieler des A-Teams die Quarantäne beendet haben", sagte ein Vereinssprecher der Tschechen am Dienstag auf Anfrage. Die Namen wurden wie in Tschechien üblich nicht bekanntgegeben.

Beim Hinspiel am 5. November hatten der Mannschaft aus dem nordböhmischen Liberec (Reichenberg) 15 Spieler aufgrund von Coronavirus-Infektionen gefehlt. Die ungleiche Begegnung endete 5:0 für Gastgeber Hoffenheim.

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