Hoffenheimer Neuzugänge

Joelinton und Nelson überzeugen, Grifo schon wieder weg

Nach der ersten Halbserie zieht rnz.de eine erste Bilanz der Neuen im Hoffenheimer Trikot

10.01.2019 UPDATE: 10.01.2019 13:42 Uhr 2 Minuten, 51 Sekunden
Die wohl besten Hoffenheimer Neuzugänge: Joelinton (l.) und Reiss Nelson​; Foto: APF

Heidelberg. (pami) Mit sieben neuen Spielern ging die TSG 1899 Hoffenheim im Sommer das Abenteuer Champions-League an. Aufgrund der Belastung in drei Wettbewerben wurde vor allem in die Breite des Kaders investiert - ein Königstransfer blieb aus. Nach bislang 25 absolvierten Pflichtspielen zieht rnz.de nun Bilanz, wie sich die Neuankömmlinge im Kraichgau bisher geschlagen haben.

Mit Vincenzo Grifo hat einer der sieben Neuen seine Zelte im Kraichgau vorläufig wieder abgebrochen. Nach einer für ihn enttäuschenden Hinrunde mit lediglich zehn Einsätzen schloss sich der 25-Jährige per Leihe für das nächste halbe Jahr dem SC Freiburg an. Dort will der italiensche Nationalspieler wieder zu seiner Form finden, um dann in der kommenden Saison erneut bei der TSG anzugreifen.

Von einer zweijährigen Leihe zu Rapid Wien kehrte Joelinton im Sommer zur TSG zurück. Unter den Hoffenheimer Neuzugängen sticht der Brasilianer am stärksten heraus. Mit acht Toren und sieben Vorlagen ist der 22-Jährige der beste Scorer der Hoffenheimer. Doch Joelintons Leistung ist nicht unbedingt nur an den Statistiken fest zu machen. Entgegen dem Klischee vom lauffaulen brasilianischen Stürmer reibt sich Joelinton in jedem Spiel auf und ist für das arbeitsintensive Spiel von Julian Nagelsmann eine wichtige Komponente. Bereits im November verlängerte die TSG den Vertrag mit dem Offensivspieler frühzeitig bis 2022 - eine Belohnung für eine starke erste Halbserie.

Ebenfalls in der Offensive ist Reiss Nelson beheimatet. Auf Leihbasis kam der gerade einmal 19-Jährige im Sommer aus der zweiten Mannschaft Arsenal Londons in den Kraichgau. In der Bundesliga sorgt der englische U21-Nationalspieler ebenso wie sein Kumpel Jadon Sancho bei Borussia Dortmund für Furore. Sieben Treffer gelangen Nelson bereits, der nach kurzer Anlaufzeit besonderes im Spätherbst zu Topform auflief. In dieser Phase erkämpfte sich Nelson auch einen Stammplatz, den er bis zur Winterpause allerdings wieder verloren hat. Aktuell ist Nelson zumeist der Edeljoker Julian Nagelsmann und macht auch hier eine gute Figur. Nach Einwechslungen braucht er nicht lange um im Spiel anzukommen, was ihm auch in der Rückrunde Einsatzzeit garantieren wird.

Dritter offensiver Neuzugang war Ishak Belfodil, den die TSG für 5,5 Millionen Euro von Standard Lüttich verpflichtete. Auf bislang fünf Tore kommt der wuchtige Stürmer im blau-weißen Trikot, hat aber auf dem Spielfeld bislang noch nicht den Einfluss, den man sich von ihm erhofft hat. "Unglücklich" beschreibt Belfodils Halbserie wohl am besten. Sinnbildlich steht das Spiel gegen den BVB, als er in letzter Minute freistehend vor dem gegnerischen Kasten verfehlte. Dennoch: Mit ein bisschen mehr Fortune könnte Belfodil in der Rückrunde sein Torekonto weiter aufstocken und seine Verpflichtung rechtfertigen.

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Sechs Millionen Euro überwies die TSG für Leonardo Bittencourt an den 1. FC Köln. Zu Beginn seiner Zeit in Hoffenheim konnte sich der variabel einsetzbare Offensivspieler gleich einen Stammplatz im Team von Julian Nagelsmann erkämpfen. Mitte Oktober zog sich der 25-Jährige dann eine Bauchmuskelzerrung zu, die ihn erst einmal zurückwarf. Dennoch: Wenn Bittenourt fit ist, gehört er zum Stammpersonal im Kraichgau. Einzig an seiner Torgefahr muss der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler noch arbeiten. Lediglich vier Torbeteiligungen stehen für ihn bislang zu Buche.

Neben fünf Offensivkräften verstärkten die Verantwortlichen der TSG den Kader im Sommer auch mit zwei Verteidigern. Einer davon ist Kasim Adams. Mit acht Millionen Euro Ablöse war er der teuerste Neuzugang der Kraichgauer. Nach der Meisterschaft mit den Young Boys Bern in der Schweiz wollte der ghanaische Innenverteidiger den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen. Bislang hat der 23-Jährige allerdings noch nicht nachweisen können, dass er auf Dauer ein Anker in der Hoffenheimer Defensive sein kann. Bislang kommt er erst auf zehn Einsätze im blau-weißen Dress. Dies ist allerdings einem Außenbandriss im Sprunggelenk geschuldet, den er sich gleich beim zweiten Bundesligaspiel gegen Freiburg zugezogen hatte. In den Spielen nach seiner Rückkehr schien Adams noch ein wenig überfordert mit dem höheren Tempo in Bundesliga und Champions-League, viele Gelbe und die unnötige Ampelkarte in Lyon sind ein Indiz dafür. Dies ist allerdings nichts ungewöhnliches, weshalb Adams noch weitere Zeit eingeräumt werden sollte.

Auf der Außenverteidigerposition verstärkten die Hoffenheimer ihren Kader mit Joshua Brenet vom PSV Eindhoven. Der 24-Jährige ist bislang vor allem ein Rotationsspieler und kommt daher erst auf zehn Pflichtspieleinsätze im TSG-Trikot. In diesen weiß der für 3,5 Millionen Euro gekommene niederländische Nationalspieler allerdings zumeist zu überzeugen und konnte mit vier Scorerpunkten bereits seine Offensivgefahr andeuten. Durch den Abgang von Steven Zuber könnte Brenet in der Rückrunde noch mehr Einsatzzeit bekommen und Druck auf die starken Hoffenheimer Außenspieler ausüben.

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