Überragender Sieg in Leipzig

Die TSG 1899 Hoffenheim gibt weiter Vollgas

Seit acht Spielen ist die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nun ungeschlagen

22.04.2018 UPDATE: 22.04.2018 14:14 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Leipzigs Torwart Peter Gulacsi und Spieler Bernardo Fernandes da Silva können das 0:1 durch Hoffenheims Mark Uth nicht verhindern. Foto: Jan Woitas/dpa

Leipzig. (dpa/lsw) Beim Auslaufen am Sonntag im sonnigen Zuzenhausen gab's nochmal Applaus von den Fans. 1899 Hoffenheim hat sich selbst und seinen Anhängern ein tolles Wochenende beschert: Nach dem 5:2 (3:0)-Erfolg beim Mitkonkurrenten RB Leipzig liegen die Kraichgauer als Tabellenfünfter der Fußball-Bundesliga weiter zielgerichtet auf Europa-League-Kurs und dürfen bei nur noch zwei Punkten Rückstand auf den Vierten Bayer Leverkusen sogar noch auf den Einzug in die Champions hoffen. "In den nächsten drei Spielen werden wir nochmal alle Körner rausfeuern", versprach Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt.

Das Debakel war für die strauchelnden Sachsen schon schlimm genug, dann überraschte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann mit einer Analyse, die für die Gastgeber fast wie Spott klingen musste. "Das war ein lauer Sommerkick von uns, das hat mir nicht gefallen", meinte Nagelsmann, der sich vor allem über die erste Halbzeit beklagte: "Wir hatten die ersten 30 Minuten große Probleme."

Dabei waren Vogt und Co. mit einem 3:0 in die Kabine gegangen. 45 Minuten reichten der TSG, um vor 41 780 Zuschauern in der Red Bull Arena dank der Treffer von Mark Uth (17.), Serge Gnabry (35.) und Pavel Kaderabek (45.) für die Vorentscheidung zu sorgen. "Leipzig hat heute ein paar Fehler gemacht und die haben wir eiskalt genutzt", sagte der künftige Schalker Uth.

Die eingewechselten Naby Keita (59.) und Dayot Upamecano (88.) brachten mit ihren Treffern zwar Schwung rein, doch erneut Uth (59.) und Lukas Rupp (65.) legten bei den forschen Gästen nach. Kaderabek erzielte dabei seinen ersten Bundesliga-Treffer überhaupt und war sehr glücklich: "Das ist ein super Gefühl nach 77 Spielen."

Leipzig musste noch die Rote Karte von Emil Forsberg hinnehmen. Der Schwede schlug im Laufen mit seinem Arm nach hinten aus, nachdem Florian Grillitsch ihn im Mittelfeld am Trikot festgehalten hatte. Ralf Rangnick warf Grillitsch Schauspielerei vor. "Emil hat den gegnerischen Spieler im Bereich Brust getroffen. Und der gegnerische Spieler hält sich dann eine Minute lang das Gesicht - damit ist alles ausgesagt", klagte der RB-Sportdirektor und frühere Hoffenheimer Chefcoach. Sein Kollege Alexander Rosen meinte nur: "Spätestens mit dem Platzverweis war klar, dass wir den Platz als Sieger verlassen werden."

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Für die Hoffenheimer ist nach dem Aus in der Gruppenphase der Europa League im Dezember rechtzeitig die Doppelbelastung weggefallen, auch der zähe Rückrunden-Auftakt ist längst passé. Im Saisonendspurt ist die Mannschaft jedenfalls voll da. "Die Leichtigkeit ist wieder zu uns gekommen", sagte Rosen. Er gab aber auch zu, dass "ein, zwei individuelle Wackler bei den Leipzigern dazu geführt haben, dass die Dominanz in dem Spiel zu unseren Gunsten gekippt ist".

Der Club von Milliardär Dietmar Hopp darf vor der nächsten Partie am Freitagabend gegen Hannover 96, dem Derby beim VfB Stuttgart (5. Mai) und dem Saisonfinale gegen Borussia Dortmund (12. Mai) weiter auf den direkten Einzug in die Königsklasse hoffen, nachdem die Mannschaft im vergangenen Jahr in der Qualifikation gegen den FC Liverpool ausgeschieden war. "Jetzt hängt es von den drei Spielen ab, ob wir noch neun Punkte holen können. Wenn wir weniger holen, wird es schwer", sagte Nagelsmann.

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