1899 Hoffenheim

Zu Gast bei verschnupften Borussen

Tabellenführer Dortmund empfängt die TSG - Gesundheitliche Probleme und Wut im Bauch nach dem Pokal-K.o.

08.02.2019 UPDATE: 09.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden

Konnte das Pokal-Aus gegen Bremen nicht verhindern: Mario Götze (r.), in dieser Saison meist als Stürmer eingesetzt, muss noch an seiner Torausbeute feilen. Foto: Imago

Von Marcus Bark

Dortmund. Zunächst wurde nur die Anfangszeit geändert. Wenig später kam dann die Mitteilung, dass die Pressekonferenz von Borussia Dortmund vor dem Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim auch anders besetzt sein wird. Statt des Trainers Lucien Favre saß am Freitagbachmittag Sportdirektor Michael Zorc in dem kleinen Raum am Trainingszentrum des BVB in einem Dortmunder Vorort. Er sagte, dass Favre auch heute beim Spiel fehlen könne. "Wir werden das am Samstagmorgen entscheiden, ob es Sinn macht", sagte Zorc.

Am Freitag beim Abschlusstraining fehlte der Cheftrainer, den ein grippaler Infekt erwischt hat. "Ihr habt das ja schon Dienstag beim Pokal mitbekommen, dass er krank ist. Jetzt liegt er richtig flach", so Zorc zu den Reportern. Falls der Schweizer auch den Spieltag im Bett verbringen muss, dürfte sein Assistent Manfred Stefes im Stadion die Verantwortung übernehmen.

Muss Favre das Bett hüten?

Deutlich besser als dem Trainer geht es inzwischen den beiden Torhütern Roman Bürki und Marwin Hitz, die am Dienstag ebenfalls wegen einer Krankheit gefehlt hatten. "Wir haben bei beiden die berechtigte Hoffnung, dass sie gleich wieder dabei sein werden", sagte Zorc vor dem geheimen Abschlusstraining.

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Zwei Spieler werden der Borussia ganz sicher fehlen. "Marco Reus fällt aus", sagte der Sportdirektor. Der mit 13 Treffern beste Torschütze des BVB zog sich im Pokal gegen Werder Bremen eine Muskelverletzung zu. Die genaue Diagnose behielt der Verein für sich. Ob der zuletzt so formstarke Kapitän am Mittwoch im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Tottenham Hotspur wieder dabei sein kann, "entscheiden wir Anfang der Woche", so Zorc.

Thomas Delaney, der am vergangenen Samstag beim 1:1 in Frankfurt seine fünfte Gelbe Karte sah und daher gesperrt ist, dürfte einfacher zu ersetzen sein. Gut möglich, dass Mahmoud Dahoud in die Mannschaft rückt. Eventuell wechselt aber auch Julian Weigl, der zuletzt in der Innenverteidigung durchaus überzeugte, wieder auf seine angestammte Position.

Mit schwacher Stimme, mehrmals unterbrochen von Husten, kommentierte Lucien Favre am Dienstag das Aus im DFB-Pokal. Nach Elfmeterschießen hatte der BVB gegen Werder Bremen verloren. Das lag auch an den Problemen im Zentrum des Angriffs. Mario Götze und Paco Alcácer teilen sich da seit einigen Monaten den Job. Götze holt sich zwar häufig den Ball im Mittelfeld ab, gefällt dann durchaus mit klugen Pässen auf seine Kollegen, aber er fehlt dann auch, wenn gerade die Außenstürmer und -verteidiger einen Abnehmer in der Mitte suchen.

Reus fällt aus

Alcácer startete mit einer traumhaften Quote. Zwölf Tore in 15 Bundesligaspielen sind immer noch - vor allem mit Blick auf viele Einwechslungen - herausragend. Doch in den vergangenen vier Ligaspielen blieb er ohne Treffer, wirkte bisweilen auch ohne Bindung. Im Pokal verschoss er gleich den ersten Elfmeter, stand Minuten später mit Tränen in den Augen vor der Südtribüne.

Auf eben jene Tribüne, die knapp 25.000 Menschen einen Stehplatz bietet, wird am Samstag besonders geschaut werden. Die Fans des BVB fielen schon häufiger mit beleidigenden Bannern gegen Dietmar Hopp auf, vor allem mit "diesem unsäglichen Fadenkreuz", so Zorc: "Wir verurteilen das aufs Schärfste und haben uns auch entschuldigt. Ich hoffe, dass wir keine Banner mit justiziablen Äußerungen sehen werden." Der DFB drohte bereits mit Konsequenzen, im schlimmsten Fall mit Punktabzug. Die Dortmunder haben als Tabellenführer einen komfortablen Vorsprung von sieben Punkten, aber so leichtfertig und dumm wollen sie ihn gewiss nicht schmelzen sehen.

Die sportliche Aufgabe gegen die TSG Hoffenheim hält Zorc für schwierig genug: "Das waren in letzter Zeit immer enge Spiele - außer im Mai, aber daraus haben wir ja die richtigen Schlüsse gezogen." Am letzten Spieltag der vergangenen Saison verlor der BVB in Sinsheim mit 1:3. Die Dortmunder waren ohnehin gewillt, einiges am Kader zu verändern. Die TSG sorgte aber dafür, dass es ein recht radikaler Umbruch wurde.

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