1899 Hoffenheim

Platz fünf oder sechs würden Benjamin Glück freuen

Auf den TSG-Videoanalysten würde bei der Europa-League-Quali früh viel Arbeit zukommen

12.04.2018 UPDATE: 13.04.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Shakehands: "Hoffes" Akteure möchten die 0:3-Scharte gegen die HSV-Profis auswetzen. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann hat ein enges, freundschaftliches Verhältnis zum Videoanalysten Benjamin Glück. Es sind fünf Spiele bis zum Saisonende - und noch sind im Kampf um Europa mehrere Konstellationen denkbar. Am gestrigen Donnerstag gab es seitens des TSG-Cheftrainers eine klare Ansage: "Es wäre gut, wenn wir noch ein, zwei Plätze gut machen könnten." Der junge Fußballlehrer (30) ist durchweg optimistisch: "Hoffe" spiele die drittbeste Saison der Vereinsgeschichte auf Bundesliga-Niveau, habe eine Serie von sechs Spielen ohne Niederlage hingelegt. "Wir stehen momentan nicht schlecht da und sind auf Tuchfühlung nach oben. Da wollen wir gerne hin", so Nagelsmann voller Selbstbewusstsein und Zuversicht.

Vor dem Endspurt hegt er in Richtung Glück fürsorgliche Gedanken. Sollte es bei Rang sieben bleiben, dann müssten die Kraichgauer in die Qualifikationsmühle der Europa League, die am 19. Juni im schweizerischen Nyon ausgelost und bereits Ende Juni mit der ersten Runde beginnen wird. "Dann kann sich mein Videoanalyst von seiner Freundin trennen und hier im Trainingszentrum schlafen", sagte Nagelsmann spaßhaft.

Die Planungskriterien und Rechenspielchen des ehemaligen Betriebswirtschaftsstudenten Nagelsmann sehen so aus, dass Hoffenheim bis zur Winterpause 2018/19 insgesamt 32 Spiele hätte, also sechs in der Quali, bei Erfolg wiederum sechs in der Gruppenphase, mindestens drei im DFB-Pokal (so der dringende Trainerwunsch nach einer Steigerung) und deren 17 in der Liga. Nagelsmann schmunzelnd: "Es wäre also ratsam, besser als Siebter zu werden."

Dazu sind weiterhin konstante Leistungen mit positiven Ausschlägen vonnöten. Bereits im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den akut abstiegsbedrohten Hamburger SV darf nichts anbrennen. Es ist ein Pflichtsieg für die Blauen. Mit den Hanseaten hat die TSG wegen der klaren 0:3-Niederlage in der Vorrunde eine Rechnung offen. Die heimische Rhein-Neckar-Arena ist zum neunten Mal in dieser Saison ausverkauft, da wollen sich die "Nagelsmänner" unter keinen Umständen einen ärgerlichen Patzer erlauben.

Auch interessant
1899 Hoffenheim: Mit "Chefkoch" Gnabry an die europäischen Fleischtöpfe

Der Oberbayer hebt mahnend den Zeigefinger, vorzeitig abschreiben sollte man kein Team im Oberhaus. "Ähnlich wie wir damals im Abstiegskampf muss der HSV gewinnen", so Nagelsmann über den unbequemen Kontrahenten, "sie stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen mit offenem Visier spielen. Das werden wir auch. Ich gehe davon aus, dass es eine sehr interessante Partie wird."

Zumal sich der Bundesliga-Dino seit dem Trainerwechsel von Bernd Hollerbach zu Christian Titz berappelt hat. Der 47-jährige Titz ist gebürtiger Mannheimer, hat in der Jugend für den FC Viktoria Neckarhausen und den SV Sandhausen gekickt. Für Titz ist es als Waldhof-Liebhaber quasi ein Heimspiel, auch seine Eltern wollen morgen im Stadion sein. Er weiß, dass dem HSV nur ein Dreier hilft, dass die Hoffenheimer ihre Favotenrolle bestätigen wollen: "Die TSG ist ein Top-Gegner und in guter Verfassung." Er habe freilich gespürt, wie der Glaube seiner Akteure nach dem 3:2 über den FC Schalke 04 zurückgekehrt sei.

Personell kann Nagelsmann so ziemlich aus dem Vollen schöpfen. Mit Ausnahme des verletzten Dennis Geiger und des gelbgesperrten Torjägers Mark Uth sind alle Mann an Bord. Auch Mannschaftskapitän Kevin Vogt, der seinen Magen-Darm-Virus überstanden hat, kehrt wohl in die Startelf zurück, wenngleich sein Vertreter "Howie" Nordtveit beim 1:1 in Frankfurt zu überzeugen wusste.

Der direkte Einzug in die Europa League würde manches für Hoffenheim vereinfachen, insbesondere den Sommer-Fahrplan. Wegen der Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) und dem Start der 54. Bundesliga-Saison am 24. bis 26. August sind die Zeitfenster ohnehin knapp.

Und für Nagelsmann-Kumpel Glück, den 31-jährigen Erdinger, sollte die Spielanalyse etwas entspannter und der Schlaf im heimischen Bett wesentlich öfter möglich sein ...

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.