1899 Hoffenheim

Nagelsmann bei Bayern wohl aus dem Rennen (Update)

TSG-Coach spielt in Planungen der Münchner offenbar keine Rolle mehr - Am Samstag Aufeinandertreffen - Süle dankt 1899

25.01.2018 UPDATE: 25.01.2018 13:16 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Julian Nagelsmann
Scheint beim FC Bayern offenbar kein Kandidat mehr auf den Trainerstuhl zu sein. Foto: Uwe Anspach

Zuzenhausen. (dpa-lsw) Das Thema Julian Nagelsmann und Bayern München hat sich vor dem Bundesliga-Duell zwischen dem deutschen Meister und 1899 Hoffenheim an diesem Samstag merklich abgekühlt. Der 30 Jahre alte Hoffenheim-Coach soll laut Medienberichten in den Münchener Überlegungen über die Besetzung des Trainerpostens in der nächsten Saison keine Rolle mehr spielen.

Noch vor viereinhalb Monaten war die sportliche Welt rund um das Bundesliga-Spiel zwischen 1899 Hoffenheim und Bayern München eine völlig andere. Damals gewann die TSG schon wieder mit 2:0 gegen einen kriselnden deutschen Meister - und Julian Nagelsmann schien so etwas wie der logische künftige Bayern-Trainer zu sein. An diesem Samstag (15.30 Uhr) treten die Hoffenheimer zum Rückspiel in München an, und die Vorzeichen haben sich verändert.

Jetzt steckt der Tabellen-Neunte aus dem Kraichgau in der Krise, während der FC Bayern die Fußball-Bundesliga schon wieder mit 16 Punkten Vorsprung anführt. Von einem Wechsel von Nagelsmann nach München spricht auch niemand mehr, weil der deutsche Überverein längst den 42 Jahre älteren Jupp Heynckes zum Nachfolger von Carlo Ancelotti gemacht hat und diesen auch gern bis 2019 behalten möchte.

Der 30-Jährige selbst erklärte am Donnerstag bei seiner Pressekonferenz zu diesem Spiel: "Ich werde mich zu keinem Trainergesuch bei anderen Vereinen mehr äußern. Ich betone weiter, wie gern ich hier jeden Tag auf das Gelände fahre und wie sehr ich mich diesem Verein verbunden fühle."

Die sportlichen Probleme seines Teams beschäftigen Nagelsmann erst einmal genug. In der Bundesliga gewannen die Hoffenheimer nur zwei der vergangenen acht Spiele. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum holte der FC Bayern 21 von 24 möglichen Punkten. "Wir haben jetzt keinen Mega-Run, bei Bayern ist das anders. Ihr Run ist außergewöhnlich. Sie verlieren fast kein Spiel mehr", sagte der TSG-Coach voller Respekt.

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Nach drei direkten Duellen ohne Niederlage mit den übermächtigen Bayern meinte Nagelsmann am Donnerstag aber auch: "Wir haben jetzt in meiner Amtszeit dreimal erfolgreich gegen die Bayern gespielt. Ich traue uns das noch ein viertes Mal zu."

Die aktuelle Krise der Kraichgauer nannte er "ein komplexes Feld. Unser Fußball und unsere Anlagen sind nicht zwingend schlechter als in der vergangenen Saison", erklärte er. "Einige Gegner performen jetzt aber besser gegen uns. Zudem haben wir vor einem Jahr eine bessere Effektivität an den Tag gelegt. Diese Kaltschnäuzigkeit fehlt uns im Moment ein bisschen."

Ein besonderer Tag ist ein Spiel gegen den FC Bayern auch deshalb immer, weil dort mittlerweile so viele frühere Hoffenheimer spielen. Niklas Süle, Sebastian Rudy und seit Winter auch noch Sandro Wagner: Gleich drei Nationalspieler verließen die TSG in den vergangenen Monaten Richtung München. Er verdanke Hoffenheim viel, sagte Süle am Donnerstag: "Mich verbindet viel mit der TSG. Der Verein hat mich ausgebildet, dort bin ich Profi geworden."

Nagelsmann erklärte bemerkenswert offen, dass er diesen Umstand auch nutzt, um sich bei seinen früheren Spielern über die Arbeitsweise ihrer neuen Trainer zu informieren. "Ich frage sie auch, wie die Ansprachen ihrer jetzigen Trainer sind. Das ist für einen jungen Trainer immer ein guter Hinweis oder ein guter Vergleich, um sich weiterzuentwickeln", meinte er.

Über seinen Kollegen Jupp Heynckes muss sich Nagelsmann nicht groß informieren. Dessen Erfolge sprechen für sich. "Wenn man ihn als außergewöhnlich erfolgreich beschreibt, dann beschreibt ihn das ganz gut", sagte der jüngste Bundesliga-Trainer am Donnerstag über den ältesten. "Er war bei nahezu allen Clubs erfolgreich und hat diverse nationale und internationale Titel gewonnen. Da kann man nur Applaus klatschen. Das kann für einen jungen Trainer nur ein Ansporn sein, mal in ähnliche Dimensionen vorzustoßen."

Fußball-Nationalspieler Niklas Süle freut sich derweil auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Club 1899 Hoffenheim. Er verdanke der TSG viel, sagte er. "Mich verbindet viel mit der TSG. Der Verein hat mich ausgebildet, dort bin ich Profi geworden", sagte Süle am Donnerstag: "Ich würde mich sehr freuen, wenn ich spielen darf."

Der sechste Meistertitel des FC Bayern München in Serie wäre für ihn selbst sehr speziell: "Für mich wäre meine erste Meisterschaft ein Riesentraum, ein Riesentitel."

Update: 25. Januar 2018, 13.55 Uhr

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