1899 Hoffenheim

Mit Nagelsmann-Nachfolger Schreuder muss sich die TSG neu finden

Die TSG 1899 Hoffenheim muss sich nach dem Abgang von Trainer Julian Nagelsmann neu positionieren und definieren. Sein Nachfolger Alfred Schreuder liebt eher die leisen Töne

30.06.2019 UPDATE: 30.06.2019 13:52 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Foto: Uwe Anspach/dpa

Zuzenhausen. (dpa-lsw) Der neue Chefcoach ist ein alter Bekannter, einen Namen muss er sich in der Fußball-Bundesliga aber erst noch machen. Alfred Schreuder hat unter dem freundlichen Applaus der Fans als Nachfolger von Julian Nagelsmann das Training bei der TSG 1899 Hoffenheim aufgenommen. Der 46 Jahre alte Niederländer startete am Samstag die Vorbereitung beim Tabellenneunten der abgelaufenen Saison vor etwa 300 Zuschauern im Zuzenhausen.

"Ich freue mich natürlich riesig, wieder hier zu sein. Ich fühle mich sehr stark und habe Lust, die Aufgabe hier anzugehen", sagte Schreuder. Mit Blick auf die großen Fußstapfen von Nagelsmann ergänzte er: "Wir sind bereit, wieder eine neue Geschichte zu schreiben in Hoffenheim." Bei der Pressekonferenz musste er dann erklären, wie man denn genau seinen Namen ausspreche - ungefähr so wie: Schröder.

Für die Fans ist der neue Trainer auch noch leicht zu verwechseln - mit seinem Bruder und neuen Assistenten Dick. "In Zukunft wird nach Frisuren eingestellt, damit ich mir die Sprüche nicht alleine anhören muss", scherzte Sportchef Alexander Rosen. Das Trio hat nur ein paar Haarstoppel auf dem Kopf.

Zum Auftakt stand auch der kroatische WM-Zweite Andrej Kramaric, um den es immer wieder Wechselgerüchte gegeben hatte, auf dem Übungsplatz. "Absolut ausschließen kann ich das nicht", sagte Rosen auf die Frage nach weiteren Abgängen. Derzeit umfasst der Kader 30 Profis. "Wenn wir wollten, könnten wir über 100 Millionen Euro aus Spielerverkäufen einnehmen. Trotzdem stehen die wenigsten bei mir im Büro und sagen, dass sie weg wollen", betonte Rosen.

Hoffenheim wisse aber sehr wohl, dass es "nicht das Ende der Nahrungskette" sei. Die TSG hat mit den Abgängen der Nationalspieler Kerem Demirbay (Bayer Leverkusen) und Nico Schulz (Borussia Dortmund) schon an die 60 Millionen Euro eingenommen.

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Mit dem nun zu RB Leipzig abgewanderten Nagelsmann hatten die Kraichgauer die Europacup-Teilnahme verpasst, über einen erneuten Anlauf Richtung internationale Bühne wollte sein früherer Co-Trainer Schreuder nicht sprechen: "Jetzt ist es zu früh, über Ziele zu reden. Das sollen die Jungs machen", sagte er. Seine Mannschaft wolle in der neuen Saison jedenfalls "mutig auftreten".

Beim lockeren, einstündigen Aufgalopp fehlten der auf dem Transfermarkt ebenfalls sehr begehrte U21-EM-Teilnehmer Nadiem Amiri sowie Stefan Posch und Christoph Baumgartner (beide U21 Österreich), Steven Zuber (Urlaub nach Relegation mit dem VfB Stuttgart) und Kasim Adams (Afrika-Cup mit Ghana). Stürmer Ishak Belfodil absolvierte nach einer Knieverletzung nur ein Lauftraining.

Beim Training schwitzten bei deutlich über 30 Grad 25 Spieler, darunter alle bisherigen Neuzugänge: Sargis Adamyan (SSV Jahn Regensburg), Ihlas Bebou (Hannover 96), Konstantinos Stafylidis (FC Augsburg) und Torhüter Philipp Pentke (SSV Jahn Regensburg). Auch die zuletzt ausgeliehenen Vincenzo Grifo, Kevin Akpoguma, Havard Nordtveit, Justin Hoogma, Philipp Ochs und Robert Zulj waren dabei.

Schreuder war bis Januar 2018 Assistent von Senkrechtstarter Nagelsmann gewesen. Zuletzt arbeitete er als Assistent von Erik ten Hag beim Champions-League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam. Er hat einen Vertrag bis 2022 in Hoffenheim unterschrieben.

Die Kraichgauer absolvieren vom 18. bis 26. Juli ein Trainingslager in Windischgarsten/Österreich. In der ersten DFB-Pokalrunde (9. bis 12. August) geht es zu den Würzburger Kickers. In die Bundesliga startet die TSG am 17. oder 18. August bei Eintracht Frankfurt.

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