1899 Hoffenheim

Jetzt gibt es nur noch Finalspiele

1899 Hoffenheim darf plötzlich sogar von der Champions League träumen - "Sind wieder ein Stück weit im Flow"

15.04.2019 UPDATE: 16.04.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Nach diesem Sieg ballte auch Trainer Nagelsmann die Faust. Fotos: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Nico Schulz (26) kam am Sonntagnachmittag fröhlich in die Mixed-Zone der Sinsheimer Arena. Der gebürtige Berliner und ehemalige Hertha-Spieler hatte gut lachen. Völlig problemlos hatte er gerade mit 1899 Hoffenheim seinen alten Club 2:0 (1:0) in Schach gehalten und damit den dritten Dreier in Serie geholt. "Hoffe" marschiert wieder in der Endphase einer sehr wechselhaften Saison und darf sogar - vor einigen Wochen schier undenkbar - von der erneuten Qualifikation für die Champions League träumen.

So weit wollte Schulz kurz nach dem Abpfiff zwar noch nicht gehen ("Platz vier ist noch ein Stück zu weit weg"). Doch da konnte er auch nicht ahnen, dass sich die Frankfurter Eintracht am Abend eine 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg leisten würden. Just diese Augsburger hatte die TSG zuletzt mit 4:0 aus dem eigenen Stadion geschossen. Die Hessen als Viertplatzierter liegen nun nur noch fünf Punkte vor den auf Rang sechs stehenden Kraichgauern bei noch 15 zu vergebenen Zählern.

"Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und den Druck auf die anderen Teams erhöhen", sagte Julian Nagelsmann. Der Hoffenheimer Trainer weiß, dass es seine Jungs "in der eigenen Hand haben, den aktuellen Platz zu verteidigen". Denn: Beim Blick auf die restlichen fünf Begegnungen von "Hoffe" wird klar, dass die Ausgangslage trotz der weiteren nahen Konkurrenz aus Mönchengladbach, Bremen, Leverkusen und Wolfsburg durchaus gut ist.

Zunächst steht für Schulz und Co. am Karsamstag die Auswärtsaufgabe bei den kriselnden Schalkern an, denen auch der ehemalige Hoffenheimer Trainer Huub Stevens keine neuen Lebensgeister einzuverleiben mag. Wolfsburg und Bremen müssen noch nach Sinsheim, "Hoffe" außer nach Gelsenkirchen noch nach Gladbach und zum Abschluss der Runde nach Mainz.

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Kerem Demirbay traf den Punkt: "Jede der fünf Begegnungen hat Finalspielcharakter, aber wir sind wieder ein Stück weit im Flow", blickt er optimistisch auf den Endspurt. Weniger erfreut war der Nationalspieler über die Frage des Kollegen, ob der Beginn der Siegesserie mit der zeitgleichen Bekanntgabe des Nagelsmann-Nachfolgers Alfred Schreuder (46) zusammenhängen könne. Demirbay: "Nächste Frage bitte."

Es sei dahingestellt, ob tatsächlich ein Zusammenhang diesbezüglich gegeben ist, aber die Klärung der wichtigsten Personalie, die länger als vom Verein angekündigt auf sich warten ließ, hat alle Spekulationen beendet. Gut so, denn nun wissen Demirbay und seine Mannschaftskollegen, mit wem sie es in der kommenden Spielzeit zu tun bekommen - sofern sie dann selbst noch für ihren derzeitigen Arbeitgeber tätig sind. Denn eines ist auch klar: Einer ganzen Reihe der Leistungsträger dürften Angebote anderer Vereine ins Haus flattern und bekanntlich schließen laufende Verträge Transfer keineswegs aus.

Nicht nur Kerem Demirbay wird größtes Interesse daran haben - gerade auch im Hinblick auf die bevorstehende Europameisterschaft im Sommer 2020 - demnächst wiederum international im Rampenlicht zu stehen. Er und seine Mitspieler haben es zum Glück selbst in den Füßen, das zu schaffen. Und für ihren Coach Julian Nagelsmann wäre es vor seinem Wechsel nach Leipzig ein krönender Abschluss seiner Erfolgsgeschichte bei "Hoffe".

Die restlichen Spiele: 20. April: Schalke (a); 28. April: Wolfsburg (h); 4. Mai: Gladbach (a); 11.Mai: Bremen (h); 18. Mai: Mainz (a).

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