Hoffenheim ringt Gladbach einen Punkt ab

Mit 2:2 trennten sich am Freitagabend 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach in einem spektakulären Spiel.

20.02.2010 UPDATE: 20.02.2010 08:08 Uhr 2 Minuten, 38 Sekunden
Hoffenheim ringt Gladbach einen Punkt ab

Mit 2:2 trennten sich am Freitagabend 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach in einem spektakulären Spiel.

Das Resümee von Trainer Ralf Rangnick nach dem 2:2 seiner Hoffenheiemr gegen Mönchengladbach klingt auf den ersten Blick kurios: "Wenn man nach knapp 50 Minuten mit 0:2 hinten liegt dann hat man normalerweise keine Chance mehr in dieses Spiel nochmal zurückzukehren. Am Ende müssen wir mit diesem einen Punkt leben." 

Es ist das treffende Fazit einer kuriosen Partie.

Die Hoffenheimer waren besser ins Spiel gestartet, hatten gute Möglichkeiten durch Ibisevic und Carlos Eduardo, aber wie in den vergangenen Wochen war auch an diesem Freitag die Chancenverwertung in der Anfangsphase nicht gut. Als Carlos Eduardo dann einen Freistoß in den Gladbacher Strafraum brachte hätte das Drängen der Hoffenheimer belohnt werden müssen. Gladbachs Daems wehrte den Freistoß mit seinem Ellbogen ab, aber Schiedsrichter Stark pfiff kein Handspiel - die ersten von einigen Fehlentscheidungen des Referees.

Hinten kämpfte die neuformierte 1899-Abwehr mit Josip Simunic und Kapitän Per Nilsson ein ums andere Mal gegen Abstimmungsprobleme. Folge dieser Schwierigkeiten war die erste heißumstrittene Szene. Nach einem langen Ball aus dem Gladbacher Halbfeld verschätzt sich Per Nilsson beim Kopfballversuch und kann den Ball vor Collautti nur noch mit der Hand klären. Schiedsrichter Stark Pfiff Handelfmeter und gab Nilsson gelb. Rot und ein Freistoß wären die richtige Eintscheidung gewesen, weil Nilsson klar außerhalb des Strafraums Hand spielte, aber eine klare Torchance von Collautti vereitelte. Den unberechtigten Strafstoß verwandelte Gladbachs Kapitän Daems souverän zum 0:1. Nilssons Strafe: die Auswechslung schon zur Halbzeitpause.

Die Folgen dieses Treffers waren erschreckend - Hoffenheim zerfiel in Unsicherheit und lieferte den Gladbachern Chancen zu einer höheren Führung. So vertendelte zuerst Isaac Vorsah im eigenen Strafraum den Ball, Collautti vergab die Schusschance. Und nur wenig später brachte Timo Hildebrand einen Abwurf nur vor die Füße des Borussen Bobadilla, der aber ebenfalls die Großchance vergab.

Die 1899er retteten sich irgendwie in die Halbzeit. Der nächste Dämpfer folgte prompt, als kurz nach Wiederanpfiff Bobadilla im Fünfmeterraum frei zum Kopfball kam und Collautti den Ball über die Linie drückte. Abseits skandierten die Hoffenheimer und auch der Torschütze freute sich nicht so recht. Aber erneut blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm: 0:2.

Aber die Hoffenheimer kämpften sich zurück in die Partie, spielten den Anschlusstreffer über Demba Ba und Carlos Eduardo sehr schön heraus. Vedad Ibisevic vollstreckte und erzielte seinen achten Saisontreffer.

Es folgte ein sehenswerter Endspurt, der die 30.150 Zuschauer für vieles entlohnte und an dem Schiedsrichter Wolfgang Stark einen maßgeblichen Anteil hatte. 

In der 76. Minute flog wieder eine Hoffenheimflanke in den Gladbachstrafraum und wieder spielte ein Verteidiger, dieses Mal Dante, Hand und abermals blieb die Pfeife von Schiedsrichter Stark stumm - die dritte Fehlentscheidung.

Weil aber aller GUTEN Dinge drei sind, gab es in der 88. Minute doch noch den ersehnten Handelfmeter. Wieder war es Daems der einen Ball nur mit der Hand blocken konnte, dieses Mal aber so offensichtlich, dass dem Schiedsrichter keine andere Wahl blieb als auf Elfmeter zu pfeifen.

Weil Carlos Eduardo den Strafstoß sicher verwandelte hieß es am Ende 2:2. Eduardo war mit über einhundert Ballkontakten, einem Tor und einer Torvorlage an diesem Freitag der auffälligste Hoffenheimer. Aber auch der erst 19jährige Manuel Gulde, der aufgrund der großen Verletzungssorgen sein Debüt in der Bundesligastartelf gab, zeigte eine starke Leistung.

Für Gladbach die bittere Erkenntnis, dass man gegen Hoffenheim wohl nicht gewinnen kann, denn schon zum dritten Mal holten die Kraichgauer noch einen 0:2-Rückstand gegen die Fohlen auf udn blieben auch im sechsten Aufeinandertreffen ohne Niederlage. "Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gedauert hätte, dann hätten wir vielleicht gewonnen." bewertet Manager Jan Schindelmeiser den Schlussspurt seiner Mannschaft.

Die Hoffenheimer treten zwar in der Tabelle auf der Stelle (nur Rang 10) es war aber "ein wichtiger Punkt für die Motivation" wie Trainer Ralf Rangnick bekräftigt. Die Mannschaft hat Selbstvertrauen zurückgewonnen und nach Monaten einen Rückstand nochmal umgebogen, eine vielleicht entscheidende Weiterentwicklung im Vergleich zu den vergangenen Wochen.

Und wenn allmählich die Verletzten zurückkehren könnte der Punktgewinn gegen Gladbach die Wende in eine bessere Richtung sein. Die nächste Gelegenheit hat Hoffenheim am Samstag, wenn sie zum stark abstiegsgefährdeten Hauptstadtklub Hertha BSC Berlin fahren.

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