Mit dem perfekten Baum wird das Weihnachtsfest noch viel schöner. Foto: dpa
Von Alisa Götzinger
Die Tage vor Weihnachten laufen in vielen Familien jedes Jahr gleich ab: Wenn nach stundenlanger Suche der perfekte Weihnachtsbaum gefunden ist, der Preis auf ein annehmbares Niveau heruntergehandelt wurde, die Verladung auf das Autodach geklappt hat und der Transport des Prachtstücks ins heimische Wohnzimmer erfolgt ist, dann kann endlich der eigentliche Spaß beginnen: Das große Schmücken steht an.
Ob festlich, prunkvoll oder schlicht ist nun die Frage - denn schon bei der Wahl der Kugeln und der Frage, wie sie ihren Platz am Baum einnehmen sollen, kann der erste Streit entbrennen. Und wenn eine von Mutters teuren Glaskugeln erst in tausend kleinen Splittern auf dem Boden liegt, ist die vorweihnachtliche Stimmung in der Familie endgültig dahin.
Damit die schönste Tradition des Jahres bei euch nicht in einem mittelgroßen Desaster endet, erklären wir euch die Kunst des Baumschmückens!
Mit einer Decke geht es besser: Mit einer Decke unter dem Baum erspart ihr euch eine Menge Arbeit, da Tannenadeln, die beim Schmücken abfallen, aufgefangen werden und sich nicht im Teppich verhaken. Zudem habt ihr dann gleich eine schöne Unterlage für die Geschenke.
Kerzen oder Lichterkette? Hier scheiden sich die weihnachtlichen Geister. Die einen bevorzugen Kerzenschein, da stimmungsvoller, die anderen die elektrische und somit sicherere Variante. Um die Gemüter zu besänftigen, empfiehlt sich ein Mix: Ein Baum mit Lichterkette sieht gleich viel schöner aus, wenn ein paar Zweige mit echten Kerzen geschmückt sind. Es ist sinnvoll, das Schmücken des Weihnachtsbaumes mit der Lichterkette zu beginnen. Dann hängt noch keine Deko am Baum, die durch das Hantieren mit dem Kabel der Schwerkraft nachgeben könnte. Um Zeit und Nerven zu sparen, hat sich folgende Technik bewährt: Von den oberen Zweigen beginnend, windet man die Lichterkette spiralförmig nach unten. Befestigt werden die Lichter außen an den einzelnen Zweigen.
Welche Farbe soll es sein? Nun beginnt für alle, die nicht der Familientradition folgen und alle Jahre wieder Omas guten Baumschmuck verwenden, die schwierigste Aufgabe: Vor dem Schmücken sollte man sich für ein Farbschema entscheiden, denn kunterbunt dekorierte Bäume wirken nur in den seltensten Fällen harmonisch. Der Klassiker ist der rot-goldene Weihnachtsbaum. Aber auch andere Varianten sind durchaus schön anzusehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Wie wäre es mit pinkfarbenen und silbernen Kugeln?
Große und kleine Kugeln: Hat man sich dann für die Farben entschieden, kann der Spaß richtig beginnen! Kugeln sind beim Schmücken aufgrund ihrer Größe zuerst an der Reihe. Große Kugeln werden nach unten gehängt, an die dickeren Zweige. Und kleine Kugeln nach oben, an die dünneren Äste. Wer auch die inneren Äste schmückt, macht seinen Baum noch schöner!
Seid kreativ: Nun findet der restliche Schmuck seinen Platz. Hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen: Strohschmuck, Holzfiguren, kleine Süßigkeiten oder Schleifen - die Möglichkeiten sind quasi unendlich.
Mit Lametta geht es weiter: Dann werden die leichtesten Dekoelemente, zum Beispiel Engelshaar oder Lametta, angebracht. Aber Achtung: In Verbindung mit echten Kerzen kann hier schnell die Feuerwehr vor der Tür stehen. Also haltet euch mit dem Lametta von den Kerzen fern!
Mut zur Lücke: Sind die Zweige des Weihnachtsbaums zum Ärger der ganzen Familie nicht dicht genug gewachsen - komischerweise fällt das ja immer erst zu Hause auf -, kann man sich zur Beruhigung aller auch hier mit einem Trick behelfen: Zunächst sollte man Gruppen aus Kugeln bilden und zum Befestigen der Kugeln Geschenkband statt Draht verwenden. Das lässt den Baum optisch voller wirken. Wer jetzt noch Lichter oder Kerzen in der Nähe der Kugeln anbringt, lässt diese schön glitzern und schimmern, was sogar von ganz großen Lücken ablenkt.
Ein Engel aus Stroh und Draht: Als Krönung - im wahrsten Sinne des Wortes - wird jetzt die Baumspitze aufgesetzt. Ob man hier die klassische Spitze aus Glas, oder doch eher moderne Varianten wie einen Engel aus Stroh und Draht wählt, bleibt jedem selbst überlassen. Doch die zur Anbringung erforderliche Leiter sollte man auf jeden Fall gut festhalten, denn wer hat schon Lust auf einen Besuch in der Notaufnahme.
Romantischer Kerzenschein: Hat man sich (zusätzlich) für Kerzen entschieden, werden diese nun im letzten Schritt auf die Zweige gesetzt. Erinnern sollte man sich an folgende goldene Regeln: Lasst den Baum niemals unbeobachtet stehen. Und verzichtet auf echte Kerzen, wenn die Zweige sehr trocken sind. Steigt dann lieber auf die elektrische Variante um. Ein Feuerlöscher in der Ecke kann auch nicht schaden ...
Brennen kühle Kerzen besser? Um lange etwas von den schönen Kerzen zu haben, sollte man sie richtig - sogar hierfür gibt es Regeln - anzünden. Manche Kerzenfreunde schwören darauf, die Kerzen vorher ins Gefrierfach zu legen, was die Brenndauer verlängern und das Tropfen verhindern soll. Andere sind der Meinung, dass der Docht gerade sein muss und nicht länger als einen Zentimeter sein darf. Hier gilt: Ausprobieren! Und jetzt kann das Fest kommen ...