Zeitjung-Autorin Laura Stach. Foto: RNZ
Von Laura Stach
Die Welt der Videospiele fasziniert mich schon, seit ich ein kleines Kind bin. Auch heute, mit 21, zieht sie mich regelrecht in den Bann, sodass ich gar nicht mehr mit spielen aufhören will. Dabei steigt mein Ehrgeiz, das nächste Kapitel eines Videospieles, zum Beispiel bei Tales of Xillia, zu meistern. Das Schönste für mich ist, dass ich endlich einmal die Heldin sein darf, die ich im wahren Leben nun einmal nicht bin und wohl auch nie sein werde. So kann ich zum Beispiel im Spiel Skyrim die Menschen vor Drachen retten oder die Landschaft der Spielewelt erkunden.
Ich stellte bei mir und meinen Freunden fest, dass wir in der Schule besser wurden. Gerade in Englisch fiel mir vieles leichter. Und wir lernten durch Videospiele mehr von der Weltgeschichte: zum Beispiel bei Assassin's Creed. Hier wird dem Spieler die Zeit des dritten Kreuzzuges nähergebracht und das Interesse an dieser Zeit geweckt.
Meiner Meinung nach können sich Gamer, die lange und häufig Videospiele zocken, besser konzentrieren als Leute, die nicht Computer spielen. Ich denke, wer sich in einem Spiel wie Final Fantasy X darauf konzentriert, ein Monster plattzumachen, lässt sich dabei und auch sonst nicht so leicht ablenken.
Ein weiterer, für manchen vielleicht überraschender Aspekt:
In Videospielen geht es auch um Moral. So treffe ich selbst Entscheidungen, die ich aber mit meinem Gewissen vereinbaren muss. So zum Beispiel auch bei Skyrim. Ich stand vor der Wahl, jemandem zu helfen, der seine Freunde verraten hat. Je nachdem wie ich mich entschied, hatte dies Auswirkungen auf meine Spielfigur. Auch werde ich in solchen Spielen vor Rätsel und Probleme gestellt, die ich erst bewältigen muss. Ich habe festgestellt, dass ich deshalb im Alltag besser mit Problemen umgehen und schneller eine Lösung finden kann. Zudem verbesserten sich meine Reflexe. Mein Gedächtnis und meine Finger merken sich die Tastenkombinationen, die ich drücke, sodass ich dies irgendwann automatisch mache. Dieses Phänomen wird Muscle Memory genannt.
Auch neue Freundschaften werden durch Videospiele geknüpft, sei es durch gemeinsames Zocken oder auch die Onlinefunktion. Ziemlich viele meiner Freunde habe ich über Videospiele kennen gelernt. Dieses Hobby verbindet und stärkt zusätzlich das Teamwork. Die Leute, die miteinander spielen, müssen sich absprechen, koordinieren und zusammen Probleme lösen. Momentan ist die schönste Zeit in meinem Leben. Ich spiele leidenschaftlich gerne Videospiele, genauso wie alle meine Freunde. Diese kostbare Zeit möchte ich mit ihnen teilen. Das Hobby verbindet uns, bringt uns immer neue Erinnerungen.