"Dieses Jahr wird schwierig bleiben"
Südzucker senkt Prognose wegen niedriger Zucker- und Ethanolpreise - Analyst sieht Unsicherheit

Ein Berg von Zuckerrüben ist auf dem Hof des Werkes der Südzucker AG in Ochsenfurt (Bayern) zu sehen. Foto: dpa
Von Barbara Klauß
Mannheim. Der trockene Sommer und ein härterer Wettbewerb machen Südzucker zu schaffen. Am Donnerstag senkte das Mannheimer Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Statt mit 6,8 bis 7,1 Milliarden Euro Umsatz rechnet Südzucker nur noch mit 6,6 bis 6,9 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis soll demnach zwischen 25 und 125 Millionen Euro liegen. Bisher hatte der Zuckerproduzent mit 100 bis 200 Millionen Euro gerechnet. Im Vorjahr waren es 445 Millionen Euro gewesen.
"Das ist eine heftige Gewinnwarnung, keine Frage", erklärt Analyst Gerold Deppisch von der LBBW und spricht von einem deutlichen Rückgang. Wirklich überrascht ist der Analyst allerdings nicht: "Diese Gefahr bestand." Wenngleich der Zuckerpreis zuletzt wieder gestiegen sei - "der Markt ist im Moment sehr schwierig."
Im September vergangenen Jahres war die Zuckermarktordnung der EU ausgelaufen, in der unter anderem Mindestpreise für Zuckerrüben festgelegt gewesen waren. Seither arbeite Südzucker "in einem der am wenigsten regulierten Zuckermärkte der Welt", wie Vorstandschef Wolfgang Heer bei der Hauptversammlung im Juli gesagt hatte.
Neben dem niedrigen Zuckerpreis verweist das Unternehmen auch auf die große Trockenheit. Analyst Deppisch nimmt eine große Unsicherheit wahr. Noch ist unklar, wie die Ernte ausfallen wird, die gerade erst Fahrt aufnimmt.
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Verhagelt werden die Aussichten auch durch die Konzerntochter CropEnergies. Dort sank im zweiten Quartal vorläufigen Zahlen zufolge das operative Ergebnis auf 9,3 Millionen Euro - von 23,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch der Hersteller von Bioethanol leide unter niedrigen Preisen, so Deppisch. Sowohl bei Zucker als auch bei Ethanol lägen die Preise im historischen Vergleich auf sehr niedrigem Niveau. "Dieses Jahr wird schwierig bleiben", so der Analyst. Derzeit empfehle die Bank den Kauf der Aktie des SDax-Konzerns nicht. Nach der Gewinnwarnung sank der Kurs auf 11,34 Euro. Sie schloss mit 12 Euro (-2,87 Prozent).