Von Matthias Kros
Ludwigshafen. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Eine gute Nachfrage nach den eigenen Produkten trieb den Umsatz von Oktober bis Dezember im Jahresvergleich um acht Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Das teilte der Dax-Konzern am Mittwoch bei der Vorlage vorläufiger Zahlen in Ludwigshafen mit. Dazu hätten höhere Mengen und Preise beigetragen, während Währungseffekte negativ gewirkt hätten. Auch das operative Geschäft lief für BASF deutlich besser als von Analysten erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen legte im vierten Quartal um fast ein Drittel auf voraussichtlich 1,1 Milliarden Euro zu.
Für das Gesamtjahr mussten die Ludwigshafener freilich einen Gewinneinbruch hinnehmen und schrammten haarscharf an einem Verlust vorbei. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hatten den Chemiekonzern stark belastet. Am stärksten litt BASF unter der rückläufigen Nachfrage aus der Autoindustrie, der wichtigsten Kundengruppe des Unternehmens. Alleine im dritten Quartal fielen deshalb Wertberichtigungen von 2,8 Milliarden Euro an.

Konzernchef Martin Brudermüller hatte bereits vor der Corona-Krise ein Sparprogramm aufgesetzt, um den Konzern profitabler zu machen. Im Zuge einer Neustrukturierung sollen insgesamt 6000 Stellen wegfallen, ungefähr die Hälfte davon am Stammsitz Ludwigshafen. Zuletzt verschärfte der Konzern diesen Sparkurs sogar noch einmal. Bis zu 2000 Stellen weltweit will das Unternehmen in seiner erst Anfang des Jahres entstandenen Dienstleistungseinheit "Global Business Services" bis Ende 2022 abbauen. Mit den Stellenstreichungen will BASF ab dem Jahr 2023 mehr als 200 Millionen Euro jährlich einsparen. BASF zählt mit rund 117.000 Mitarbeitern zu den größten Chemiekonzernen der Welt. In der Region ist das Unternehmen mit etwa 40.000 Beschäftigten am Standort Ludwigshafen der mit Abstand größte Arbeitgeber. BASF will seine komplette Bilanz für das Jahr 2020 am 26. Februar vorlegen. Erwartet wird dann auch eine Prognose für das laufende Jahr.
An der Börse kamen die Nachrichten am Mittwoch gut an. BASF-Aktien legten deutlich zu und schafften ein Plus von gut zwei Prozent. Titel der gesamten Chemiebranche profitierten zudem. Analysten waren voll des Lobes für die BASF: Im vierten Quartal hätten die Ludwigshafener selbst seine überdurchschnittlichen Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JP Morgan in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Starke Eckdaten der BASF gäben einen Vorgeschmack der zyklischen Erholung, schrieb Analyst Laurence Alexander vom Analysehaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Und Analyst Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research lobte, dass der Chemiekonzern insgesamt positive Resultate vorgelegt habe.
Update: Mittwoch, 20. Januar 2021, 20.04 Uhr
Ludwigshafen. (dpa) Eine gute Nachfrage nach seinen Produkten hat die Erholung des Chemiekonzerns BASF im vierten Quartal vorangetrieben. Der Umsatz stieg von Oktober bis Dezember im Jahresvergleich um acht Prozent auf 15,9 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage vorläufiger Zahlen in Ludwigshafen mitteilte.
Dazu hätten höhere Mengen und Preise beigetragen, während Währungseffekte negativ gewirkt hätten. Auch im Tagesgeschäft lief es für BASF deutlich besser. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen legte um fast ein Drittel auf voraussichtlich 1,1 Milliarden Euro zu. Die mittlere Analystenschätzung sei damit übertroffen worden, hieß es.
Im Gesamtjahr 2020 schrumpfte der Umsatz ein klein wenig auf rund 59,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) ging um 23 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro zurück. BASF will seine komplette Bilanz für das Jahr 2020 am 26. Februar vorlegen.